Jakob von Hirsch

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Jakob von Hirsch (* 22. September 1765 in Gaukönigshofen bei Ochsenfurt; † 24. Dezember 1840 in Planegg) war ein deutscher Bankier und Kaufmann jüdischen Glaubens.

Jakob von Hirsch

Bankier

Von Hirsch stammt aus dem Würzburger Landjudentum und war neben Aron Elias Seligmann wohl der bedeutendste bayerische Hoffaktor. Jakob von Hirsch eröffnete im Jahr 1800 in Ansbach seine erste Bank. Von 1806 bis 1815 war er Hofbankier von Ferdinand III., dem Großherzog von Würzburg.

Am 13. August 1818 wurde Jakob von Hirsch von König Maximilian I. von Bayern mit dem Prädikat „auf Gereuth“ in den Adelsstand erhoben. Drei Jahre später holte ihn dieser als Hoffaktor an den Münchner Hof. Am 1. Februar 1824 wurde Hirsch zum Hofbankier ernannt.

Schlossherr

Jakob von Hirsch war Begründer des Geschlechts derer von Hirsch. 1815 erwarb er das ehemals fürstbischöfliche Schloss Gereuth in Unterfranken und 1824 die Hofmark Planegg wenige Kilometer südwestlich von München. Zusammen mit seiner Ehefrau Johanna Öttinger hatte er elf Söhne und sieben Töchter.

Jakobs Nachfolger in der Linie von Hirsch auf Gereuth wurde sein erstgeborener Sohn Julius Jakob Joel (1789–1876), die Besitzungen in Planegg und Krailling hinterließ er seinem zweiten Sohn Josef (1805–1885).

Brauereibesitzer

Zu den Besitzungen in Planegg, die von Hirsch übernommen hatte, gehörte eine Brauerei aus dem 16. Jahrhundert. Um mit verbesserten Methoden zu produzieren, ließ er die Braustätte neu erbauen; hier wurde unter anderem das „Skt. Hubertusbier“ gebraut.

Literatur

  • Lilian Harlander: „…so ist ein vollkommenes Bräuhaus seiner Vollendung nahe.“ Die Familie von Hirsch und ihre Schlossbrauerei in Planegg bei München. In: Lilian Harlander, Bernhard Purin (Hg.): Bier ist der Wein dieses Landes. Jüdische Braugeschichten, Volk Verlag, München 2016, ISBN 978-3-86222-211-7, S. 71–93.
  • Joseph Prys: Die Familie von Hirsch auf Gereuth., München 1931.