Kreis Erstein
Basisdaten[1] | |
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Bundesstaat | Reichsland Elsaß-Lothringen |
Bezirk | Unterelsaß |
Verwaltungssitz | Erstein |
Fläche | 498 km² (1910) |
Einwohner | 65.159 (1910) |
Bevölkerungsdichte | 131 Einw./km² (1910) |
Gemeinden | 50 (1910) |
Lage des Kreises Erstein | |
Der Kreis Erstein war vom 11. Januar 1871 bis 1920 ein deutscher Landkreis im Bezirk Unterelsaß des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Das Gebiet des Kreises liegt heute im Wesentlichen in den Arrondissements Sélestat-Erstein und Strasbourg-Campagne des französischen Départements Bas-Rhin.
Geschichte
Nachdem Elsaß-Lothringen durch den Frankfurter Friedensvertrag an das Deutsche Reich gefallen war, wurde 1871 aus dem bis dahin französischen Arrondissement Erstein der Kreis Erstein gebildet. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Kreis 1918 von Frankreich besetzt und gehörte mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages am 10. Januar 1920 wieder als Arrondissement Erstein dem französischen Staat an. Im Zweiten Weltkrieg stand Elsaß-Lothringen von 1940 bis 1944 unter deutscher Besatzung. Während dieser Zeit bildete das Gebiet des Arrondissements Erstein zunächst den Landkreis Erstein. 1941 wurde der Landkreis aufgelöst und sein Gebiet auf die Nachbarkreise Molsheim, Straßburg und Schlettstadt aufgeteilt.[2] Der Kreis wurde nicht im völkerrechtlichen Sinne annektiert, sondern war dem Gauleiter für den Gau Baden in Karlsruhe unterstellt. Zwischen November 1944 und Februar 1945 wurde das Kreisgebiet durch alliierte Streitkräfte zurückerobert und anschließend wieder unter französische Verwaltung gestellt.
Politik
Kreisdirektoren
Die Landräte des Kreises trugen die Amtsbezeichnung Kreisdirektor.
- 1872–1873: Albert Halley
- 1874–1882: Carl Boehm
- 1882–1884: Bernhard Hartenstein (1840–1889)
- 1884–1885: Carl Mandel (* 1851)
- 1886–1888: Otto Pöhlmann (1848–1927) (Jehke gibt ab 1885 an)
- 1892–1895: Peucer (Jehke gibt ab 1889 an)
- 1898–1901: Bernhard Baumbach
- 1901–1910: Wilhelm Lautz
- 1911–1912: Walther Kleemann (Kreisdirektor)
- 1913–1916: Otto Georg Biffé
- 1917–1918: Georg Lang von Langen (Jehke gibt ab 1916 an)[3][4]
Landkommissar
- 1940Werner Cyprian (kommissarisch) :
Landräte
- 1940–1941: Werner Cyprian
Einwohnerentwicklung
Einwohner | 1890 | 1900 | 1910 |
---|---|---|---|
Kreis Erstein[5] | 61.711 | 62.962 | 65.159 |
Gemeinden
Gemeinden des Kreises Erstein mit mehr als 2000 Einwohnern (Stand 1910):[1]
Gemeinde | Einwohner |
---|---|
Benfeld | 2.640 |
Erstein | 6.061 |
Geispolsheim | 2.233 |
Illkirch-Grafenstaden | 6.522 |
Lingolsheim | 2.298 |
Oberehnheim | 3.915 |
Persönlichkeiten
Landesausschuss
1879 bis 1911 wählte der Kreis jeweils einen Vertreter in den Landesausschuss des Reichslandes Elsaß-Lothringen. Dies waren
- 1879–1890: François Zorn von Bulach (1828–1890)
- 1890–1895: Hugo Zorn von Bulach (1851–1921)
- 1895–1911: Alphonse Gilliot (1849–1927)[6]
Einzelnachweise
- ↑ a b Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
- ↑ Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland. Abgerufen am 22. Mai 2009.
- ↑ Francois J. Himly: Chronologie de la Basse Alsace, 1972, S. 244.
- ↑ Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945
- ↑ Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Abgerufen am 22. Mai 2009.
- ↑ Francois J. Himly: Chronologie de la Basse Alsace, 1972, S. 253.