Johann Christoph Döll

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Johann Christoph Döll (* 21. Juli 1808 in Mannheim; † 10. März 1885 in Karlsruhe) war ein deutscher Botaniker und Bibliothekar. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Döll“.

Leben

Döll besuchte zunächst das Lyzeum in Mannheim und studierte danach an der Universität Heidelberg Naturwissenschaften, Theologie und Philosophie. Sein besonderes botanisches Interesse galt der damals neuen Blattstellungslehre von Karl Friedrich Schimper. Im Jahr 1831 wurde Döll zum Geistlichen ordiniert und war danach zunächst als Hauslehrer angestellt. Im Jahr 1832 wurde er Lehrer am Lyzeum Mannheim wo er Sprachen und philosophische Propädeutik unterrichtete. Im Jahr 1840 wurde er Lehrer an der höheren Bürgerschule Mannheim, wo er Botanik und Zoologie unterrichtete. Von 1843 bis 1872 war er als Oberbibliothekar Leiter der Großherzoglich Badischen Hof- und Landesbibliothek in Karlsruhe.

Werk und Schriften

Im Jahr 1843 erschien die von Döll herausgegebene Rheinische Flora, in der die wild wachsenden und kultivierten Pflanzen des Rheingebiets vom Bodensee bis zu Mosel und Lahn beschrieben werden. 1857 bis 1862 erschien die dreibändige Flora des Großherzogthums Baden, die neben den phanerogamen auch kryptogame Sippen enthält. Für die Flora Brasiliensis, die von Carl Friedrich Philipp von Martius herausgegeben wurde, hat Döll den größten Teil der Gramineen bearbeitet.

Ehrungen

Im Jahr 1865 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[1]

Nach ihm wurde die Pflanzengattung Doellochloa Kuntze benannt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Rheinische Flora, Frankfurt 1843.

Literatur

  • Ernst Wunschmann: Döll, Johann Christoph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 740.
  • Paul Weinacht: Johann Christoph Döll als Vorstand der Karlsruher Bibliothek 1843–1872. In: Otto Glauning zum 60. Geburtstag. Leipzig 1938, Bd. 2, S. 150–157.

Weblinks

Autoreintrag für Johann Christoph Döll beim IPNI

Einzelnachweise

  1. Mitgliedseintrag von Johann Christoph Doell bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 13. November 2015.