Johannes Tolhopf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Dezember 2015 um 21:19 Uhr durch Pelz (Diskussion | Beiträge) (PD-fix, Normdaten korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johannes Tolhopf (auch Johannes Tolophus, Johann Tolhopfer oder Janus Tolophus) (* 1429 in Kemnath; † 28. April 1503 in Regensburg) war ein deutscher Humanist, Rektor an der Universität Ingolstadt und Domherr zu Regensburg. Zudem war er Hofastrologe des ungarischen Königs Matthias Corvinus.

Leben

Im Sommer 1465 schrieb sich Johannes Tolhopf an der Universität Leipzig ein, um dort 1468/69 den Baccalaureus und 1470/71 den Magister artium zu erwerben.[1]

Johannes Tolhopf wird am 18. März 1472 erstmals als Professor der Artistenfakultät an der im selben Jahr gegründeten Universität Ingolstadt erwähnt. 1473 wurde er der zweite Rektor in der Geschichte der Universität.[2] Bereits im Sommer 1474 erscheint er wieder an der Universität Leipzig.[3]

Als Astronom und Astrologe erlangte Johannes Tolhopf große Berühmtheit. So verfertigte er für Papst Sixtus IV. eine auf Rom ausgerichtete Planetentafel für 1476. 1480 war er sodann Hofastrologe des ungarischen Königs Matthias Corvinus in Ofen und verfertigte sein Stellarium cum praefatione ad Mathiam regem Hungariae.[4] Im selben Jahr wurde er von Matthias Corvinus in den Adelsstand erhoben und mit verschiedenen Kircheneinkünften belohnt.[5]

Später lehrte er kanonisches Recht in Regensburg und war dort Domherr. Anschließend wurde er Pfarrer in Forchheim. Mit Conrad Celtis stand er in einem regen Briefkontakt. Diesen förderte er und verschafft ihm das Rektorat der Regensburger Domschule. Seine Bearbeitungen zu dem spätantiken Dichter Prudentius gelten als verschollen. Tätig war er auch auf dem Gebiet der Astronomie.

Literatur

  • Karl Bosl: Bosls bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, Regensburg 1983, S. 783 (Digital).
  • Klaus Arnold: Vates Herculeus: Beiträge zur Biographie des Humanisten Janus Tolophus. In: Stephan Füssel, Joachim Knape (Hrsg.): Poesis et pictura. Koerner, Baden-Baden 1989, S. 131-155 (Digital)
  • Maximilian Schuh: Aneignung des Humanismus. Institutionelle und individuelle Praktiken an der Universität Ingolstadt im 15. Jahrhundert. Brill, Leiden 2003, ISBN 978-90-04-23095-8.
  • Endre Zsoldos: The Stellarium of Johannes Tolhopf. In: Corvina Augusta. Budapest 2014, S. 213-221 (Digital).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaus Arnold: Vates Herculeus: Beiträge zur Biographie des Humanisten Janus Tolophus. In: Stephan Füssel, Joachim Knape (Hrsg.): Poesis et pictura. Koerner, Baden-Baden 1989, S. 134.
  2. Franz Xaver Freninger: Das Matrikelbuch der Universität Ingolstadt-Landshut-München. Rectoren, Professoren, Doktoren 1472-1872, Candidaten 1472-1872, Friedberg 1872, S. 13.
  3. Klaus Arnold: Vates Herculeus: Beiträge zur Biographie des Humanisten Janus Tolophus. In: Stephan Füssel, Joachim Knape (Hrsg.): Poesis et pictura. Koerner, Baden-Baden 1989, S. 134.
  4. Klaus Arnold: Vates Herculeus: Beiträge zur Biographie des Humanisten Janus Tolophus. In: Stephan Füssel, Joachim Knape (Hrsg.): Poesis et pictura. Koerner, Baden-Baden 1989, S. 134.
  5. Klaus Arnold: Vates Herculeus: Beiträge zur Biographie des Humanisten Janus Tolophus. In: Stephan Füssel, Joachim Knape (Hrsg.): Poesis et pictura. Koerner, Baden-Baden 1989, S. 135.