Königstein (Westerhausen)

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Königstein

Der Königstein von Süden aus Richtung Westerhausen

Höhe 189 m ü. NHN
Lage bei Westerhausen, Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt (Deutschland)
Gebirge nördliches Harzvorland
Koordinaten 51° 48′ 40″ N, 11° 3′ 18″ OKoordinaten: 51° 48′ 40″ N, 11° 3′ 18″ O
Königstein (Westerhausen) (Sachsen-Anhalt)
Königstein (Westerhausen) (Sachsen-Anhalt)
Besonderheiten Kamelfelsen

Der Königstein von Südsüdwesten

Vorlage:Infobox Berg/Wartung/BILD1

Der Königstein im nördlichen Harzvorland ist eine 189 m ü. NHN[1] hohe Erhebung bei Westerhausen im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Er ist durch seine Felsformationen aus Sandstein, die Kamelfelsen, bekannt.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Königstein liegt im nördlichen Harzvorland im Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt. Er erhebt sich nördlich von Westerhausen (östlicher Ortsteil von Thale) und nördlich der Kreisstraße 2358 (Westerhausen–Börnecke). Nachbarberg im Nordwesten ist der 178,1 m hohe Jätchenberg. In Richtung Osten fällt die Landschaft über den von Börnecke kommenden Börnecker Graben (Börnigergraben) und den durch Westerhausen fließenden Mühlengraben zum Zapfenbach ab. Nördlich beider Erhebungen verläuft die Bundesautobahn 36.

Landschaftsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Königstein hat die Form eines in Nordwest-Südost-Richtung verlaufenden Rückens, der nach Nordosten relativ steil, nach Südwesten aber deutlich flacher abfällt. Er ist großteils von Laubwald bewachsen.[1] Am Südhang des Königsteines wird Wein angebaut, es handelt sich um das nördlichste Weingut im Anbaugebiet Saale-Unstrut.[2][3] Der Kammbereich wird von den auffälligen Kamelfelsen dominiert, deren Name sich von ihrer Form herleitet: Sie sollen, von Süden oder Norden betrachtet, an zwei liegende Kamele erinnern.[4]

Kamelfelsen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kamelfelsen bestehen aus verhärtetem Sandstein, der jedoch auch sehr weiche und brüchige Passagen aufweist. Diese Felsformationen entstanden wie auch die nahe Teufelsmauer durch die Entstehung des Bruchschollengebirges Harz und die daraus resultierenden Bodenverschiebungen im nördlichen Harzvorland. Wie bei der Teufelsmauer handelt es sich beim Königstein um eine Schichtrippe aus der Unterkreide. Als geologische Besonderheit wurde der Teufelstein bereits 1932 erstmals unter Schutz gestellt, seit 1997 ist er als „flächenhaftes Naturdenkmal[4][5] eingetragen. An den Kamelfelsen gibt es mehrere Kletterrouten bis zum Schwierigkeitsgrad VIIIb (Sächsische Skala).[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Königstein wurde vermutlich bereits in der Steinzeit als Kultstätte genutzt. Hier sollen germanische Sonnwendfeiern stattgefunden haben,[7]. Die sog. „Sonnenscheiben“ am Felsen – kreisrunde in den Fels geschnittene Formen von ca. 1 m Durchmesser und größer, welche im unteren nördlichen Bereich des Felsens verteilt sind – stellen Zeugnisse der historischen Mühlsteingewinnung dar.[8][7] Auch in unmittelbarer Umgebung gibt es mehrere archäologische Fundstätten. Die letzten bedeutenden Funde wurden beim Bau der B6n gemacht, die in unmittelbarer Nähe vorbeiführt.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Reinboth: Die „Sonnenräder“ vom Königstein bei Westerhausen – Kultgeräte oder Mühlensteine? Unser Harz, H. 7 (2005), S. 125–128.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Berghöhe – diverse Berge laut Sachsen-Anhalt-Viewer
  2. Weinberge/Königstein. harzer-weingut.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Mai 2010; abgerufen am 29. November 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.harzer-weingut.de
  3. Weinanbau Saale-Unstrut – Weinlagen und Klima. Weinbauverband Saale-Unstrut, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juli 2011; abgerufen am 29. November 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weinbauverband-saale-unstrut.de
  4. a b Kamelfelsen, im Internetarchiv. ostharz.info, archiviert vom Original am 24. Januar 2015; abgerufen am 7. April 2016.
  5. Der Königstein. Verein für Heimatgeschichte und Naturschutz Westerhausen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. März 2016; abgerufen am 10. April 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.westerhausen-heimat.de
  6. Kamelfelsen. climbing.de, abgerufen am 29. November 2010.
  7. a b Vom Königstein zur Königspfalz. Regionalverband Harz, abgerufen am 29. November 2010.
  8. Fritz Reinboth: Die „Sonnenräder“ vom Königstein bei Westerhausen: Kultgeräte oder Mühlsteine? Unser Harz 53 (7) (2005), S. 125–128
  9. Königstein. westerhausen-info.de, abgerufen am 29. November 2010.