Jiří Vršťala

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Oktober 2016 um 19:09 Uhr durch Si! SWamP (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jiří Vršťala als Clown Ferdinand (rechts) mit dem „Zauberpeter“ (Peter Kersten) im alten Friedrichstadt-Palast.

Jiří Vršťala [ˌjɪr̝iː ˈvr̩ʃcala] (* 31. Juli 1920 in Reichenberg; † 10. Juni 1999 in Berlin, Deutschland) war ein tschechoslowakischer Schauspieler und Schriftsteller. Bekanntheit erlangte er vor allem durch die von ihm verkörperte Kunstfigur Clown Ferdinand.

Leben

Vršťala war nach dem Abitur als Gelegenheitsarbeiter tätig. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er als Zwangsarbeiter im Deutschen Reich eingesetzt. Obwohl er keine schauspielerische Ausbildung hat, wurde er nach 1945 am Theater in Liberec engagiert. Von dort erhielt Vršťala, der für die Darstellung des „Puck“ ausgezeichnet worden war, ein Engagement am Realistischen Theater in Prag. In den 1950er Jahren wechselt er an das Prager Stadttheater und erhielt Filmangebote.

Er entwickelte 1955 gemeinsam mit dem tschechischen Regisseur Jindřich Polák die Figur des Clown Ferdinand für eine fünfteilige Serie des Deutschen Fernsehfunks (DFF). Hier verkörperte Vršťala zum ersten Mal die Figur, die ihn über die Landesgrenzen hinaus populär machte. Weiterhin trat er in dieser Rolle auch öffentlich, insbesondere in Kinderrevuen des Friedrichstadt-Palastes und des Kindervarietés Berlin auf. Seine erste größere Filmrolle erhielt Vršťala 1960 unter Poláks Regie in dem tschechoslowakischen Kriminalfilm Páté oddělení.

Im Jahr 1966 heiratete er die Schauspielerin Angelica Domröse und siedelte in die DDR nach Ost-Berlin über. Neben Charakterrollen als Filmbösewicht entstanden bis 1975 weitere DEFA- und Fernsehfilme um Clown Ferdinand. 1975 erfolgte die Trennung von Angelica Domröse und 1983 beendete Vršťala seine schauspielerische Karriere, um sich einer schriftstellerischen Tätigkeit zu widmen. 1987 wirkte er noch einmal in zwei tschechoslowakischen Filmen mit.

Vršťala lebte zuletzt zurückgezogen in Berlin-Pankow und erlag kurz vor seinem 79. Geburtstag einem Krebsleiden.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

Weblinks