Illimani

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. August 2016 um 17:51 Uhr durch Uwe Lück (Diskussion | Beiträge) (→‎Flugzeugunglück am Illimani: Umformatierung des ersten <ref> mit {{Internetquelle}} – als Hilfe für Entscheidung über weitere Verwendung; ASN-ref korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Illimani
Höhe 6439 m
Lage Departamento La Paz, Bolivien
Gebirge Cordillera Real, Anden
Dominanz 200,27 km → Sajama
Schartenhöhe 2541 m
Koordinaten 16° 39′ 14″ S, 67° 47′ 5″ WKoordinaten: 16° 39′ 14″ S, 67° 47′ 5″ W
Illimani (Bolivien)
Illimani (Bolivien)
Typ Schichtvulkan, erloschen
Erstbesteigung 1898 durch den Briten William Martin Conway
Normalweg Hochtour von der Westseite über Nido de Condores (Kondornest)
f6
pd3
pd5
fd2
Zeichnung des Illimani von E. T. Compton

Der Illimani in den Anden in Bolivien ist mit 6.439 Metern der zweithöchste Berg Boliviens und der höchste der Cordillera Real. Der Berg hat vier Gipfel über 6.000 Meter, deren höchster der Pico Sur ist. 1898 gelang dem Briten William Martin Conway die Erstbesteigung. Im Rahmen der deutschen Bolivien-Expedition 1950 bestieg Hans Ertl den Illimani-Nordgipfel im Alleingang. Hans Ertl und dem Geologen Gert Schröder gelang anschließend die Erstbesteigung des Illimani-Südgipfels. 1972 erfolgte durch Ernesto Sanchez und Alain Mesili in sechs Tagen die erste Überschreitung des Illimani-Massivs.

Für die Einwohner von La Paz ist der Illimani ein Wahrzeichen. Die Aymara nennen ihn „Illemana“, „wo die Sonne geboren wurde“ oder „Jilir Mamani“, „der älteste Sohn“. Der linke Gipfel ist auch bekannt als „Khunu Urucuncu“, Schneebär.[1] Der indianischen Legende nach soll der Berg (Apu) Mururata versucht haben, den Illimani an Größe zu übertrumpfen, worauf der Illimani erzürnt diesem das schneebedeckte Haupt abschlug. Der abgetrennte Kopf soll sich seither 200 km weiter westlich in Gestalt des erloschenen Vulkans Sajama befinden.

Die chilenische Musikgruppe Inti-Illimani ist nach diesem Berg benannt.

Gipfel

Der Illimani hat vier Gipfel, die über 6.000 Meter hoch sind. Der Pico del Indio oder Pico Sur hat eine Höhe von 6.462 m und ist damit der höchste Gipfel des Illimani-Massivs. Er befindet sich im Süden des Massivs. Der Pico La Paz oder Pico Central ist 6.362 m hoch, der Pico Kuhm oder Norte 6.380 m und der Pico París 6.043 m. Von La Paz aus sind der Pico del Indio (rechts) und der Pico Kuhm (links) zu sehen.

Ausgangspunkt für die Besteigung aller vier Gipfel ist das Dörfchen Pinaya. Von hier kann mit Eseln in ca. zwei Stunden zum Basislager aufgestiegen werden. Der Weiterweg zum Hochlager Nido de los Condores führt durch felsiges Gelände und dauert etwa fünf Stunden.

Südwand

Aufgrund der Exponiertheit in Richtung Amazonien weist die Südwand des Illimani ein Mikroklima mit wechselhaften und isolierten Wetterlagen auf. So kann hier ein Schneesturm toben, während auf der Westseite des Berges die Sonne scheint.

Wahrscheinlich war der französische Alpinist Lionel Terray der erste Weiße, der die Illimani-Südwand zu Gesicht bekam. Überwältigt von dem Anblick notierte er im Jahre 1952: „Derjenige, der die furchterregende und gewaltige Südwand des Illimani durchsteigt, der muss erst noch geboren werden“.

Obwohl in den Jahren danach bahnbrechende Neuerungen im Bereich alpiner Ausrüstung erfunden wurden, dauerte es noch 20 Jahre, bis dem Franzosen Alain Mesili zusammen mit Xavier Jaquier 1972 die Erstbegehung der Südwand gelang.

Vom 24. bis 30 Juli 2010 eröffneten die deutsch-österreichischen Alpinisten Florian Hill und Robert Rauch eine völlig neue Route an der Illimani-Südwand und überschritten weitere Teile das Massivs.

Nach wie vor gilt die Illimani-Südwand als eine der größten Herausforderungen für Andisten.

Flugzeugunglück am Illimani

Am 1. Jan 1985[2] verunglückt die Maschine 980 Eastern Air Lines vom Typ Boeing 727-200 auf dem Flug von Asunción nach La Paz am Illimani. Die Crew versuchte vermutlich, eine Schlechtwetterfront zu umfliegen und kam dabei vom Kurs ab.

Es gab keine Überlebenden und bis heute wurden weder die Leichen der 29 Passagiere noch der Flugschreiber gefunden, lediglich einige Teile des Flugzeugs konnten gefunden und fotografisch dokumentiert werden.[3]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Nevado Illimani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alain Mesili: „The Andes of Bolivia“, Producciones CIMA, La Paz, Bolivia, 2004, ISBN 99905-79-08-3
  2. Eastern 727 Is Missing On a Flight to Bolivia. In: The New York Times. 2. Januar 1985, abgerufen am 15. August 2016 (englisch): „Wednesday […] Tuesday“
  3. Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch) (englisch), abgerufen am 15. August 2016.