Kurt Schober

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2016 um 14:43 Uhr durch Silewe (Diskussion | Beiträge) (Normdaten ergänzt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kurt Schober (* 6. September 1917 in Nukuʻalofa, Tonga; † 12. Juli 2003 in Herford) war ein deutscher Volkswirt, Verleger und Politiker (CDU).

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1937 an der damaligen Oberrealschule in Herford (heute Ravensberger Gymnasium) nahm Schober ein Studium der Völkerkunde sowie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Hamburg, Berlin und München auf, das er mit dem Examen als Diplom-Volkswirt und anschließender Promotion zum Dr. rer. pol. beendete. Von 1939 bis 1945 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Zuletzt geriet er in sowjetische Gefangenschaft, aus der er Ende 1945 entlassen wurde.

Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft war Schober von 1946 bis 1948 als Assistent bei einem Wirtschaftsprüfer tätig. Im Anschluss war er Mitbegründer des Maximilian-Verlags, eines Fachverlages für Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheits- und Militärpolitik. Seit der Gründung des Unternehmens wirkte er als Verleger.

In mehrfacher Auflage erschien von ihm seit 1949 Grundfragen der Volkswirtschaftslehre. Seine breite Bildung erwies sich in der 1980 veröffentlichten Biographie über Theodor Fontane In Freiheit dienen, die besonders die politisch-gesellschaftlichen Fragen in Fontanes Leben und Werk herausarbeitet.

Partei

Schober schloss sich 1946 der Jungen Union an, trat 1947 in die CDU ein und war von 1952 bis 1969 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Herford- Stadt und -Land. 1961 wurde er in den Landesvorstand der CDU Westfalen-Lippe gewählt.

Abgeordneter

Schober war bis 1990 Ratsmitglied der Stadt Herford. Dem Deutschen Bundestag gehörte er von 1965 bis 1972 an. Er war in beiden Wahlperioden über die Landesliste Nordrhein-Westfalen ins Parlament eingezogen. Von 1969 bis 1972 war er stellvertretender Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Bildung und Wissenschaft.

Öffentliche Ämter

Schober amtierte von 1961 bis 1975 als Oberbürgermeister der bis 1969 kreisfreien Stadt Herford. Nach der Gebietsreform war er bis 1984 Bürgermeister der Stadt. Auch während der sozial-liberalen Koalition in Bonn stützte er sich auf ein bürgerliches Bündnis aus CDU und FDP im Stadtrat. Bei den Kommunalwahlen 1984 scheiterte die FDP an der 5 %-Hürde, die CDU verfehlte um 41 Stimmen (bei 65.000 Einwohnern) die absolute Mehrheit. Bis zur nächsten Wahl 1989 amtierte Schober noch als Stellvertreter des von einer rot-grünen Mehrheit gewählten Nachfolgers Gerhard Klippstein.

Mitte der 1960er-Jahre setzte er sich für Herford als Standort der ostwestfälischen Universität ein, konnte aber die Entscheidung zugunsten der Stadt Bielefeld nicht verhindern.

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 25, Nr. 71, 11. April 1973.
VorgängerAmtNachfolger
Heinrich HöckerOberbürgermeister von Herford
1961 - 1984
Gerhard Klippstein