Leibniz-Schule (Berlin)

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Leibniz-Schule
Schulform Gymnasium
Gründung 1850
Ort Berlin
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 29′ 23″ N, 13° 23′ 51″ OKoordinaten: 52° 29′ 23″ N, 13° 23′ 51″ O
Träger Land Berlin
Schüler ca. 850
Lehrkräfte ca. 75
Website Homepage der Schule

Die Leibniz-Schule (Gymnasium), Berlin, bis 1938 Friedrichs-Realgymnasium, ist eine Oberschule im Berliner Stadtteil Kreuzberg. Seit 1. Februar 2013 ist sie Ganztagsschule. [1]

Profil der Schule

Schwerpunkte legt die Leibniz-Schule in den Fachbereichen Musik (Bläserklasse, Kammerorchester), Kunst und den Naturwissenschaften.

Die „AG Spurensuche“ erforscht die Geschichte der jüdischen Schüler der Schule.[2] Eine Gedenktafel mit einem Zitat von Primo Levi und ein Schaukasten mit wechselnden Ausstellungen von Dokumenten und Texten erinnern im Treppenaufgang nahe dem West-Foyer an das Schicksal der jüdischen Ehemaligen mit dem Schwerpunkt auf der Verfolgung durch das NS-Regime.

Geschichte

Bis die Schule 1946 den Namen des Mathematikers und Philosophen Leibniz erhielt, wurde sie fünfmal[3] umbenannt. Gegründet wurde sie als „Friedrich-Wilhelmstädtische höhere Lehranstalt“ an der Friedrichstraße 126. Ab 1938 war sie nach dem ehemaligen Weltkriegsgeneral und NSDAP-Mitglied Karl Litzmann benannt.

Der Bau

Ost-Fassade und Portal der Leibniz-Schule (2012)

Das Schulgebäude wurde 1904–1906 nach den Plänen des Stadtbaurates Ludwig Hoffmann im für ihn typischen Stil der italienischen Hochrenaissance auf einem durchgesteckten Grundstück zwischen der Schleiermacherstraße und der Mittenwalder Straße errichtet[4], auf dem vorher das Wohnhaus eines Maurermeisters gestanden hatte. [4] Die Baukosten beliefen sich auf ca. 770.000 Mark[5], andere Quellen sprechen auch von 860.000 Mk[6]. Die bauplastische Verzierung der Fassade übertrug Hoffmann dem Bildhauer Joseph Rauch[7], der sie in Dorlaer Muschelkalk ausführen ließ[8]. Die Fassade an der Schleiermacherstraße wurde 1993 renoviert[3]. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Westflügel weitgehend zerstört, nur die Fassade blieb bestehen, sodass die Schule jahrzehntelang keine Aula hatte. Nach dem Wiederaufbau in den Jahren 1955–1957[4] wurde dieser Gebäudeteil als Turnhalle genutzt, bis 2006 mit dem Neubau der Schul-Sporthalle an der Baerwaldstraße dort ein Multi-Funktionssaal eingerichtet werden konnte.

Zwei bedeutende Hermen zieren seit den 1980er Jahren den Schulhof: Auf Initiative des damaligen Schulleiters wurden die Statuen von Ludwig Uhland und Heinrich von Kleist, deren Kopien sich noch heute im nahen Viktoriapark finden lassen, nicht ins Magazin unter dem Kreuzbergdenkmal verbracht, wo sie vor Beschädigungen geschützt werden sollten, sondern im für die Öffentlichkeit abgeschlossenen Schulhof aufgestellt. Seit 2001 nimmt die Leibniz-Schule am Tag des offenen Denkmals teil.

Der Erweiterungsbau in der Schleiermacherstr. 22 wurde 1970–1972 als viergeschossiger Stahlskelettbau errichtet.[9] Nach einer energetischen Sanierung und Modernisierung wurde er 2011 wieder in Betrieb genommen. Seitdem die Schule am Programm „Berlin kreidefrei“ teilnimmt, werden die Kreidetafeln zunehmend mit interaktiven Whiteboards ausgerüstet.

Bekannte Schüler

Quellen

  • Berlin und seine Bauten. 5. Band C, Schulen. Berlin o.J. S. 359
  1. http://www.berlin.de/sen/bjw/presse/archiv/20120905.1800.374776.html
  2. http://www.tagesspiegel.de/berlin/nachrufe/nachruf-auf-hans-raphael-goetz-geb-1921-entlassung-erwuenscht/9042330.html Beispiel einer Arbeit der AG
  3. a b c "Bewegte Geschichte einer berühmten Schule, von Marie-Therese Nercessian. Berliner Morgenpost, 18. Mai 2000, S. 33
  4. a b c Bezirksamt Kreuzberg von Berlin. Hochbauamt und Untere Denkmalschutzbehörde. Texte von Olav Vogt. Denk mal Kreuzberg! Ein Architekturführer der Kommunalen Baudenkmale im Bezirk Kreuzberg. 1998. S. 27
  5. Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. Jahrgang XX. Berlin, April 1907. No. 4.
  6. Berlin und seine Bauten. 5. Band C, Schulen. Berlin o.J. S. 359
  7. Bezirksamt Kreuzberg von Berlin. Hochbauamt und Untere Denkmalschutzbehörde. Texte von Olav Vogt. Denk mal Kreuzberg! Ein Architekturführer der Kommunalen Baudenkmale im Bezirk Kreuzberg. 1998. S. 27
  8. Blätter für Architektur und Kunsthandwerk. Jahrgang XX. Berlin, April 1907. No. 4.
  9. Berlin und seine Bauten. 5. Band C, Schulen. Berlin o.J. S. 359
  10. http://www.heinz-knobloch.de/biograf.htm