Kapelle Ludwigsburg

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Kapelle Ludwigsburg

Die Kapelle Ludwigsburg ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude im Ortsteil Ludwigsburg der Gemeinde Loissin im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Sie gehört zur Kirchengemeinde Kemnitz der Propstei Demmin im Kirchenkreis Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.[1]

Geschichte

Bereits im Mittelaltar war im damals noch Darsim genannten Ort eine Kapelle vorhanden, die dem heiligen Nikolaus geweiht war und zum Kloster Eldena gehörte. Im Zuge der Reformation im Herzogtum Pommern kam die Kapelle zur Kemnitzer Pfarre. 1586 verschenkte Ernst Ludwig von Pommern-Wolgast das Gebäude an Sophie Hedwig von Braunschweig-Wolfenbüttel. Neben der Kirche erhielt sie erhebliche finanzielle Mittel, um das Schloss Ludwigsburg zu errichten. Um ihrem Mann zu huldigen, wurde Darsim in „Ludwigshoff“ (später Ludwigsburg) umbenannt.[2] Die Kirche wurde zur Patronatskirche, wechselte in den kommenden Jahrzehnten jedoch mehrfach den Besitzer und verfiel zusehends. Jacob Heinrich Müller von der Lühne errichtete daher 1708 einen Neubau. 1865 erfolgte eine grundlegende Sanierung des Gebäudes. Im 20. Jahrhundert fanden mehrfach Renovierungen und Instandsetzungen statt.

Gebäude und Ausstattung

Kapelle um 1910

Die Kapelle ist ein schlichter, heute verputzter Fachwerkbau auf rechteckigem Grundriss. An den Längsseiten befinden sich jeweils drei, am Ostgiebel zwei Spitzbogenfenster. Am Westgiebel befinden sich vier kleine Fenster und das Portal. Der Dachturm hat einen achtseitigen, mit Schindeln gedeckten Spitzhelm. An der Südseite befindet sich das Zifferblatt der Turmuhr.

Die Decke ist als Holztonne ausgeführt. Der Kanzelaltar von 1710 wurde möglicherweise von Elias Keßler geschaffen. Darauf weisen die Plastiken sowie das Akanthuswerk hin, die in einer besonderen Qualität ausgeführt sind. Kanzel und Altar bilden dabei eine Symbiose, die eine „Gleichberechtigung beider Bestandteile der Liturgie[3] erreichen. Die Altarschranke aus dem 17. Jahrhundert hat ein Stabgitter zwischen kannelierten Pilastern mit Stableiste. Der Taufstein, das Kirchengestühl und die Orgelempore stammen aus dem Jahr 1865.

Die Orgel wurde 1867 in der Werkstatt von Barnim Grüneberg in Stettin gebaut. 1967 führte die Firma Sauer aus Frankfurt (Oder) eine klangliche Umgestaltung durch.

Das Geläut besteht aus einer 1709 von Jacob Heinrich Müller von der Lühne gestifteten Glocke.

Auf dem Friedhof befindet sich ein neugotisches Mausoleum aus Backstein, westlich davon die Begräbnisstätte der Familie Weissenborn. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Friedhofsportal hat eine große und zwei kleinere Rundbogenöffnungen. Eine zur gleichen Zeit errichtete Friedhofsmauer aus Fachwerk ist nicht mehr vorhanden.

Literatur

  • Landesamt für Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg): Die Bau- und Kunstdenkmale in Mecklenburg-Vorpommern. Vorpommersche Küstenregion. Henschelverlag, Berlin 1995, S. 332–333.

Weblinks

Commons: Kapelle Ludwigsburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur über Kapelle Ludwigsburg in der Landesbibliographie MV

Einzelnachweise

  1. Evangelische Kirchengemeinden Kemnitz, Hanshagen und Groß Kiesow. Abgerufen am 6. Oktober 2012.
  2. Informationstafel an der Kapelle Ludwigsburg.
  3. Flyer: „Die Dorfkirchen Kemnitz und Ludwigsburg aus barocker Perspektive“.

Koordinaten: 54° 6′ 23,6″ N, 13° 30′ 28,3″ O