Johannes Fest

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Johannes Fest (* 6. Februar 1898 in Ottorowo, Kreis Samter; † 15. September 1960 in Berlin) war ein deutscher Politiker.

Leben

Ehrengrab, Röblingstraße 91, in Berlin-Tempelhof

Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte Fest eine Ausbildung zum Volksschullehrer an einer Präparandenanstalt. Ab 1916 arbeitete er als Lehrer in Berlin-Neukölln. Nach dem Ersten Weltkrieg, in dessen letztem Jahr er als Soldat diente, studierte er von 1919 bis 1922 Philologie und Volkswirtschaft an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Von 1918 bis 1933 war Fest Vorstandsmitglied der Deutschen Zentrumspartei in Berlin. Des Weiteren war er von 1925 bis 1933 Mitglied des Gauvorstands Berlin-Brandenburg und gehörte dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, einem überparteilichen Bündnis zum Schutz der Republik gegen ihre Feinde an den politischen Rändern, an. Später wurde Fest Bezirksverordneter in Berlin-Lichtenberg. Ab 1929 war er Schuldirektor an einer Katholischen Schule in Berlin-Lichtenberg. Im April 1933 wurde er von den nationalsozialistischen Behörden vom Schuldienst beurlaubt. Dem folgte die endgültige Entlassung im Oktober sowie ein Berufsverbot. Den Eintritt in die NSDAP, der seine berufliche Lage verbessert hätte, lehnte er ab.

1944 diente er in der Wehrmacht und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Fest Mitglied der CDU. Von 1945 bis 1954 war er Bezirksschulrat in Berlin-Tempelhof. Von 1948 bis 1950 war Fest Bezirksverordneter in Berlin-Neukölln. Von 1950 bis 1958 gehörte er dem Abgeordnetenhaus von Berlin in der 1. und 2. Legislaturperiode an. Nach seinem Ausscheiden aus dem Abgeordnetenhaus wurde er von 1958 bis 1960 erneut Bezirksverordneter in Berlin-Neukölln. 1960 wurde ihm die Würde des Stadtältesten von Berlin verliehen.

Fest war verheiratet. Der Historiker Joachim Fest ist sein Sohn. Am 5. Februar 2014 wurde in Berlin-Karlshorst der Platz am Theater zur Ehrenfelsstraße hin nach ihm benannt.[1]

Literatur

Weblinks

Commons: Johannes Fest – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. Berlin: Katholischer NS-Gegner wird mit Platzbenennung geehrt, kath.net, 1. Februar 2013