LEW EL 3

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Industrielokomotive für Tagebaue
Baureihe EL 3
4-596-75-A2, Meuselwitz, 28. Dezember 2007
4-596-75-A2, Meuselwitz, 28. Dezember 2007
4-596-75-A2, Meuselwitz, 28. Dezember 2007
Hersteller: LEW
Baujahr(e): 1951–1978
Achsformel: Bo'Bo'
Spurweite: 900 mm oder 1000 mm
Länge über Puffer: 13.700 mm
Drehzapfenabstand: 7390 mm
Dienstmasse: 75 t
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Stundenleistung: 740 kW
Dauerleistung: 620 kW
Anfahrzugkraft: 230 kN
Treibraddurchmesser: 950 mm
Stromsystem: 1200 V =
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Bremse: Druck­luft­brem­se, elek­tri­sche Wi­der­stands­brem­se

Die elektrische Grubenlok EL 3 wurde bei LEW Hennigsdorf von 1951 bis 1978 in 791 Exemplaren gefertigt.

Die Maschinen waren die Standard-Ellok des Tagebaus für die 900-mm-Spur in der früheren DDR, für die 620 Stück gebaut wurden. Weitere Lokomotiven gingen nach Jugoslawien (20), Polen (49) und in die Sowjetunion (102). Von Aufbau und technischen Parametern her sind sie sehr ähnlich einer von Henschel/SSW gebauten Tagebaulok, die ab 1948 im 900-mm-Netz des Rheinischen Braunkohlereviers eingesetzt wurde, von deren Herstellern allerdings als Baureihe EL 4 bezeichnet wurde.[1]

Die Lokomotiven wurden mit geringer Bauhöhe für das Befahren von Gleisen mit stark eingeschränktem Lichtraumprofil, das in den Tagebauanlagen insbesondere unter vorhandenen Großgeräten zur Verfügung stand und von Gleisanlagen mit mangelhafter Lagequalität, die insbesondere in den Strossen auftreten, entwickelt. Der Führerstand ist zwischen den Drehgestellen abgesenkt angeordnet. Aus diesem Grund ist eine Kurzkupplung zwischen den Drehgestellen wie bei den regelspurigen EL 2 nicht möglich. Deshalb sind die Drehgestellrahmen um die Querachse starr im Brückenrahmen gelagert, der Ausgleich der Höhenunterschiede zwischen den Achsen wird durch als Ausgleichshebel wirkende zusätzliche Tragfedern in beiden Drehgestellen gewährleistet. Damit wird die Lokomotive in vier Punkten abgestützt. Die Achsen laufen in Gleitlagern, die der preußischen Bauart A02 entsprechen. Neben zwei Regelstromabnehmern über den Vorbauten für die Regelfahrleitung sind die Maschinen zusätzlich mit vier Seitenstromabnehmern für die Seitenfahrleitung in rückbaren und Ladegleisen ausgerüstet. Der Fahrschalter mit waagerechtem Schaltrad befindet sich, von allen Seiten bedienbar in der Mitte des Führerstandes.

Erhaltene Lokomotiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zeitzeugnisse 1945–1990, Teil II, Herausgeber: Jahresringe e.V., Hennigsdorf 2000.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: LEW-type EL 3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Günther Barths: Die Lokomotiven der Rheinischen Braunkohlenwerke in Wort und Bild. Röhr, Krefeld 1982, ISBN 3-88490-128-1 (133 S., Technische Daten der EL 4 unter Lok-Nr. 1032 auf S. 26, Fotos ab S. 102).
  2. Technische Daten der Type EL 3/0. Abgerufen am 22. August 2013.
  3. EL3 4-98. Abgerufen am 19. September 2014.