John Elliot Burns

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John Burns (1911)
Karikatur von Leslie Ward in Vanity Fair (Oktober 1892)

John Elliot Burns (* 20. Oktober 1858 in London; † 24. Januar 1943 ebenda) war ein britischer Politiker.

Leben

Burns wurde in eine vielköpfige Arbeiterfamilie geboren. Aufgrund der Herkunft des Vaters aus Ayrshire vermutete er eine Verwandtschaft mit dem Dichter Robert Burns. Als Zehnjähriger musste er den Schulbesuch beenden und als ungelernter Arbeiter in einer Kerzenfabrik zum Familienunterhalt beitragen. Er machte dann eine Lehre als Mechaniker und arbeitete sich zum Maschinenführer hoch.[1] Als Zwanzigjähriger arbeitete er für ein Jahr in Westafrika und konnte daher später im Parlament aus eigener Anschauung zu Fragen der afrikanischen Kolonien Stellung beziehen. In der Zeit der wirtschaftlichen Depression seit 1873 wurde er Gewerkschafter und wortgewaltiger Versammlungsredner. 1880 heiratete er Charlotte Gale aus Battersea. Er veröffentlichte 1884 ein Manifest bei der Fabian Society. Er trat 1885 der 1881 gegründeten Social Democratic Federation bei, für die er bei den Wahlen 1885 im Wahlbezirk Nottingham erfolglos für das Unterhaus kandidierte. Er wurde zum ersten Mal 1878 bei einer Gewerkschaftsdemonstration festgenommen, erneut 1886, und nach dem „Blutigen Sonntag“ in London 1887 trotz der Verteidigung durch Herbert Asquith 1888 zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Beim Hafenarbeiterstreik in London 1889 war er einer der Anführer.[2] 1889 wurde er in den London County Council gewählt und setzte sich für Mindestlöhne bei öffentlichen Aufträgen ein.

Burns wurde 1892 im Wahlbezirk Battersea als Kandidat der Liberalen Partei in das House of Commons gewählt. Sein Unterhausmandat verteidigte er bei den folgenden Wahlen 1895, 1900, 1906 und 1910. Burns engagierte sich für den Achtstundentag, für das allgemeine Wahlrecht und im Burenkrieg. Burns war Abstinenzler.[3]

Premierminister Henry Campbell-Bannerman ernannte ihn 1905 zum Präsidenten des Local Government Board.[4] In diesem Ministeramt wurde er 1905 auch Mitglied im Privy Council.

Als Kriegsgegner trat er ebenso wie John Morley nach Kriegsausbruch 1914 von seinem Ministeramt zurück und beendete 1918 auch seine Tätigkeit als Abgeordneter. Fortan erschien er auch nicht mehr in der Öffentlichkeit.

Ein Teil seiner umfangreichen Privatbibliothek ging an die Bibliothek der University of London,[5] und die öffentlichen Archive[6] ein anderer Teil wurde 1943 bei Sotheby’s versteigert.[7]

Schriften (Auswahl)

  • A manifesto. Fabian tract, No.2, Fabian Society, London 1884
  • Judas Iscariot! John Burns's verdict on himself. in: John Bull, 23. März 1907, Separatdruck Twentieth century Press, London 1907, 23 Seiten

Literatur

  • Joseph Burgess: John Burns: the rise and progress of a right honourable. Glasgow: Reformers' Bookstall, 1911
  • Sil-Vara: Englische Staatsmänner. Berlin: Ullstein, 1916, S. 155–167
  • G. D. H. Cole: John Burns. London: V. Gollancz Ltd.: Fabian Society, 1943
  • William Kent: John Burns: labour's lost leader; a biography. London: Williams & Norgate, 1950
  • Kenneth D. Brown: John Burns. London: Royal Historical Society: Swift Printers, 1977

Weblinks

Commons: John Burns – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: John Burns – Zitate (englisch)

Einzelnachweise

  1. John Elliott Burns, Kurzbiografie bei National Portrait Gallery
  2. Gareth Stedman Jones: Outcast London: a study in the relationship between classes in Victorian society. Clarendon, Oxford 1971, S. 315f.
  3. John Burns: Labour and drink : a lecture. Lees and Raper Memorial Trustees, London 1904
  4. Das Local Government Board löste die Poor Law commission ab und organisierte von 1871 bis 1919 die öffentliche Sozialfürsorge, es ging dann im neugeschaffenen Gesundheitsministerium Department of Health auf
  5. University of London. Senate House Library: John Burns papers. 2007.
  6. London Metropolitan Archives: Leaflet Number 63 The Great Dock Strike, 1889
  7. Catalogue of the famous library of the late Right Hon. John Burns, P.C., M.P. Sotheby & Co., London 1943