Jean Ferrat

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Jean Ferrat (rechts) mit Guy Thomas, der für ihn zahlreiche Lieder schrieb.

Jean Ferrat (eigentlich Jean Tenenbaum[1]; * 26. Dezember 1930 in Vaucresson, Hauts-de-Seine; † 13. März 2010 in Aubenas, Ardèche) war ein französischer Sänger und Komponist.

Werdegang

Jean Ferrat war das jüngste von vier Kindern aus einer jüdischen Familie. Sein Vater, Mnacha (Menachem) Tenenbaum, war 1906 aus Russland vor dem dort erstarkenden Antisemitismus emigriert. Jean Ferrat war 11 Jahre alt, als sein Vater aus Vichy-Frankreich deportiert und im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Jean überlebte nur dank der Hilfe kommunistischer Widerstandskämpfer.

Ferrat komponierte zunächst Liebeslieder, mit denen er Mitte der 1950er Jahre im Cabaret La Colombe in Paris auftrat, aber auch für die Sängerin Zizi Jeanmaire, die ihn entdeckte. Später entwickelte er sich zum engagierten Sänger, der Weggefährte der Kommunistischen Partei Frankreichs war, ohne jedoch Mitglied zu sein.[2] Seine Plattenaufnahmen beinhalten politische Lieder sowie Liebeslieder. So wie es den Liedern von Georges Brassens erging, wurden auch seine Lieder - als zu gewagt und zu kritisch befunden - vom französischen Rundfunk jahrelang nicht gesendet. Ferrat behandelte auch weniger kritische Themen wie die Landflucht in seinem Lied La Montagne, von dem fünf Millionen Stück verkauft wurden.

Zuletzt lebte er in Antraigues, einem kleinen Ort in Südfrankreich. 1972 hatte er trotz großer Erfolge seine aktive Bühnenkarriere beendet, aber einen Nachfolger in der Person des Sängers Alain Hivert gefunden, der seine Lieder in Frankreich präsentiert.

In Deutschland werden seine Lieder von dem deutsch-belgischen Sänger Didier Caesar unter Begleitung des deutsch-französischen Gitarristen Stéphane Bazire vorgetragen – sowohl in französischer Fassung als auch in den Übertragungen von Didier Caesar. Dies sind mittlerweile siebzehn Titel, darunter auch die Vertonung von Gedichten von Louis Aragon.

Jean Ferrat starb im März 2010 im Krankenhaus von Aubenas an Krebs. An seiner Beerdigung in Antraigues-sur-Volane, die live in mehreren französischen Sendern übertragen wurde, nahmen über 5000 Menschen teil, die aus allen Teilen Frankreichs angereist waren.

Einzelnachweise

  1. Jean Ferrat est mort. Nachruf bei Artistik Rezo vom 13. März 2010.
  2. Chanteur engagé et poète discret, Jean Ferrat est décédé en Ardèche. Tageblatt. Zeitung fir Lëtzebuerg, 14. März 2010. / Jean Ferrat s'est tu L’Humanité, abgerufen am 14. März 2010.

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Frankreich Frankreich
    • 1995: für das Videoalbum „Ferrat 91 En Public“
    • 1995: für das Album „Jean Ferrat Vol.2“
    • 1995: für das Videoalbum „Public“
  • Schweiz Schweiz
    • 1994: für das Album „16 nouveaux poemes d'Aragon“

2x Goldene Schallplatte

  • Frankreich Frankreich
    • 1995: für das Album „Les Annees Barclay“
    • 1995: für das Album „Jean Ferrat Vol.1“
    • 1998: für das Album „Master Serie Vol.2“

Platin-Schallplatte

  • Frankreich Frankreich
    • 1995: für das Album „Ferrat 95“
    • 1998: für das Album „Master Serie Vol.1“

Diamantene Schallplatte

  • Frankreich Frankreich
    • 2010: für das Album „Best Of 3 CD“
Land Gold Platin Diamant Quellen
Frankreich Frankreich 9 2 1 snepmusique.com
Schweiz Schweiz 1 0 0 hitparade.ch
Insgesamt 10 2 1

Weblinks

Commons: Jean Ferrat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien