James von Bleichröder

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James von Bleichröder in seiner Berliner Wohnung mit der berühmten Gesangslehrerin Mathilde de Castrone-Marchesi (Mitte) und seiner Gattin, 1908. Foto von R. Siegert.

James von Bleichröder (* 14. Oktober 1859 in Berlin; † 1937) war ein deutscher Bankier jüdischer Herkunft.

Leben

James von Bleichröder stammte aus der Bankiersfamilie Bleichröder und war einer von drei Söhnen des als Bankier Bismarcks bekannten und von diesem 1872 in den Adelsstand erhobenen Gerson Baron von Bleichröder. Bleichröder hatte Jura studiert und in dem Fach auch promoviert. Gemeinsam mit seinem Bruder Georg zählte er zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den reichsten Menschen in Preußen.[1] Sein Vermögen wurde in den Jahren 1895 und 1908 auf um die 20 Millionen Mark geschätzt (entspricht einer heutigen Kaufkraft von ca. 180 Millionen Euro).[2]

Er hatte drei Kinder, nämlich Kurt, Edgar und Ellie von Bleichröder. Letztere wurde am 27. Juli 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert und dort bei Kriegsende befreit.[3]

Am Ersten Weltkrieg nahm James von Bleichröder als Kavalleriehauptmann teil.[4]

James von Bleichröder war Sammler von Antiquitäten und Kunstwerken. So befanden sich in seinem Besitz Bilder von beispielsweise Adolph Menzel und Max Liebermann,[5] die 1938 im Auktionshaus Rudolph Lepke versteigert wurden. Er war ebenfalls ein bedeutender Förderer des deutschen Automobilsports; so übertrug er am 27. Mai 1902 dem damaligen Kaiserlichen Automobil Club (KAC, heute: Automobilclub von Deutschland, AvD) das am Leipziger Platz 16 stehende Palais Bleichröder.[6] Er hat auch selbst an Autorennen als Fahrer teilgenommen.[7] Um das Jahr 1910 schenkte er dem Berliner Zoo ein Nilpferd.[8]

Grab der Familie Bleichröder in Friedrichsfelde

Beigesetzt wurde er 1937 im Familienmausoleum der Bleichröders auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde, das 1950 auf Veranlassung von Wilhelm Pieck abgerissen wurde.[9] Heute erinnert ein schlichter Grabstein an die Familie.

Einzelnachweise

  1. http://www.oliver-rost.homepage.t-online.de/Reichsten-Preussen.rtf
  2. Werner Eugen Mosse: Juden im Wilhelminischen Deutschland, 1890–1914: ein Sammelband, S. 78.
  3. http://www.ghetto-theresienstadt.de/pages/b/bleichroedere.htm
  4. Fritz Richard Stern: Gold und Eisen: Bismarck und sein Bankier Bleichröder, 2008, S. 754. ISBN 3406568475
  5. http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lepke1938_05_31
  6. Der König vom Leipziger Platz. In: Berliner Morgenpost, 30. November 2011
  7. http://www.wac-avd.de/ueber-den-wac/historie.html?file=tl.../100-jahre...&file=tl_files/downloads/100-jahre-club-chronik.pdf
  8. Utz Anhalt: Tiere und Menschen als Exoten, 1971, S. 222. (online, abgerufen am 19. Januar 2012).
  9. http://www.sozialistenfriedhof.de/bleichroeder.html