Heizkraftwerk Lichterfelde
Kraftwerk Berlin-Lichterfelde | |||
---|---|---|---|
Kraftwerk Lichterfelde (25. Juni 2011) | |||
Lage | |||
| |||
Koordinaten | 52° 25′ 32″ N, 13° 18′ 36″ O | ||
Land | Deutschland | ||
Gewässer | Teltowkanal | ||
Daten | |||
Typ | Heizkraftwerk | ||
Primärenergie | Fossile Energie | ||
Brennstoff | Erdgas[1] | ||
Leistung | 450 MW elektrisch brutto[1] 432 MW elektrisch netto[1] 720 MW Fernwärme[1] | ||
Eigentümer | Vattenfall Europe AG | ||
Betreiber | Vattenfall Europe AG | ||
Betriebsaufnahme | 1972[1] | ||
Schornsteinhöhe | 158 m | ||
Eingespeiste Energie pro Jahr | 720[1] GWh |
Das Heizkraftwerk Berlin-Lichterfelde ist ein 1972[1] erstmals in Betrieb gegangenes Heizkraftwerk (HKW) nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung im Berliner Ortsteil Lichterfelde. Verantwortlicher Bauherr war die Bewag. Am Bau beteiligten sich die folgenden Firmen in der Arbeitsgemeinschaft Heizkraftwerk Lichterfelde 1970–1974: Beton & Monierbau AG, Siemens Bauunion, Grün & Bilfinger, Hochtief AG. Das heutige Gaskraftwerk mit seinen 158 Meter hohen Kaminen verfügt über drei Blöcke und hat eine elektrische Gesamtleistung von 450 MW sowie eine thermische Leistung von 720 MW. Es ist der südliche Schwerpunkt der Strom- und Wärmeerzeugung in Berlin. Dieses Heizkraftwerk diente als Vorlage für die 140-Pf-Briefmarke der Dauermarkenserie Industrie und Technik der Deutschen Bundespost.
Betrieb
Das Kraftwerk wurde jahrelang mit Schweröl befeuert. Block 1 und 3 wurden 1983 mit einer Rauchgasentschweflungsanlage (REA) ausgerüstet. 1988 wurde Block 2 auf emissionsarme Erdgasfeuerung umgestellt. 1991 und 1992 wurden für Block 1 und 3 Entstickungsanlagen nachgerüstet. 1997 und 1998 wurden auch Block 1 und 3 auf Erdgasfeuerung umgerüstet. Nach dem Umbau konnte der Betrieb der REA eingestellt werden. Nach Umbau der Blöcke 1 und 3 wurde Block 2 vom Netz genommen und sollte dauerhaft stillgelegt werden. Durch Wegfall dieses Blockes war ein Drittel der Belegschaft obsolet geworden. Entgegen der ursprünglichen Planung wurde Block 2 aber später wieder in Betrieb genommen.
Der Netzanschluss erfolgt auf der 110-kV-Hochspannungsebene in das Netz von Vattenfall Europe Distribution Berlin.[2]
Für den Erdgaseinsatz wurde das HKW 1988 über einen rund zwei Kilometer langen Abzweig an das Hochdruck-Gasversorgungsnetz (40 bar) angeschlossen. 1999 erfolgte eine weitere unabhängige Einspeisung auf der Hochdruckseite.
-
Kraftwerk Berlin-Lichterfelde
von Osten -
140-Pf-Briefmarke der Dauermarkenserie
Industrie und Technik
der Deutschen Bundespost Berlin
(14. November 1975)[3]
Das Kraftwerk wird derzeit von der Vattenfall Europe AG betrieben.
Neubau (in Bau)
Seit Sommer 2012 wird das Heizkraftwerk Lichterfelde durch ein Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk (GuD-Heizkraftwerk) auf Erdgasbasis ersetzt; die Inbetriebnahme soll voraussichtlich 2016[veraltet] erfolgen.[4] Der Brennstoffausnutzungsgrad soll so von 70 % auf 90 % erhöht werden. Das GuD-HKW soll über eine installierte Leistung von circa 300 MWel verfügen sowie etwa 230 MWth Fernwärme auskoppeln können.[5]
Weblinks
- Heizkraftwerk Lichterfelde auf der Website von Vattenfall Europe
- Geschichte des HKW Lichterfelde auf der Website von Vattenfall Europe
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Lichterfelde. Vattenfall-Kraftwerke. Vattenfall AB, 18. Januar 2011, abgerufen am 18. Juli 2011.
- ↑ Kraftwerksliste Bundesnetzagentur (bundesweit; alle Netz- und Umspannebenen) Stand 2. Juli 2012. (Microsoft-Excel-Datei, 1,6 MiB) Archiviert vom am 22. Juli 2012; abgerufen am 21. Juli 2012.
- ↑ Ersttagsblatt 24/1975.
- ↑ Es geht voran in Lichterfelde. Website der Vattenfall Europe AG. Abgerufen am 29. August 2014
- ↑ Für Berlin und Lichterfelde - Das neue Gas-und-Dampfturbinen-Heizkraftwerk am Ostpreußendamm Website der Vattenfall Europe AG. Abgerufen am 12. April 2015