Klausen (Hohenfels)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Klausen
Markt Hohenfels
Koordinaten: 49° 12′ N, 11° 51′ OKoordinaten: 49° 12′ 24″ N, 11° 51′ 7″ O
Höhe: 435 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Die Kalvarienbergkapelle Klausen im März 2018
Die Kalvarienbergkapelle Klausen im März 2018

Klausen ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der ehemaligen Einöde auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels ist lediglich die Kalvarienbergkapelle erhalten geblieben. Sie liegt im Oberpfälzer Jura der Fränkischen Alb ca. 435 m ü. NHN und ca. 450 m nordöstlich des Kernbereichs von Hohenfels auf dem Kalvarienberg links des Forellenbaches, der der Vils zufließt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Klause mit der Kapelle Zum Gegeißelten Heiland bestand bereits im 18. Jahrhundert. Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Hohenfels gebildet und 1811 zum Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) gegeben. Klausen wurde dabei nicht gesondert verzeichnet.[2] In der Besitzfassion 1812 des Rentamtes Velburg über das ehemalige Oberpfälzer Amt Hohenfels erscheint das Einödanwesen „auf der Klausen“ von der Größe eines Sechszehntelhofes.[3] Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 wurde der Markt Hohenfels gebildet, bestehend 1867 aus den Orten Hohenfels, Christlmühle, „Klause“, Laberthal, Siehdafür und Steinsberg, 1900 aus Hohenfels, Christlmühle, Klausen, Laberthal, Siehdafür und Ziegelhütte.

Als am 29. Juni 1944 die Bildung des Heeresgutsbezirks Hohenfels im Landkreis Parsberg mit Wirkung vom 1. Oktober 1944 bekanntgegeben wurde, waren auch die Einöden Christlmühle, Klausen und Laberthal, davon betroffen; die Ablösung und Räumung durch die Reichsumsiedlungsgesellschaft hatte schon 1938 begonnen.[4] Der Heeresgutsbezirk wurde infolge einer Entschließung Bayerns vom 14. Dezember 1949 aufgelöst und das Gebiet neu besiedelt, wozu provisorisch die Gemeinde Nainhof-Hohenfels gebildet wurde, zu der auch Klausen als Gemeindeteil gehörte.[5] Diese Gemeinde wurde im Herbst 1951 geräumt und aufgelöst, als ein neuer Truppenübungsplatz für die US- und NATO-Truppen errichtet wurde.[6] Das abgesiedelte Gebiet des Truppenübungsplatzes wurde 1970 auf die Gemeinden Velburg und Hohenfels aufgeteilt;[7] die ehemalige Einöde Klausen kam hierbei wieder zur Gemeinde Hohenfels.

Einwohnerzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1838: 5 Einwohner, 1 Haus[8]
  • 1861: 4 Einwohner, 1 Gebäude („Klause“)[9]
  • 1871: 2 Einwohner, 1 Gebäude; Großviehbestand 1873: 2 Stück Rindvieh[10]
  • 1900: 11 Einwohner, 1 Wohngebäude[11]
  • 1925: 6 Einwohner, 1 Wohngebäude[12]
  • 1950: 5 Einwohner, 1 Wohngebäude[13]
  • 1987: 0 Einwohner[1]

Kirchliche Verhältnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde gehörte zur katholischen Pfarrei St. Ulrich in Hohenfels im Bistum Regensburg.[14] Dorthin gingen die Kinder auch zur Schule. Die Kalvarienbergkapelle „Der gegeißelte Heiland“, die sogenannte Kapelle auf der Schießstätte, galt als ein kleiner Bau des 18. Jahrhunderts, der um 1900 noch einen Dachreiter hatte.[15] Nach anderer Überlieferung wurde die Kapelle und der zu ihr führende Kreuzweg wahrscheinlich unter dem Hohenfelser Pfarrer Karl von Voit (1864–1879) errichtet; das hölzerne Bergkreuz wurde 1971 durch eine Kreuzigungsgruppe ersetzt.[16]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 258 (Digitalisat).
  2. Jehle, S. 533
  3. Jehle, S. 489
  4. Jehle, S. 517 f.
  5. Jehle, S. 555
  6. Jehle, S. 519, 554
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 547.
  8. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838, S. 294
  9. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 979, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 901 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 909 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 785 (Digitalisat).
  14. Lipf, S. 294
  15. Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. 2. Bd. Regierungsbezirk Oberpfalz und Regensburg, IV. Bezirksamt Parsberg, München 1906, S. 132
  16. Kreuzweg auf den Kalvarienberg auf kolping-hohenfels.de