Jan Brandt (Schriftsteller)

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Jan Brandt (* 1974 in Leer, Ostfriesland) ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Leben

Jan Brandt, aufgewachsen in Ihrhove, studierte von 1995 bis 2003 Geschichte und Literaturwissenschaft an der Universität zu Köln, in Berlin und London und ist Absolvent der Deutschen Journalistenschule in München. Magisterarbeit über Das Schwarze Korps, die Wochenzeitung der SS.[1] Von 1999 bis 2003 war er Redakteur der Literaturschachtel Die Außenseite des Elementes.[2] Er schreibt regelmäßig für das Berliner Stadtmagazin Zitty, die Literaturzeitschrift Edit und Die Zeit.

Sein Romandebüt Gegen die Welt machte ihn 2011 auf einen Schlag bekannt. Das Provinzepos zeichnet den Untergang eines Dorfes in Ostfriesland nach und thematisiert dabei die jüngere Geschichte der alten Bundesrepublik im Zeichen von Wende und Globalisierung. Gegen die Welt wurde für den Deutschen Buchpreis (Shortlist) 2011 nominiert und erreichte Platz 35 der Spiegel-Bestsellerliste.[3] Das Buch erfuhr in der Literaturkritik hohe Beachtung,[4] so nannte es die Tageszeitung Frankfurter Allgemeine Zeitung einen "gewaltigen, beeindruckenden Roman"[5]Der Spiegel sprach gar vom "Buch der Bücher"[6].

Sein zweites Buch Tod in Turin ist ein Reisebericht, der von einer Lesereise nach Italien erzählt. Darin beschreibt Brandt selbstironisch den Alltag eines Schriftstellers zwischen Stipendien und Lesungen und setzt sich dabei kritisch mit der italienischen Kultur und dem deutschen Literaturbetrieb auseinander.

Jan Brandt lebt in Berlin.

Werke

Erzählungen (Auswahl)

  • Einmal noch. In: Martin Brinkmann, Werner Löcher-Lawrence (Hrsg.): 20 unter 30. Junge deutsche Autoren. DVA, Stuttgart/ München 2002.
  • Gottesdienst für Martin Janssen. In: Jörn Morisse, Stefan Rehberger (Hrsg.): Driving Home – Weihnachtsgeschichten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006.
  • Der Blitz. In: Playboy. 3/2010.
  • Ich bin noch da. In: Hauke Hückstedt, Susanne Gaensheimer (Hrsg.): Acht Betrachtungen II. Henrich, Frankfurt am Main 2016.

Essays (Auswahl)

  • Unendliche Seiten – Eine kurze Geschichte der großen Romane. In: Bella Triste. 32, Hildesheim 2012.
  • Zweite Heimat, Ersatzhölle. In: die horen. 1/2015, Wallstein Verlag, Göttingen 2015.
  • Heimweh nach Historie. In: Matthias Jügler (Hrsg.): Wie wir leben wollen – Texte für Solidarität und Freiheit. Suhrkamp, Berlin 2016.

Herausgeber

Auszeichnungen und Stipendien

Literatur

  • Jeanine Tuschling: Eskapismus ins Außerirdische. Das Dorf als post-utopischer Raum in Arno Schmidts „KAFF auch Mare Crisium“ und Jan Brandts „Gegen die Welt“. Auktoriale Selbstinszenierung im Zeichen des Dörflichen. In: Werner Nell, Marc Weiland (Hrsg.): Imaginäre Dörfer. Zur Wiederkehr des Dörflichen in Literatur, Film und Lebenswelt (= Rurale Topografien. Bd. 1). Transcript, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-8376-2684-1, S. 267–284.
  • Christian Klein: „Günter Grass, du hast unsere Literatur zerstört“. Jan Brandts Roman ‚Gegen die Welt‘ und die Poetik des Manischen Realismus. In: Carsten Rhode, Hansgeorg Schmidt-Bergmann (Hrsg.): Die Unendlichkeit des Erzählens. Der Roman in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1989. Aisthesis, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-89528-977-4, S. 47–68.

Weblinks

Belege

  1. Die Familienseite der d'Alquen. 8. Juli 2008, archiviert vom Original am 8. Juli 2008; abgerufen am 8. September 2016.
  2. Brandt, Jan – Vita. In: www.lyrikwelt.de. Abgerufen am 1. August 2016.
  3. buchreport.de Gegen die Welt auf Bestsellerliste
  4. perlentaucher.de
  5. buecher.de
  6. SPIEGEL ONLINE, Hamburg, Germany: Alles muss erzählt werden – DER SPIEGEL 39/2011. In: www.spiegel.de. Abgerufen am 13. August 2016.
  7. Jan Brandt. Preisträger 2014. Stiftung kunst:raum sylt quelle, abgerufen am 15. Oktober 2016.