Jean-Améry-Preis
Der Jean Améry-Preis für europäische Essayistik ist eine zur Erinnerung an Jean Améry von Robert Menasse 1999 neu gestiftete „Auszeichnung für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des zeitkritischen, aufklärerischen Essays“, die alle zwei Jahre verliehen wird.
Der Preis war bereits 1982 von Maria Améry, der Witwe Amérys, gemeinsam mit Amérys Verlag Klett-Cotta gestiftet worden und wurde bis 1991 viermal vergeben. Robert Menasse verwandte das Preisgeld des ihm 1999 zuerkannten Österreichischen Staatspreises für Kulturpublizistik als Grundstock zur Wiederbelebung des Jean Amery-Preises, der seit 2000 nun wieder regelmäßig verliehen wird. Menasse im Profil: Jean Amery habe „vorbildliche Essays im Sinne des Anspruchs der Aufklärung geschrieben. ...Signal und Impuls“ solle der Name des wiederbelebten Preises sein. Der unabhängigen Jury gehörten bisher u. a. an: Günter Kunert, Helmut Heißenbüttel, Heinz Ludwig Arnold, Karl-Markus Gauß, Wolfgang Büscher. Die aktuelle Jury (Stand November 2015) ist: Robert Menasse (Vorsitz), László F. Földényi, Michael Krüger (Schriftsteller), Gila Lustiger, Christina Weiss und Claudio Magris (Ehrenmitglied der Jury). Der Preis wird seit 2015 vom Klett-Cotta Verlag und der Allianz Kulturstiftung in Zusammenarbeit mit Eurozine verstärkt europäisch ausgerichtet.
Mit einem Preisgeld von 15.000 € handelt es sich um eine der höchstdotierten Essay-Auszeichnungen im deutschen Sprachraum.
Preisträger
- 1982 Lothar Baier
- 1985 Barbara Sichtermann
- 1988 Mathias Greffrath
- 1991 Reinhard Merkel, Strafrechtler und Rechtsphilosoph
- 2000 Franz Schuh
- 2002 Doron Rabinovici
- 2004 Michael Jeismann, Journalist, für Auf Wiedersehen gestern. Die deutsche Vergangenheit und die Politik von morgen
- 2007 Drago Jančar
- 2009 Imre Kertész
- 2012 Dubravka Ugrešić[1]
- 2016 Adam Zagajewski
Einzelnachweise
- ↑ Jean Améry-Preis für Dubravka Ugresic. In: Saarbrücker Zeitung (Kultur) vom 29. August 2012, S. B5