Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022/Weitsprung der Frauen

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Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022
Disziplin Weitsprung
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 28 Athletinnen aus 20 Ländern
Austragungsort Vereinigte Staaten Eugene (Oregon)
Wettkampfort Hayward Field
Wettkampfphase 23. Juli (Qualifikation)
24. Juli (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Malaika Mihambo (Deutschland GER)
Silbermedaille Ese Brume (Nigeria NGR)
Bronzemedaille Letícia Melo (Brasilien BRA)
Das Stadion New Hayward Field im Jahr 2021

Der Weitsprung der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 wurde am 23. und 24. Juli 2022 im Hayward Field der Stadt Eugene in den Vereinigten Staaten ausgetragen.

Weltmeisterin wurde die aktuelle Olympiasiegerin und amtierende Weltmeisterin Malaika Mihambo aus Deutschland. Sie gewann vor der Nigerianerin Ese Brume, die bei den Olympischen Spielen 2021 und den Weltmeisterschaften 2019 jeweils Bronze gewonnen hatte. Hier in Eugene ging die Bronzemedaille an die Brasilianerin Letícia Melo.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Sowjetunion Galina Tschistjakowa 7,52 m Leningrad, damals Sowjetunion (heute Russland) 11. Juni 1988[1]
Weltmeisterschaftsrekord Vereinigte Staaten Jackie Joyner-Kersee 7,36 m WM Rom, Italien 4. September 1987

Der bereits seit 1987 bestehende WM-Rekord blieb auch bei diesen Weltmeisterschaften unerreicht. Die grö0te Weite erzielte die deutsche Weltmeisterin Malaika Mihambo mit 7,12 m im Finale bei einem Rückenwind von 1,0 m/s. Damit verfehlte sie den Rekord um 24 Zentimeter. Zum fehlten ihr vierzig Zentimeter.

Windbedingungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den folgenden Ergebnisübersichten sind die Windbedingungen zu den einzelnen Sprüngen benannt. Der erlaubte Grenzwert liegt bei zwei Metern pro Sekunde. Bei stärkerer Windunterstützung wird die Weite für den Wettkampf gewertet, findet jedoch keinen Eingang in Rekord- und Bestenlisten. Bei den Weltmeisterschaften hier in Eugene gab es fünf Sprünge mit einer Rückenwindunterstützung über dem Grenzwert. In vier Fällen erzielten die betreffenden Athletinnen mit regulären Versuchen größere Weiten. In einem Fall ging der zu starke windunterstützte Sprung als bester Versuch in die Wertung ein – die Schwedin Khaddi Sagnia belegte mit ihren 6,87 m bei einem Rückenwind von 2,7 m/s im Finale den sechsten Rang.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig
w Rückenwindunterstützung über dem erlaubten Limit von 2,0 m/s

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. Juli 2022, 12:00 Uhr Ortszeit (21:00 Uhr MESZ)

28 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Sechs von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 6,75 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den sechs nächstplatzierten Sportlerinnen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Springerinnen aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 6,64 m.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
1 Quanesha Burks Vereinigte Staaten USA 6,86 6,57 / +0,8 6,66 / +1,1 6,86 / +1,9
2 Ese Brume Nigeria Nigeria 6,82 6,49 / −0,3 x 6,82 / +1,8
3 Khaddi Sagnia Schweden Schweden 6,78 6,78 / +1,4
4 Brooke Buschkuehl Australien Australien 6,76 6,76 / +0,5
5 Lorraine Ugen Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,68 6,32 / +1,6 6,68 / +1,7
6 Jasmine Moore Vereinigte Staaten USA 6,60 6,60 / +1,5 6,44 / −0,7 6,36 / +0,2
7 Larissa Iapichino Italien Italien 6,60 x x 6,60 / −0,4
8 Evelise Veiga Portugal Portugal 6,54 6,54 / +0,3 6,41 / +1,8 x
9 Fátima Diame Spanien Spanien 6,54 6,54 / +1,5 x x
10 Eliane Martins Brasilien Brasilien 6,33 6,06 / +0,4 x 6,33 / +0,7
11 Chanice Porter Jamaika Jamaika 6,29 x 6,29 / −0,4 x
12 Merle Homeier Deutschland Deutschland 6,09 6,09 / −1,4 x x
13 Claire Azzopardi Malta Malta 5,79 5,74 / +0,2 5,79 / +0,9 5,68 / −0,1
NM Milica Gardašević Serbien Serbien ogV x x x

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christabel Nettey – ausgeschieden mit 6,50 m
Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
1 Malaika Mihambo Deutschland Deutschland 6,84 6,84 / +0,7
2 Maryna Bech-Romantschuk Ukraine Ukraine 6,81 6,81 / +1,4
3 Tiffany Flynn Vereinigte Staaten USA 6,73 6,73 / +1,6 6,47 / ±0,0 x
4 Ruth Usoro Nigeria Nigeria 6,69 x 6,25 / +1,9 6,69 / +4,7
5 Jazmin Sawyers Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,68 x 6,48 / +2,2 6,68 / +0,2
6 Ivana Vuleta Serbien Serbien 6,65 x x 6,65 / +1,5
7 Letícia Melo Brasilien Brasilien 6,64 x x 6,64 / +1,5
8 Christabel Nettey Kanada Kanada 6,50 6,47 / +2,0 6,45 / +1,4 6,50 / +1,8
9 Deborah Acquah Ghana Ghana 6,46 x x 6,46 / +0,8
10 Sumire Hata Japan Japan 6,39 x 6,39 / +0,4 6,38 / +1,6
11 Samantha Dale Australien Australien 6,04 x 6,04 / −0,9 x
NM Filippa Fotopoulou Zypern Republik Zypern ogV x x x
DNS Marthe Koala Burkina Faso Burkina Faso
DOP Tyra Gittens Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 6,44 6,22 / +1,2 6,44 / +1,1 x

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die aktuelle Olympiasiegerin Malaika Mihambo verteidigte ihren WM-Titel erfolgreich

24. Juli 2022, 17:50 Uhr Ortszeit (19. Juli 2022, 2:50 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Resultat
(m)
1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
4. Versuch (m)
Wind (m/s)
5. Versuch (m)
Wind (m/s)
6. Versuch (m)
Wind (m/s)
1 Malaika Mihambo Deutschland Deutschland 7,1200 x x 6,98 / +1,2 7,09 / +0,4 x 7,12 / +1,0
2 Ese Brume Nigeria Nigeria 7,0200 6,61 / +0,2 6,88 / +1,1 7,02 / +1,1 6,86 / +2,1 x 6,91 / +0,3
3 Letícia Melo Brasilien Brasilien 6,8900 6,89 / +1,1 x x x x x
4 Quanesha Burks Vereinigte Staaten USA 6,8800 6,46 / +1,8 6,88 / −0,2 6,50 / +0,5 6,46 / +2,1 6,48 / +0,8 6,45 / +0,6
5 Brooke Buschkuehl Australien Australien 6,8700 6,57 / ±0,0 6,87 / +0,8 x x 6,77 / +1,6 x
6 Khaddi Sagnia Schweden Schweden 6,87 w x 6,69 / +2,0 4,56 / +0,4 6,66 / +0,7 6,87 / +2,7 x
7 Ivana Vuleta Serbien Serbien 6,8400 x 6,67 / +1,4 x 6,84 / +2,1 6,84 / +0,6 6,75 / +0,4
8 Maryna Bech-Romantschuk Ukraine Ukraine 6,8200 6,79 / +1,2 x x x x 6,82 / +0,4
9 Jazmin Sawyers Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,6200 6,62 / +0,4 6,50 / +0,8 6,56 / +0,8 nicht im Finale der
besten acht Springerinnen
10 Lorraine Ugen Vereinigtes Konigreich Großbritannien 6,5300 x 6,53 / −0,5 x
11 Ruth Usoro Nigeria Nigeria 6,5200 6,50 / +0,5 6,52 / +0,8 6,31 / +1,1
12 Tiffany Flynn Vereinigte Staaten USA 6,4800 6,48 / +0,4 x x

In den ersten beiden Durchgängen fehlten noch die ganz großen Weiten. An der Spitze ging es äußerst eng zu. Die Brasilianerin Leticia Melo führte mit 6,89 m, die Nigerianerin Ese Brume und die US-Amerikanerin Quanesha Burks folgten mit jeweils 6,88 m vor der Australierin Brooke Buschkuehl (6,87 m). Die deutsche Olympiasiegerin des letzten Jahres und Titelverteidigerin Malaika Mihambo hatte dagegen zwei ungültige Versuche produziert. Sie musste im dritten Durchgang eine gute Weite erzielen, um zumindest noch im Wettbewerb der besten Acht zu verbleiben. Zunächst übernahm Brume mit ihrem dritten Sprung auf 7,02 m die Führung, anschließend setzte sich Mihambo mit 6,98 m auf den zweiten Platz, die Konkurrenz gewann nun erheblich an Qualität.

In Runde vier steigerte sich Mihambo auf 7,09 m und zog damit vorbei an Brume auf die Führungsposition. Die Schwedin Khaddi Sagnia verbesserte sich in Durchgang fünf auf 6,87 m, womit sie Sechste war. Die Serbin Ivana Vuleta, frühere Ivana Španović erzielte in dieser Versuchsreihe 6,84 m und lag damit auf Rang sieben.

Im letzten Durchgang änderte sich die Reihenfolge nicht mehr. Malaika Mihambo verbesserte sich weiter auf 7,12 m und verteidigte damit ihren Titel als Weltmeisterin erfolgreich. Ese Brume gewann mit sehr guten 7,02 m die Silbermedaille. Bronze ging an Leticia Melo (6,89 m). Um nur einen Zentimeter verpasste Quanesha Burks als Vierte eine Medaille. Äußerst gering waren auch die Abstände dahinter. Brooke Buschkuehl wurde Fünfte mit 6,87 m, Khaddi Sagnia belegte Rang sechs mit ebenfalls 6,87 m.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Long Jump - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 26. August 2022