Johnny Paycheck

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Donald Eugene Lytle (* 31. Mai 1938 in Greenfield, Ohio; † 19. Februar 2003 in Nashville, Tennessee), besser bekannt unter seinem Künstlernamen Johnny Paycheck, war ein US-amerikanischer Country-Sänger, der vor allem durch den Hit Take This Job and Shove It bekannt wurde.

Leben

Anfänge

Als Jugendlicher bereiste Donald Lytle als Hobo Nordamerika auf Güterzügen. Seine Zeit bei der US-Navy endete nach einem tätlichen Angriff auf einen Vorgesetzten mit einer zweijährigen Gefängnisstrafe. Nach einigen Monaten rastlosen Umherstreifens landete er anschließend in Nashville, wo er unter dem Namen Donny Young einige erfolglose Singles einspielte. Danach schloss er sich den Begleitbands von Stars wie Porter Wagoner, Faron Young und Ray Price an. Mit George Jones arbeitete er vier Jahre zusammen. Beide beeinflussten sich gegenseitig stilistisch.

Karriere

1965 nannte er sich nach einem Chicagoer Boxer in Johnny Paycheck um. Im gleichen Jahr nahm er für ein unabhängiges Label mehrere Singles auf. Der Song A-11 erreichte Platz 26 in den Country-Charts. Durch den Erfolg ermutigt, gründete er 1966 gemeinsam mit seinem Produzenten Aubrey Mayhew das Label Little Darlin' Records. Bereits die erste Single des neuen Labels The Lovin' Machine konnte sich in den Top 10 platzieren. In diesen Jahren hatte Paycheck erste Erfolge als Songwriter. Tammy Wynette schaffte es mit Apartment No. 9 in die Top 10; Ray Price hatte mit Touch My Heart einen Nummer-3-Hit.

Für das Little-Darlin'-Label wurden in den folgenden Jahren einige mittlere Hits produziert. Sein sehr harter Honky Tonk war nicht jedermanns Geschmack. Aufgrund der ausbleibenden Erfolge, die zum Teil durch Paychecks Alkoholsucht verursacht worden waren, ging das Label 1969 in Konkurs. Überschuldet und alkoholabhängig verschwand Paycheck nach Kalifornien, wo er auf der Straße lebte.

Comeback

Paychecks Grab in Nashville

Dem Nashviller Produzenten Billy Sherrill gelang es 1971, den talentierten Musiker und Songwriter aufzuspüren. Sherryl bot Paycheck einen neuen Schallplattenvertrag unter der Voraussetzung an, dass dieser seine Alkohol- und Drogensucht überwindet. Paycheck willigte ein und startete eine zweite Karriere. Bereits die erste Single, She's All I Got, erreichte Platz zwei der Country-Charts. Der gefälligere Nashville Sound hatte diesen Erfolg ermöglicht.

Weitere Hits folgten. Paycheck hatte sich zwar in der Szene etabliert, kam aber immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. 1972 erhielt er eine zwölfmonatige Bewährungsstrafe wegen Scheckbetrugs. 1976 meldete er Privatinsolvenz an. Ein Jahr später gelang ihm mit Take This Job and Shove It sein erster und einziger Nummer-1-Hit. Im selben Jahr landeten die zwei Hits Slide Off Of Your Satin Sheets und I'm The Only Hell (Mama Ever Raised) ebenfalls in der Top 10 der Country Charts. Der mittlerweile langhaarige und verwahrlost wirkende Paycheck schloss sich der Outlaw-Bewegung um Waylon Jennings und Willie Nelson an. Trotz weiterer Erfolge verlor er 1983 seinen Schallplattenvertrag. Ausschlaggebend waren ein Gerichtsverfahren wegen Vergewaltigung und eine Schlägerei, die er in betrunkenem Zustand an Bord eines Linienflugzeugs angezettelt hatte.

Er wechselte das Label, konnte aber keine Hits mehr hervorbringen. 1985 geriet er erneut in die Schlagzeilen, nachdem er aus nichtigen Gründen einem Mann in die Schulter geschossen hatte. Er wurde zu sieben bis neun Jahren Gefängnis verurteilt. Aufgrund mehrerer Berufungsverhandlungen musste er die Strafe erst 1989 antreten. In der Zwischenzeit veröffentlichte er für das Mercury Label weitere Schallplatten. Letztendlich verbrachte er nach einer Begnadigung durch Gouverneur Richard Celeste noch nicht einmal zwei Jahre hinter Gittern. Hier gelang es ihm erfolgreich, den Alkohol- und Drogenmissbrauch zu bekämpfen und sogar seinen Schulabschluss nachzuholen.

Johnny Paycheck war zuletzt bettlägerig und verstarb am 19. Februar 2003 an einem Lungenemphysem in einem Pflegeheim in Nashville, Tennessee.

Trivia

Sein Song "It Won't Be Long (And I'll Be Hating You)" wird im Radio des Videospiels Grand Theft Auto V abgespielt.

Alben

  • 1966: Johnny Paycheck At Carnegie Hall (Little Darlin’)
  • 1966: The Lovin’ Machine (Little Darlin’)
  • 1967: Gospel Time ‘In My Fashion’ (Little Darlin’)
  • 1967: Johnny Paycheck Sings Jukebox Charlie And Other Songs That Make The Jukebox Play (Little Darlin’)
  • 1968: Country Soul (Little Darlin’)
  • 1969: Wherever You Are (Little Darlin’)
  • 1970: Again (Certron Corporation)
  • 1971: She’s All I Got (Epic)
  • 1972: Heartbreak, Tenn. (Hilltop)
  • 1972: Someone To Give My Love To (Epic)
  • 1972: Somebody Loves Me (Epic)
  • 1973: Mr. Lovemaker (Epic)
  • 1974: Song & Dance Man (Epic)
  • 1975: Loving You Beats All I’ve Ever Seen (Epic)
  • 1976: 11 Months And 29 Days
  • 1977: Slide Off Of Your Satin Sheets (Epic)
  • 1977: Take This Job And Shove It (Epic)
  • 1978: Armed And Crazy (Epic)
  • 1979: Everybody’s Got A Family … Meet Mine (Epic)
  • 1980: New York Town / Live At The Lone Star Cafe (Epic)
  • 1981: Mr. Hag Told My Story (Epic)
  • 1982: Lovers & Losers (Epic)
  • 1983: I Don’t Need To Know That Right Now (Allegiance)
  • 1987: Modern Times (Mercury)
  • 1988: Outlaw At The Cross (Damascus To The Cross Records)
  • 1991: The Last Outlaw (Air Records)
  • 1993: Live in Branson, MO, USA (LaserLight Digital)
  • 1995: Difference In Me (Playback Records)
  • 1996: Johnny Paycheck Sings George Jones (K-tel)
  • 1996: I'm A Survivor (Sterling)
  • 1999: Live At Gilley's (Atlantic Records)

Weblinks