Leuchtturm Gąski

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Leuchtturm Gąski
polnisch Latarnia Morska Gąski
deutsch Leuchtturm Funkenhagen
Ort: Gąski, Powiat Koszaliński
westWestpommern,PolenPolen
Lage: Westpommern, Polen
Geographische Lage: 54° 14′ 34,2″ N, 15° 52′ 21,8″ OKoordinaten: 54° 14′ 34,2″ N, 15° 52′ 21,8″ O
Seekarte
Fahrwasser: Ostsee
Leuchtturm Gąski (Westpommern)
Leuchtturm Gąski (Westpommern)
Höhe Turmbasis: m n.p.m.
Turmhöhe: 50 m (164 ft)
Feuerhöhe: 51 m (167,3 ft)
Bauart: Backstein-Gebäude mit achteckigem Turmsockel
Bauform: Rundturm mit Galerie und Laterne
Tageslicht-
Markierung:
weißes rundes Laternenhaus
Kennung: Oc(3) W. 15s
Nenntragweite weiß: 23.5 sm (43,5 km)
Optik: Fresnel-Linse
Betriebsart: automatisch
Funktion: Orientierungsfeuer
Bauzeit: 1876–1877
Betriebszeit: seit 1. Januar 1878[1]
Listeneinträge
UKHO: C 2914[2]
NGA: 6560
ARLHS: POL-004
Poln. Liste: 0562[3]

Denkmalliste: A-363 vom 14.08.2008
Betreiber: Seeamt Stettin[4]

Der Leuchtturm Gąski (ehemals deutsch Leuchtturm Funkenhagen) ist ein Leuchtturm bei Gąski an der Ostsee und gilt als Grenzpunkt der Pommerschen Bucht.

Er befindet sich zwischen dem Leuchtturm Kołobrzeg (Kolberg) im Westen und dem Leuchtturm Darłowo (Rügenwalde) im Osten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick von Unten, 2009

Der Leuchtturm ist einer der ältesten in Polen. In den Jahren 1876 bis 1878 wurde in Funkenhagen, etwa 120 Meter vom Ufer entfernt, ein Leuchtturm (polnisch: Latarnia morska Gąski) aus französischen Kontributionszahlungen gebaut, der mit einer Höhe von 50 Metern weithin zu sehen ist. Leuchtete er anfangs 19 sm weit, so waren es nach der Umstellung von Petroleum auf Elektrizität im Jahre 1927 23 sm. Die Materialien für den Bau wurden per Schiff transportiert und auf einer speziell errichteten Pier entladen wurden. Der Turm ist ein Beispiel für eine typische dreiteilige Struktur. Die Basis, ein Achteck mit einem Durchmesser von 11,3 Meter, auf dem ein runder Turm mit 3,3 Meter Dicke aus roten Backsteinen gemauert ist. Das Laternenhaus mit der ursprünglichen Fresnel-Optik wurde auf die Galerie aufgesetzt. Die 226 Stufen wurden aus Granit gefertigt und führen geschwungen als Wendeltreppe in die Turmspitze. Von oben auf der Leuchtturm-Aussichtsplattform hat man eine phantastische Rundsicht auf die Umgebung der Ostsee-Küstenlandschaft.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bauwerkshöhe: 50 m
  • Feuerhöhe: 51 m
  • Tragweite: weiß 23,5 sm
  • Charakteristik: [Oc(3)W 15s] eine Verdunklung [drei Sekunden] alle fünfzehn Sekunden.

1945 wurde die Optik teilweise zerstört, seit 1948 ist die Anlage wieder in Betrieb. Erhebliche Schäden im Mauerwerk führten über die Jahre zu umfangreichen Reparaturen und Restaurierungsarbeiten (1933, 1960, 1964, 1996) um das Bauwerk weiterhin zu erhalten.

Der Turm ist der zweithöchste in Polen, für die Öffentlichkeit zugängig und heute ein Touristenmagnet für die Besucher[5]

Seit dem 1. April 2020 ist für den Betrieb das Seeamt in Stettin[6] zuständig, zuvor war es das Seeamt in Słupsk (poln. Urząd Morski w Słupsku)[4]

Philatelistische Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2006 gab die polnische Post den ersten Briefmarkenblock einer neuen Serie mit Leuchttürmen der polnischen Küste heraus. Eine der vier Briefmarken zeigt den Leuchtturm Gąski, Wert 2,40 .[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Seefeuer [Leuchtthürme und Leuchtschiffe] der Deutschen Küsten und diejenigen Binnen- und Einsegelungsfeuer, welche mit Fresnel’schen Apparaten oder Fresnel’schen Laternen ausgerüstet sind von Ludwig Alexander Veitmeyer. Mit einer Karte. Als Manuscript gedruckt. Ernst & Korn, Berlin 1889. Seefeuer der Deutschen Küsten, Leuchtturm Groß-Horst - Seite 11 u. 41
  • Leuchtfeuer und Leuchtapparate. Historisch und konstruktiv dargelegt von Ludwig Alexander Veitmeyer. M. Geitel [Hrsg.], Oldenbourg-Verlag, München und Leipzig 1900 (Reprint-Verlag AG Leipzig 2005. 154 Seiten. ISBN 978-3-8262-2202-3)
  • Renata Baczyńska: Polnische Leuchttürme und ihre Beziehung zur Tourismuswirtschaft, Bydgoszcz 2010, Online als PDF (S. 38–41 polnisch)
  • Urząd Morski w Szczecinie (Seeamt in Stettin): 75 Jahre Seeamt in Szczecin 1946 - 2021. Szczecin, 24.09.2021, 42 Seiten 75 Jahre Seeamt in Szczecin 1946 - 2021 als PDF (polnisch)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Leuchtturm Gąski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Russ Rowlett: Lighthouses of Poland: Baltic Coast. In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill; (englisch).
  2. Registrierungen:
  3. Hydrografisches Marineamt - Ostsee (3 Bände). (PDF, Tom 1 (521), Seite 24) In: Liste der Leuchtfeuer. Abgerufen am 28. Oktober 2022 (polnisch).
  4. a b Seeamt Szczecin - Startseite. In: Urząd Morski w Szczecinie. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
  5. Leuchtturm in Gąski auf der Webseite stotom.wordpress.com, (polnisch).
  6. 75 Jahre Seeamt in Szczecin 1946 - 2021 als PDF (polnisch).
  7. Latarnie morskie auf der Webseite des Katalog Znaków Pocztowych (Polnischer Briefmarkenkatalog), 29. Mai 2006, abgerufen am 25. Juli 2021 (polnisch).