Liborius von Schlieben

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Liborius von Schlieben (lateinisch Liborius de Sliven; † 27. April 1486 in Berlin) war kurfürstlicher Rat in Brandenburg und Bischof von Lebus (1484–1486).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liborius stammte aus Stülpe bei Baruth, damals im Kurfürstentum Sachsen, aus der Familie von Schlieben. Seine Eltern sind nicht überliefert. Er war ein Vetter des Dompropstes von Lebus Balthasar von Schlieben.

1461 immatrikulierte er sich an der Universität Leipzig und erwarb 1464/65 den Grad eines Baccalaureus. Seit 1467 studierte er in Bologna, wurde dort 1470 Prokurator und promovierte 1473 zum Doktor des Kirchenrechts und vor Ende 1474 zum Doktor der Rechte.

Danach wurde Liborius mit einer Pfarrstelle in Cottbus dotiert. Seit 1476 war er Rat von Kurfürst Albrecht von Brandenburg und Domherr in Lebus, dann auch Rat von Markgraf Johann von Brandenburg. In den folgenden Jahren urteilte er im Auftrag von Markgraf Johann in Rechtssachen und war als Gesandter von Johann und Albrecht unterwegs.

1483 wurde Liborius zum Bischof von Lebus gewählt und am 26. Januar 1484 vom Papst bestätigt. Im April wurde er erstmals als Bischof genannt. Liborius starb 1486 in Berlin und wurde im Dom zu Fürstenwalde bestattet. Sein Grab war jedoch schon im 19. Jahrhundert nicht mehr bekannt. Von späteren Autoren wurde ihm eine große Verschwendungssucht zu Lasten des Bistums vorgeworfen.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Suse Andresen: In fürstlichem Auftrag: Die gelehrten Räte der Kurfürsten von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern im 15. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2017. S. 519–523.
  • Sigmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichte des ehemaligen Bisthums Lebus und des Landes gleichen Nahmens. Berlin 1829. S. 165–167

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Heinrich von Falckenstein: Antiquitates et Memorabilia Marchiae Brandenburgicae... Teil 1. Berlin 1751. S. 234
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich SesselmannBischof von Lebus
1484–1486
Ludwig Burgsdorf