Inés de Castro (Ethnologin)

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Inés de Castro (* 1. September 1968 in Buenos Aires[1]) ist eine argentinisch-deutsche Ethnologin und Altamerikanistin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2001 wurde sie im Fach Altamerikanistik an der Universität Bonn mit der Dissertation Die Geschichte der sogenannten Pacificos del Sur während des Kastenkrieges von Yucatán: 1851–1895. Eine ethnohistorische Untersuchung promoviert.

Ab 2006 war sie Kuratorin der ethnologischen Sammlung des Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim. Seit 2010 ist sie Direktorin des Linden-Museums in Stuttgart. Schwerpunkte ihrer Forschung sind die mesoamerikanische Archäologie und Ethnologie.

In ihrer Amtszeit als Museumsleiterin verantwortete sie mehrere beachtete Ausstellungen wie

  • „Weltsichten“ (2011),
  • „Maori“ (2012)
  • „Entdeckung Korea! – Schätze aus deutschen Museen“ (2013),
  • „Maya-Code“ (2013),
  • „Inka – Könige der Anden“ (2014),
  • „Myanmar – Das Goldene Land“ (2014/2015),
  • „Die Welt des Schattentheaters“ (2015/2016),
  • „Hawai'i – Königliche Inseln im Pazifik“ (2017/2018) und
  • „Azteken“ (2019/2020).

Inés de Castro ist Expertin für Provenienzforschung und wurde 2018 auf die Position der Sammlungsleiterin des damals im Aufbau befindlichen Humboldt-Forums berufen, sie lehnte die Position aber ab.[2][3] Der Tagesspiegel schrieb, de Castro habe die Offerte aus Berlin „offensichtlich als Ausgangsposition für Verhandlungen in Stuttgart gut genutzt.“ Sie scheine den gewünschten Neubau zu bekommen und ihr Linden-Museum solle sich „zu einem Museum der Weltkulturen“ weiterentwickeln.[2]

Auf Vorschlag der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen wurde de Castro zum Mitglied der 17. Bundesversammlung für Baden-Württemberg gewählt.[4] Außerdem ist sie Mitglied des Kuratoriums der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd[5] und des Beirats Bildende Kunst des Goethe-Instituts.[6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Geschichte der sogenannten Pacificos del Sur während des Kastenkrieges von Yucatán: 1851–1895. Eine ethnohistorische Untersuchung. Dissertation Universität Bonn 2001 (2002).
  • mit Sabai Günther (Hrsg.): Die Welt des Schattentheaters. Von Asien bis Europa. Hirmer, München 2015, ISBN 978-3-7774-2482-8. (Ausstellungskatalog 2015, Linden-Museum Stuttgart).
  • mit Uta Werlich, Toko Shimomura (Hrsg.): Oishi! Essen in Japan. Arnoldsche Verlagsanstalt, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-89790-468-2. (Ausstellungskatalog 2016 bis 2017, Linden-Museum Stuttgart).
  • mit Doris Kurella, Martin Berger (Hrsg.): Azteken. Hirmer, München 2019, ISBN 978-3-7774-3482-7. (Ausstellungskatalog, Wanderausstellung 2019 bis 2021, Stuttgart, Wien, Leiden).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Adrienne Braun: „Die Kultur wurde systematisch zerstört“. Stuttgarter Zeitung, 11. Oktober 2019, abgerufen am 2. November 2019.
  2. a b Nicola Kuhn: Sie wäre die Richtige gewesen. In: tagesspiegel.de. 15. Februar 2018, abgerufen am 3. November 2019.
  3. Lucas Wiegelmann: Museumschefin de Castro begründet Absage beim Humboldt Forum. In: Welt Online. 14. Februar 2018, abgerufen am 3. November 2019.
  4. Volker Müller: Deutscher Bundestag - Von den Landesparlamenten entsandte Mitglieder der Bundesversammlung,... Abgerufen am 14. Februar 2022.
  5. Kuratorium der HfG Gmünd auf hfg-gmuend.de (zuletzt abgerufen am 19. September 2022).
  6. Gremien - Goethe-Institut. Abgerufen am 7. Juli 2023.
  7. Verdienstorden des Landes an 26 verdiente Persönlichkeiten. In: baden-wuerttemberg.de. 23. Juli 2021, abgerufen am 25. Juli 2021.