Karnische Alpen

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Karnische Alpen
Datei:Karnischer Hauptkamm.png
Höchster Gipfel Hohe Warte (ital. Monte Coglians) (2780 m ü. A.)
Lage Osttirol, Kärnten,
Südtirol, Belluno, Friaul
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Die Karnischen Alpen, auch Karnischer Hauptkamm genannt, bilden den nördlichen Kamm der Südalpen und sind ein Grenzgebirge zwischen Österreich (Osttirol, Kärnten) und Italien (Südtirol, Belluno, Friaul (mit der Provinz Udine)).

Landschaftliche Beschaffenheit

Die Karnischen Alpen bilden einen stark ausgeprägten von Ost nach West verlaufenden Kamm von über 100 km Länge zwischen den Einzugsgebieten von Drau, Gail und Tagliamento und sind ein beliebtes Wandergebiet.

Der Kamm beginnt im Westen mit dem markanten Helm (2433 m) im Skigebiet von Sexten, erreicht mit Pfannspitze (2678 m), Großer Kinigat (2689 m) und Hochweißstein (Monte Peralba, 2694 m) mehrmals knapp die 2.700 Meter und in der Hohen Warte als höchstem Gipfel 2780 m ü. A. Der östliche, niedrigere Teil des Gebirgszuges wird von zwei wichtigen Pässen gequert: Plöckenpass und Nassfeldpass.

Geschichte

„Carnia“ war eine Provinz des Imperium Romanum, vermutlich in Anlehnung an einen älteren keltischen Namen. Das „Karantanien“ der Karolingerzeit wurde sowohl von Bayern wie Slawen (Slowenen) besiedelt.

Während des ersten Weltkrieges verlief die Front gegen Italien längs der Karnischen Alpen. Die Spuren dieses Gebirgskrieges sind heute noch allgegenwärtig. In Kötschach-Mauthen gibt es dazu ein mehrfach ausgezeichnetes Museum mit Freilichtanlagen im Plöckenpass-Gebiet (etwa am Kleinen Pal), die jene Geschehnisse plastisch vor Augen führen (sehr empfehlenswert).

Geologie

Ausschnitt des Oberen Stuckensees im Leitnertal

Für die Geologie sind die massigen, etwa 1.300 m mächtigen Korallenriffe der Kellerwand- und Hohe-Warte-Region in kürzester räumlicher Distanz zu Tiefseekalken rund um den Wolayersee weltweit einzigartig: Diese paläozoischen Kalkmassive sind mit mehr als 400 Millionen Jahren (aus dem Karbon, Devon und Silur) um ein Vielfaches älter als die eigentlichen mesozoischen Alpen selbst und sind in äquatornahen Gebieten entstanden, die im Devon noch an der nördlichen Küste Afrikas im flachen und warmen Meer lagen. Der „Geo-Trail“ verbindet einige an Fossilien reiche Bergwege und ist der längste geologische Wanderweg Europas. Am Nordrand des Gebirges, im begleitenden Gailtal, verläuft die Periadriatische Naht, die geologische Grenze zwischen den Kontinentalplatten von Afrika und Europa. Sie zieht vom Tessin über das Pustertal bis zu den Karawanken.

Die Karnischen Alpen gehören zu den 100 wichtigsten geologischen Regionen der Erde. Nirgendwo in Europa wurden die Entwicklungsräume des tiefen Meeres, der Kontinentalränder und der Rifflagunen des Erdaltertums so nahe zusammengerückt, dass man sie auf einen Blick in direkter Nachbarschaft im Gelände erleben kann. Die Erhaltung der Fossilien ist trotz der mehrfachen Gebirgsfaltung bemerkenswert. Aus der ganzen Welt kommen regelmäßig Geologen, um sich dieses Phänomen vor Ort anzusehen.

Schutzhütten

Wolayerseehütte über dem Wolayersee

Von West nach Ost:

Bilder

Weblinks

Commons: Category:Carnic Alps – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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