James Joseph Sylvester

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James Joseph Sylvester

James Joseph Sylvester (* 3. September 1814 in London; † 15. März 1897 ebenda) war ein britischer Mathematiker.

Leben und Wirken

Sylvester studierte ab 1831 am St John’s College der Universität Cambridge, er war der erste gläubige Jude, der zum Studium in Cambridge zugelassen wurde. Sein Doktorat erhielt James Joseph Sylvester aber erst 1872.[1] Sylvester wurde 1837 Professor der Physik am University College London und 1840 Professor der Mathematik an der Universität von Virginia und damit einer der ersten bedeutenden Mathematiker in den USA. Später kehrte er wieder nach England zurück und wurde 1855 Mathematikprofessor an der Royal Military Academy Woolwich. Ab 1870 war er Professor an der Johns Hopkins University in Baltimore. 1873 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Er ging dann wieder nach England und war ab 1883 Professor in Oxford. Ab 1866 war er korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.[2]

Er erfand mehrere geometrische Instrumente, wie den Plagiografen (Schiefpantograf[3]) und den geometrischen Fächer. Ferner forschte er zusammen mit Arthur Cayley auf dem Gebiet der Invariantentheorie. Ein weiteres Arbeitsgebiet war die Theorie von Matrizen und Determinanten. Die Bezeichnung Matrix wurde 1850 von Sylvester eingeführt, ebenso ist der Trägheitssatz von Sylvester nach ihm benannt.

Er bewies unter anderem folgenden Satz:

Jede natürliche Zahl n > 2 hat genau so viele Darstellungen als Summe aufeinanderfolgender natürlicher Zahlen (kleiner als n), wie sie ungerade Teiler hat. Dabei wird die Zahl 1 nicht als Teiler gezählt, wohl aber die Zahl n selbst.

Die Sylvester-Medaille der Royal Society ist ihm zu Ehren benannt. Ebenfalls nach ihm benannt ist der Mondkrater Sylvester.

Schriften

  • Henry Frederick Baker (Herausgeber): The Collected Mathematical Papers of James Joseph Sylvester, 4 Bände, Cambridge, 1904–1912
  • Theorie der Reciprozienten, 1885; ein wichtiges Werk für die Algebra
  • Chemistry and Algebra, 1878; hier führt er den Begriff Graph ein für Darstellungen in der Chemie

Literatur

  • Karen Parshall: James Joseph Sylvester: Life and Work in Letters. Oxford University Press, 1998.
  • Parshall: James Joseph Sylvester: Victorian, Jew, Mathematician. Johns Hopkins University Press, Baltimore2006
  • Parshall, David E. Rowe: The emergence of the American mathematical research community, 1876-1900: J J Sylvester, Felix Klein, and E H Moore. American Mathematical Society, Providence 1994.
  • George Andrews: J. J. Sylvester, Johns Hopkins and Partitions. In: AMS History of Mathematics. Band 1 (online).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. John F. Oppenheimer (Red.): Lexikon des Judentums. Bertelsmann, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 788
  2. Mitglieder der Vorgängerakademien. James Joseph Sylvester. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 23. Juni 2015.
  3. Bastelanleitung für einen Schiefpantgrafen