John Malcolm

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John Malcom

Sir John Malcolm GCB (* 2. Mai 1769 in Langholm, Dumfries and Galloway; † 30. Mai 1833) war ein britischer Soldat, Diplomat der britischen Ostindien-Kompanie sowie Gouverneur von Bombay.

Leben

Die Familie von John Malcolm hatte die Farm Burnfoot, seit 1707 vom Earl of Dalkeith, belehnt.

John Malcolm war der Sohn von George Malcolm. Er hatte 17 Geschwister, von welchen 15 das Kindesalter überlebten, zu diesen gehörten Sir Pulteney Malcolm, Vizeadmiral und Sir James Malcolm, Oberstleutnant der Marine.

John Malcolm wurde 1782 Kadett bei der britischen Ostindien-Kompanie und studierte fernöstliche Sitten und Sprachen.[1]

1792 wurde er im vierten Mysore-Krieg bei der Belagerung von Shrirangapattana eingesetzt. Charles Cornwallis, 1. Marquess Cornwallis ernannte John Malcolm zum Dolmetscher für einen eingeborenen Prinzen. 1795 war John Malcolm bei der Rückkehr aus dem Vereinigten Königreich an einer Expedition zum Kap der Guten Hoffnung von General Alured Clarke beteiligt. Vom Gouverneur von Madras wurde er zu seinem Sekretär ernannt. 1797 wurde er zum Kapitän befördert. 1799 ernannte ihn Thomas Munro, 1st Baronet zu seiner Vertrauensperson bei der Regierung von Mysore. 1799 sandte ihn Lord Wellesley nach Teheran er sollte dort die Gunst Fath Ali Schahs erwarben und einen Vertrag abschließen. 1796 hatte Paul I. (Russland) Georgien, das Persien für sich beanspruchte, von seinen Truppen besetzen und annektieren lassen. Die britische Ostindien-Kompanie ihrerseits sah sich durch Pläne zu einer französisch-russischen Expedition nach Britisch-Indien bedroht.[2]

Im Anglo-Persischen Vertrag vom Mai 1801 sagte die persische Regierung zu, bei einem Angriff auf Britisch-Indien durch Afghanistan, Afghanistan anzugreifen, Frankreich in Persien nicht Fuß fassen zu lassen wofür John Malcom Waffenlieferungen zusagte.

In der Folge wurde der persische Gesandte in Bombay versehentlich erschossen und John Malcolm lieferte keine Waffen. Worauf Fath Ali Schah durch Mirza Mohammad Reza Qazvini mit Napoleon Bonaparte den Vertrag von Finckenstein schloss.[3]

Im April 1808 sandte ihn der Generalgouverneur und Vizekönig von Indien Gilbert Elliot-Murray-Kynynmound, 1. Earl of Minto erneut nach Persien.

Etwa zeitgleich wurde aus London Harford Jones nach Teheran gesandt. John Malcolm erreichte Teheran zuerst, da Fath Ali Schah ihm die französische Militärmission von General Gardène vorzog und er vom Protokoll zu Gesprächen mit niederen Chargen in Schiraz bestellt, fühlte sich Malcom beleidigt und schlug vor, Gilbert Elliot-Murray-Kynynmound, 1. Earl of Minto solle die Besetzung von Charg vorbereiten.[4]

Später bei der Delegation von Harford Jones in Teheran plädierte John Malcolm vergeblich für mehr Aufwand beim Bemühen um die Gunst des Schahs. Bei dieser Mission bekam Malcolm sprichwörtlich keinen Fuß auf persischen Boden und er kehrte im August 1809 nach Bombay zurück.

Die englische Delegation am Hof von Fath Ali Schah 1808: John Malcolm, Harford Jones und Gore Ouseley.

Von 1. November 1827 bis 1. Dezember 1830 war John Malcolm Gouverneur von Bombay.[5]

Eine überlebensgroße Statue von ihm (geschaffen von Sir Francis Chantrey) steht in der Westminster Abbey im nördlichen (linken) Querschiff.

Familie

Sir John heiratete am 4. Juni 1807, Charlotte Campbell, Tochter von Sir Alexander Campbell, Baronet, der Oberbefehlshaber in Madras. Das Paar hatte mehrere Kinder, darunter:

  • Margaret (* 17. Mai 1808; † 6. Februar 1841) ∞ Sir Alexander Thomas Cockburn-Campbell, (* 1807; † 23 April 1871)
  • George Alexander (* 21 Januar 1810; † 2 Juni 1888), britischer General ∞ Georgiana Vernon
  • Charlotte Olympia (* 10 Dezember 1811; † Oktober 1886) ∞ 8 August 1849 Guido von Usedom (Diplomat) (1805–1884)
  • Anne Amelia (* 30 April 1814; † 25 Juli 1873)
  • Catherine Wellesley (* 30 Oktober 1815; † 24 Mai 1891)

Werk

Literatur

  • John Malcolm, Malcolm: Soldier, Diplomat, Ideologue of British India, Birlinn, 2014, ISBN 1907909249

Weblinks

Quellen

  1. Map of Persia and Adjacent Countries, for Sir John Malcolm's History of Persia. World Digital Library, abgerufen am 19. Januar 2013.
  2. John Holland Rose, Ernest Alfred Benians, Arthur Percival Newton: The Cambridge history of the British Empire. S. 331.
  3. Farhang Mehr: A colonial legacy: the dispute over the islands of Abu Musa, and the Greater and Lesser Tumbs. S. 101.
  4. C. U. Aitchison: A Collection of treaties, engagements, and sunnuds, relating to India and neighbouring countries. Vol. 7. O. T. Cutter, Military Orphan Press, Calcutta 1865, S. 93.
  5. Significant Scots: Sir John Malcolm.
VorgängerAmtNachfolger
Jonas HanwayBritischer Botschafter in Teheran
1799–1801
Harford Jones
Mountstuart ElphinstoneGouverneur von Bombay
1827–1830
Thomas Sidney Beckwith