Kleinhadersdorf
Kleinhadersdorf (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Kleinhadersdorf | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Mistelbach (MI), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Mistelbach | |
Pol. Gemeinde | Poysdorf | |
Koordinaten | 48° 39′ 51″ N, 16° 35′ 24″ O | |
Höhe | 215 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 464 (1. Jän. 2023) | |
Gebäudestand | 198 (2001) | |
Fläche d. KG | 8,19 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 05102 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 15119 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Kleinhadersdorf (31644 004) | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Kleinhadersdorf ist ein etwa 500 Einwohner zählendes Dorf und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Poysdorf in Niederösterreich.
Lage
Kleinhadersdorf befindet sich ca. 3 km von der Hauptgemeinde Poysdorf (Bezirk Mistelbach) entfernt im Weinviertel. Das ursprüngliche Angerdorf, dessen neuere Teile sich als typisches Straßendorf entwickelt haben, liegt am Poybach, der in der Nachbarortschaft Föllim entspringt und in die Zaya mündet.
Geschichte
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, zwischen 19. und 20. April 1945, wurde Kleinhadersdorf Schauplatz heftiger und wechselvoller Kämpfe zwischen Truppen der Waffen-SS und der Roten Armee, wobei es den deutschen Truppen kurzzeitig gelang, die Sowjets in Richtung Mistelbach zurückzuschlagen. Im Zuge der Kampfhandlungen wurden 60 Gebäude zerstört und alle größeren Brücken gesprengt. Auch Zivilisten wurden getötet.[1]
Bauwerke und Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche Kleinhadersdorf steht ebenso wie der Pfarrhof unter Denkmalschutz. Vor dem Haus Landstraße 1 steht ein mit 1854 bezeichneter Bildstock des Heiligen Johannes Nepomuk. Ein Nischenbildstock im Süden des Ortes stammt aus dem 18./19. Jahrhundert. Die Florianikapelle, ein schlichter, gerade geschlossener Bau mit Dreieckgiebel, wurde im 19. Jahrhundert errichtet und beherbergt eine Figur des Heiligen Florian. Bei Bundesstraße 123 steht die Marienkapelle, mit Lisenengliederung und Dreieckgiebel und mit 1856 bezeichnet.
Das Gräberfeld von Kleinhadersdorf wurde 1931 in der Flur Marchleiten, südlich von Kleinhadersdorf an- und in den 1980er/90er Jahren ausgegraben.
Infrastruktur
Die Ortschaft liegt relativ gut erschlossen an der Poysdorfer Straße B 219, die Poysdorf mit Staatz verbindet, und weiters etwa 10 Kilometer von der Bezirkshauptstadt Mistelbach entfernt. Trotz der günstigen Lage ist das Dorf nur eher mäßig ans öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen - so verkehren zwar mehrere Buslinien zwischen Poysdorf und Laa an der Thaya, die Bezirkshauptstadt Mistelbach wird nicht angebunden. Die Lokalbahn Enzersdorf bei Staatz–Poysdorf, die auch in Kleinhadersdorf-Maria Bründl eine Station besaß, wurde in den 1980er Jahren stillgelegt und in den letzten Jahren abgetragen. Innerhalb des Ortsgebietes befindet sich das Wasserschutzgebiet, das Trinkwasser für Poysdorf liefert.
Wirtschaft
Typisch für ein Weinviertler Dorf dieser Größe besitzt Kleinhadersdorf nicht wirklich bedeutende wirtschaftliche Arbeitgeber. Erwähnenswert ist vielleicht, dass einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region, das Kabelwerk Gebauer & Griller, nur 1 km vom Dorf entfernt liegt. Weiters gibt es in Kleinhadersdorf noch ein Gasthaus, eine Bäckerei, div. Heurige, eine Tischlerei und ein Technisches Büro für Umwelt, Wasser und Abwassertechnik – sowie natürlich zahlreiche Landwirte und Winzer, wie z. B. die weit über Österreichs Grenzen hinaus bekannten Weingüter Weinrieder und Amon. Kleinhadersdorf besitzt zwei Kellergassen: die Grundern und die Schnellern, in denen die meisten Kleinhadersdorfer Weinbauern Weinkeller besitzen. Die gesamte Weinbaufläche beträgt 170,58 ha (Stand: 2011).
Vereine
In Kleinhadersdorf gibt es viele traditionelle Vereine, wie etwa den Union-Sportverein Kleinhadersdorf, welcher in der 2. Klasse Weinviertel Nord aktiv ist und die Jugendgruppe Kleinhadersdorf, welche mit Sandstorm eines der größten Sommer-Open-Air-Events Niederösterreichs äußerst erfolgreich veranstaltet.
Literatur
- DEHIO Niederösterreich nördlich der Donau. Berger, Wien 2010, ISBN 978-3-85028-395-3, S. 514.
Einzelnachweise
- ↑ Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut (HGM/MHI), Militärgeschichtliche Forschungsabteilung (MilFoA), Studiensammlung, Bestand 1945, Schachtel 5, Fasz. 45/9, Gemeindeberichte Niederösterreich, Bezirk Mistelbach