Jodocus Stülz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Juni 2016 um 19:41 Uhr durch Zabia (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur: Wurzbach). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jodok Stülz, Lithographie von Adolf Dauthage, 1859

Jodok (Jodocus) Stülz (* 23. Februar 1799 in Bezau; † 28. Juni 1872 in Bad Gastein) war ein Historiker, Geistlicher und Politiker.

Leben und Wirken

Nach der Schulzeit in Kempten, Innsbruck und Salzburg trat Stülz 1820 als Novize im Augustiner-Chorherrenstift St. Florian (Oberösterreich) ein. Es folgte das Studium der Theologie und der Geschichtswissenschaft unter seinem Lehrer und Mitbruder, dem Historiker Franz Xaver Kurz. 1824 wurde Stülz zum Priester geweiht. Nach Studienaufenthalten in Wien (1829) und München (1833) veröffentlichte Stülz 1835 eine erste historische Monographie (Geschichte des regulierten Chorherrenstiftes St. Florian). 1840 erschien die Geschichte des Klosters Wilhering. 1844 wurde Stülz Mitglied der Bayerischen Akademie, 1846 erhielt er den Titel eines K.K. Reichshistoriographen und wurde 1847 Mitglied der neu gegründeten Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien.

1848 nahm er am Vorparlament in Frankfurt teil und wurde Mitglied des Fünfzigerausschusses. Vom 2. Oktober 1848 bis zum 16. April 1849 war Stülz als Nachfolger Joseph Feßlers Abgeordneter für Bregenz in der Frankfurter Nationalversammlung, wo er zur Fraktion Pariser Hof zählte.

Ab 1859 stand Stülz dem Chorherrenstift St. Florian als Propst vor. Von 1861 bis 1866 war Stülz Abgeordneter im Oberösterreichischen Landtag, wo er an der Herausgabe des Urkundenbuch(es) des Landes o. d. Enns mitwirkte. Stülz verstarb im Alter von 73 Jahren während eines Kuraufenthaltes in Bad Gastein.

Schriften (Auswahl)

  • Geschichte des regulirten Chorherrn-Stiftes St. Florian. Ein Beitrag zur Geschichte des Landes Oesterreich ob der Enns. Haslinger, Linz 1835, Digitalisat.
  • Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering. Ein Beitrag zur Landes- und Kirchengeschichte Oberösterreichs. Haslinger, Linz 1840, Digitalisat.
  • Propst Gerhoch I. von Reichersberg. In: Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Classe. Bd. 1, 1850, S. 113–166.
  • Ein Fragment aus der Chronik des ehemaligen Stiftes regulirter Chorherren zu Ranshofen am Inn. In: Bericht über das Museum Francisco-Carolinum. Bd. 13, 1853, S. 3–35, Digitalisat (PDF; 1,84 MB).
  • Das Leben des Bischofes Altmann von Passau. In: Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Classe. Bd. 4, 1853, S. 219–287.
  • Schicksale des Klosters und der Umgebung von Ranshofen im baierischen Erbfolge-Kriege 1504. In: Bericht über das Museum Francisco-Carolinum. Bd. 14, 1854, S. 3–32, Digitalisat (PDF; 1,72 MB).
  • Zur Geschichte der Pfarre und der Stadt Vöcklabruck. In: Bericht über das Museum Francisco-Carolinum. Bd. 17, 1857, S. 1–190, Digitalisat.
  • Zur Geschichte der Herren und Grafen von Schaunberg. In: Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Classe. Bd. 12, 1862, S. 147–368, (Enthält außerdem: Regesten zur Geschichte der Herren und Grafen von Schaunberg. und Mauthtarif an der Mauth zu Aschach im Jahre 1370. (Aus einem gleichzeitigen Urbar auf Pergament in St. Florian). S. 365–367; und Der Zoll zu Eferding. S. 367–368).

Literatur

Weblinks