Liste der Geotope im Landkreis Berchtesgadener Land
Diese Liste enthält 72 (Stand August 2016) Geotope des Oberbayerischen Landkreises Berchtesgadener Land in Bayern.[1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Die Textpassagen wurden mit freundlicher Genehmigung des LfU 1:1 übernommen und unterliegen dem Urheberrecht. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand Oktober 2015) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden. Das Betreten der Geotope erfolgt auf eigene Gefahr und vom LfU wird keinerlei Haftung übernommen.
Name | Bild | Kennung
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Einzelheiten | Position | Fläche Hektar |
Datum | |||
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Ehemalige Kiesgrube NE von Kothbrünning | 172A002
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Teisendorf Die ehemalige Kiesgrube ist bereits völlig verfüllt. In einem neuen Aufschluss, der ca. 40 m NW liegt, ist die Schichtenfolge wieder gut sichtbar. Es handelt sich um eine schräggelagerte Wechselfolge von Kiesen und Sanden - vermutlich moränennahe (Delta-)Schotter der Würmeiszeit.
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⊙ | 0,18 | |||||
Krönner-Riff SE von Bayerisch Gmain | 172A003
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Bayerisch Gmain Auf Ramsau-Dolomit liegt auf einigen 100 m Breite das Krönner-Riff, das vor allem aus brekziösen Kalksteinen und einzelnen Konglomeraten besteht. Das Vorkommen von großen Hippuriten und Nerineen ist schwer zu finden.
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⊙ | 0,075 | |||||
Helvetikum-Aufschluss im Rollgraben | 172A004
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Teisendorf Die Stockletten und Lithothamnienkalke beinhalten eine reiche Mikrofauna . Die Typlokalität wurde schon durch Gümbel (1869) bearbeitet. Der Aufschluss ist teilweise verstürzt und verwachsen.
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⊙ | 0,0006 | |||||
Ehem. Dachsteinkalk-Steinbruch N von Schwarzbachwacht | 172A005
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Schneizlreuth Aufgeschlossen ist Dachsteinkalk, der an Brüchen leicht versetzt ist. Der Steinbruch dient als Lagerplatz für Seilbahngerätschaften.
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⊙ | 0,72 | |||||
Gipsaufschluss am Prallhang der Ramsauer Ache SE von Stang | 172A006
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Schönau a.Königssee Am teilweise verwachsenen Prallhang ist Gips führendes Haselgebirge aufgeschlossen, das von Hallstädter Kalken (in Hallstaetter Fazies) überlagert wird.
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⊙ | 2,1 | |||||
Aufschlüsse im Klausbachtal | 172A008
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Ramsau b.Berchtesgaden Auf verkarsteten Dachsteinkalken findet man Liaskalke transgressiv auflagernd (Tirolische Einheit Süd). Die nördliche Klausbachtalseite weist Werfener Schichten und Ramsaudolomit auf (Berchtesgadener Einheit). Es handelt sich um eine Schlüsselstelle für die Deckentektonik in den nördlichen Kalkalpen.
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⊙ | 0,2 | |||||
Leissbruch NE von Königssee | 172A009
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Schönau a.Königssee Im Leissbruch wurden früher rote Knollenflaserkalke in Adneter Fazies (Königsseer Marmor) abgebaut. Das Gelände liegt im Wald und ist z.T. zugewachsen, eine Aufschlusswand ist aber gut erhalten. In der Aufschlusswand ist die Verfaltung des Gesteins erkennbar.
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⊙ | 0,05 | |||||
Steinbruch N von Zillwirth | 172A010
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Marktschellenberg Im Steinbruch nördlich von Zill wurden bunte Hallstätter Kalke vorwiegend zur Verwendung als Werksteine abgebaut. Der Steinbruch ist inzwischen aufgelassen und noch gut erhalten. Vor allem im Blockmaterial können die interessanten Strukturen (Brekziierung etc.) studiert werden.
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⊙ | 1 | |||||
Eisenrichterstein S vom Bahnhof Hallthurm | 172A011
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Bischofswiesen Der Eisenrichterstein südlich von Hallthurm schließt Gesteine der oberen Gosau auf. Der Eozäne Riffkomplex gehört zu den jüngsten kalkalpinen Gesteinen Bayerns. Die Basis bildet ein 70 m mächtiges Konglomerat aus Kalkkomponenten, darüber folgen verschiedene Riff- und Riffschuttkalke.
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⊙ | 3 | |||||
Ehem. Zillkalkbruch SE von Zill | 172A012
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Marktschellenberg Der aufgelassene Steinbruch ist die Typlokalität des Zillkalks. Die Aufschlusswände sind kaum mehr zugänglich, da der Steinbruch als Fischteich genutzt wird.
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⊙ | 0,7 | |||||
Aufgelassener Steinbruch NW von Draxl | 172A013
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Berchtesgaden Der Steinbruch ist die Typlokalität des Draxlehner Kalkes. Die knolligen Sedimentstrukturen des Draxlehner Kalks lassen sich an der Steinbruchwand gut erkennen. Im Steinbruch ist ein kleiner Bienenlehrpfad eingerichtet.
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⊙ | 0,24 | |||||
Ehemaliger Steinbruch am Kälberstein bei Berchtesgaden | 172A014
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Bischofswiesen Der hier abgebaute fossilreiche rote Hallstätter Knollenkalk wurde als Berchtesgadener Marmor umfangreich im Berchtesgadener Land verbaut. Der Steinbruch wird als Freilichtbühne genutzt.
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⊙ | 0,5 | |||||
Moserrösche beim Salzbergwerk Berchtesgaden | 172A017
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Berchtesgaden Der über 350 Jahre alte, rund 105 m lange, Stollen der Moserrösche wurde in die hier besonders standfeste Moräne vorgetrieben. Im Bereich der eingangsnahen Ausmauerung haben sich schöne Kalksinter gebildet. Der Großteil des Stollens ist unverbaut und ermöglicht einen guten Einblick in den Aufbau der Moräne mit ihren unterschiedlichen Gesteinsbruchstücken und Korngrößen. Früher wurde durch den Stollen Wasser geleitet, mit dem die Wassersäulenmaschine das Grundwasser aus dem Bergwerk pumpte. Auch diente er als Zugangstunnel zu den oberhalb gelegenen Salzlagerstätten. Die Moserrösche liegt am Rundwanderweg um das Berchtesgadener Salzbergwerk. Tagsüber ist der Tunnel regelmäßig unverschlossen. Öffnungszeiten und weitere Informationen beim Salzbergwerk oder unter www.salzzeitreise.de.
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⊙ | 0,021 | |||||
Ehemalige Soleleitung am Thumsee | 172G001
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Bad Reichenhall Am Rande eines Schuttkars ragen unterhalb des Wanderwegs die verwitterten Reste der alten Holz-Soleleitung aus dem Hang.
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Mühlsteinbruch in der Ramsau | 172G002
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Ramsau b.Berchtesgaden Aufgeschlossen ist interglazialer Nagelfluh aus dem Riß-Würm-Interglazial (eventuell handelt es sich aber auch um älteren Ramsauer Nagelfluh). Die Spuren der manuellen Gewinnung von Mühlsteinen sind deutlich zu erkennen. Der Abbau erfolgte teilweise unterirdisch in weiten Grotten. Das Gestein enthält auch sehr große Gerölle bis 0,8 m Durchmesser.
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⊙ | 0,4 | |||||
Manganerzschurf am Jenner | 172G003
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Schönau a.Königssee Liaskalke und schwarze Liasschiefer sind hier tektonisch eingemuldet in Dachsteinkalken. Aufgeschlossen ist sedimentäres Mangan-Karbonat mit vereinzelt eingeschalteten Japsisbänken als Flöz an der Kontaktstelle zwischen Kalk und Schiefer. Am Erzausbiss am Weg zur Mitterkaseralm erkennt man kleinbröckelige und schwarz glänzende Psilomelan-Knollen (Oxidationserscheinungen!). In der Umgebung liegen auch mehrere Schürfe und Prospektionsstollen.
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⊙ | 0,001 | |||||
Salzbergwerk Berchtesgaden | 172G004
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Berchtesgaden Im Salzbergwerk Berchtesgaden wird seit 1517 Speise- und Streusalz gewonnen. Der Abbau erfolgt derzeit in etwa 30 Bohrspülwerken, die jeweils innerhalb von 30 Jahren rund 1,3 Mio. Kubikmeter Sole liefern. Die Sole wird in einer rund 19 km langen Soleleitung zur Bad Reichenhaller Saline gepumpt. Ein Teil ist als Besucherbergwerk der Öffentlichkeit zugänglich. Information: www.salzzeitreise.de - Abb. 2: Salzbergwerk Berchtesgaden.
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⊙ | 675 | |||||
Quellenbau Bad Reichenhall | 172G005
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Bad Reichenhall Bereits seit der frühen Bronzezeit werden die salzhaltigen Quellen von Bad Reichenhall zur Salzgewinnung genutzt. Derzeit beträgt die Siedesalz-Produktion ca. 300.000 Tonnen/Jahr. Seit 1834 drehen sich die 13 m großen Wasserräder der Saline ununterbrochen. Quellenbau und das Salzmuseum können besichtigt werden. Information: www.alte-saline-bad-reichenhall.de - Foto 1: Alte Saline, Bad Reichenhall
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⊙ | 2,25 | |||||
Pb-Zn-Erzbergbau Königsberg | 172G006
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Schönau a.Königssee Das alte Bergbaugebiet auf der Königsbergalpe war mit einem Schacht, mehreren Stollen und mit Schürfbauen erschlossen. Der Bergbau begann 1568 mit Schürfarbeiten durch die reichsunmittelbare Fürstpropstei Berchtesgaden und setzte sich mit Unterbrechungen unter österreichischer und kurfürstlich-bayerischer Regie fort. Zuletzt war eine Gewerkschaft Königsberg von 1889 bis zur Einstellung des Bergbaus 1919 aktiv. Die Blei-Zinkvererzung geht von schichtgebundenen Erzkörpern von syngenetischer Entstehung im Ramsaukalk aus. Später erfolgte eine Teilmobilisierung und Absatz der Erzlösungen in Klüften und Hohlräumen der Kalke und Dolomite. Tektonische Vorgänge brachten die Lagerstätte in den Verwitterungsbereich. Am Hang gegenüber der Alpe unterhalb des Schneibsteinhauses liegt die alte Fundgrube Anton mit dem verschütteten Stollenmundloch. Braune Gesteinsfarben und aufgrund der Schwermetallbelastung spärlich bewachsene Flächen zeigen den Ausstrich eines Erzkörpers mit Fundmöglichkeiten für Galmei und Bleiglanz an.
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Schellenberger Eishöhle | 172H001
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Schellenberger Forst Berühmt sind die winterlichen Eisfiguren, -stalaktiten und -stalagmiten der Schellenberger Eishöhle. Die vereiste Eingangshalle wird im Sommer als Schauhöhle genutzt. Bergwärts schließt sich ein ausgedehntes und meist geräumiges Gangsystem an.
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⊙ | 1 | |||||
Kalter Keller bei Berchtesgaden | 172H003
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Berchtesgaden Im Hang liegt der etwa 8 m hohe und 3 m breite Eingang zu einer 10 m langen Klufthöhle, der im Sommer starker kalter Luftzug entströmt. Das gesamte Gebiet oberhalb (Schluchtenweg) ist von Bergzerreißungen geprägt. Der Luftzug entstammt den Klufthohlräumen, die sich hier gebildet haben. Der Kalte Keller wurde früher als Kühlraum des benachbarten Wirtshauses genutzt.
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⊙ | 0,002 | |||||
Kuhloch SE von Zillwirth | 172H004
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Marktschellenberg An die 20 m breite Vorhalle schließt sich eine Versturzkammer ohne Fortsetzung an. Es wurden Siedlungsspuren aus der La-Tene-Zeit gefunden.
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⊙ | 0,012 | |||||
Salzgrabenhöhle | 172H005
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Schönau a.Königssee Die über 9 km lange Höhle weist einen maximalen Höhenunterschied von 265 m auf. Es ist eine der längsten bisher bekannten Höhlen Deutschlands. Neben verzweigten Gangsystemen werden auch große Hallen und aktive Waserläufe angetroffen. Der Eingang ist verschlossen.
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⊙ | 0,6944 | |||||
Karstquelle Schwarzbachloch | 172Q001
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Ramsau b.Berchtesgaden Durch den Grundwasserstauer an der Grenzfläche Ramsaudolomit-Dachsteinkalk konnten im Karst periodisch aktive Wasserhöhlen entstehen. Die imposante Quelle entspringt je nach Schüttung aus der Karsthöhle oder etwas unterhalb.
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⊙ | 0,0024 | |||||
Gletscherquellen in der Ramsau | 172Q002
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Ramsau b.Berchtesgaden Entlang einer Quelllinie trifft man auf mehrere stark schüttende Quellen innerhalb eines stark bemoosten Blockfeldes.
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⊙ | 0,75 | |||||
Höglwörther See | 172R001
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Anger Der See, der in spätglazialen Deltaschottern liegt, ist ein Relikt eines großen spätglazialen Sees im Stammbecken des Salzach-Vorland Gletschers.
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⊙ | 1,6 | |||||
Funtensee mit Teufelsmühle | 172R002
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Schönau a.Königssee Nach Langenscheid (1986) handelt es sich bei der Funtenseesenke um ein Uvala. Die große Karsthohlform entwässert unterirdisch in die sogenannte Teufelsmühle, einen verstürzten Ponor, in den das Wasser hörbar aber unsichtbar abfließt.
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⊙ | 20 | |||||
Löwenschlucht SW von Schaffelpoint | 172R003
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Bayerisch Gmain Aufgeschlossen ist hier Ramsau-Dolomit der Berchtesgadener Einheit. Der Höhenunterschied beträgt 200 m bei 300 m Länge und maximal 20 m Breite.
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⊙ | 0,6 | |||||
Bergsturz am Bahnhof Hallthurm | 172R004
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Bischofswiesen Auf einem Areal von ca. 8 Hektar findet man Bergsturzmaterial aus Blöcken des Dachstein-Kalkes vor.
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⊙ | 8 | |||||
Priesterstein bei Oberau | 172R005
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Berchtesgaden Der Priesterstein ist ein Relikt der Hallstätter-Decke. Die Hallstätter Gesteinsschollen sind in die neokomen Roßfeldschichten eingeglitten. Die bei tektonischer Einengung hoch mobilen Salzgesteine des Haselgebirges im Untergrund bewirkten, dass die Gesteinsschollen bei der Alpen-Entstehung nach oben gepresst wurden.
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⊙ | 0,02 | |||||
Müßbachwasserfall SW von Schneizlreuth | 172R006
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Schneizlreuth Über eine kleine Stufe von ca. 9 m stürzt der Müßbach als schmaler Wasserfallstrahl in einen kleinen Pool im tiefer liegenden Saalbach.
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⊙ | 0,0032 | |||||
Gletschertöpfe am Kälberstein in Berchtesgaden | 172R007
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Berchtesgaden Die tiefen runden Auskolkungen in Hallstätter Kalken entstanden durch Gletscher-Schmelzwässer.
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⊙ | 0,1 | |||||
Gletschergarten Weißbach | 172R008
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Schneizlreuth Der Gletscherschliff erfolgte in der Würmeiszeit. Beim Straßenbau wurden die polierten Partnachkalke unter spätglazialen, Kristallin führenden Schottern freigelegt.
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⊙ | 2 | |||||
Zauberwald Ramsau | 172R009
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Ramsau b.Berchtesgaden Ca. 3500 Jahre vor heute stürzten über 15 mio m³ Gesteinsmassen aus dem Blaueistal im heutigen Nationalpark herab. Sie formten die reizvolle Landschaft mit einer Unzahl von riesigen Blöcken, Spalten und Erdlöchern. Die Bergsturzmassen bestehen aus Dachsteinkalken und sandigen Tonmergeln der unteren Werfener Schichten. Sie führten auch zum Aufstau des Hintersees.
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⊙ | 1 | |||||
Taubensee NW von Ramsau | 172R010
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Ramsau b.Berchtesgaden Der randlich versumpfte See liegt in Würm-Fernmoränenmaterial.
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⊙ | 2,5 | |||||
Finsterstein und Wasserfall SW von Unterklapf | 172R011
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Bischofswiesen Steilstufe mit Wasserfall im Ramsaudolomit.
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⊙ | 0,09 | |||||
Steinerne Agnes | 172R012
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Bischofswiesen Die Steinerne Agnes repräsentiert eine seltene Verwitterungsform im Dolomit. Es handelt sich um eine 10 Meter hohe Felsnadel aus Ramsaudolomit der Berchtesgadener Einheit mit einem 3 Meter hohen, pilzförmigen Felshut. Unterschiedlich resistente Lagen im Dolomit sind vermutlich die Ursache für das Entstehen der markanten Verwitterungsform.
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⊙ | 0,02 | |||||
Kalktuffe S von Preisen | 172R013
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Schönau a.Königssee Dicke Kalktuffterrassen an der Einmündung eines karbonatreichen Nebenbaches in die Ramsauer Ache.
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⊙ | 0,3 | |||||
Almbachklamm W von Kugelmühle | 172R014
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Schellenberger Forst Die in Ramsaudolomit eingeschnittene Klamm wurde schon 1894 touristisch erschlossen. Am Klamm-Eingang findet man graue und graugrüne Werfener Schiefer mit Sandsteinplatten. Hier steht auch die einzig erhaltene Kugelmühle der Schellenberger Gegend.
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⊙ | 10 | |||||
Höll-Graben SE von Mitterbach | 172R015
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Schönau a.Königssee In der Schlucht ist überwiegend Dachsteinkalk, im Hangenden (nach SE) auch rote Oberlias-Mergel und Dogger- Radiolarite zu finden. Im oberen Teil, SW des Klausbichls, folgen Zlambachschichten.
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⊙ | 0,9 | |||||
Priesterstein beim Königlichen Schloss Berchtesgaden | 172R016
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Berchtesgaden Großer Aufschluss von Hallstätter Kalken unterhalb des Berchtesgadener Schlosses.
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⊙ | 0,05 | |||||
Schwemmfächer im Wimbachgries S von Ramsau | 172R017
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Ramsau b.Berchtesgaden Die enormen Schuttmassen entstehen überwiegend aus dem griesartig verwitternden Ramsaudolomit. Der Gesteinsschutt wird hier gelegentlich zum Schutz der Quellfassung der Trinkwasserversorgung Berchtesgaden und des Weges künstlich umgelagert. Das Niederschlagswasser versickert im Schutt und tritt erst 2 km vor der Wimbachklamm wieder aus (Quellfassung der Hochquellenleitung).
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⊙ | 20 | |||||
Wimbachklamm SW von Wimbach | 172R018
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Ramsau b.Berchtesgaden Die Tirolische Einheit taucht hier unter die Berchtesgardener Einheit ein. Es ist das geologische Profil der Trias (Dachsteinkalk) und der Lias (Hornsteinkalke, Knollenkalke, Spatkalke) zu erkennen. An den Bankungen der Liaskalke treten zahlreiche Schichtquellen auf. Zu sehen sind auch einige gewaltige Strudellöcher.
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⊙ | 0,2 | |||||
Findling Schusterstein bei Unterschönau | 172R019
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Schönau a.Königssee Auffallender großer Findlingsblock aus Dachsteinkalk neben der Straße Berchtesgaden - Königssee.
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⊙ | 0,01 | |||||
Findling Großer Stangerstein am Königssee | 172R020
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Schönau a.Königssee Riesiger Findlingsblock aus Dachsteinkalk am Königssee-Parkplatz.
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⊙ | 0,0144 | |||||
Findling Löwenstein SW von Dörfl/Königssee | 172R021
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Schönau a.Königssee Hausgroßer Findlingsblock aus Dachsteinkalk.
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⊙ | 0,01 | |||||
Schrainbachfall am Königssee | 172R022
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Schönau a.Königssee Der Schrainbach überwindet auf kurzer Strecke 200 Höhenmeter, bevor er in den Königssee stürzt. Er unterfließt dabei auch eine Naturbrücke. Der mehrstufige Wasserfall überwindet eine sichtbare Fallhöhe von ca. 80 m.
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⊙ | 0,04 | |||||
Gletscherschliff und Dolinen an der Unterlahner Alm | 172R023
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Schönau a.Königssee Der Rand der Verebnung wird von einem großen Gletscherschliff gebildet. Der Hangschutt weist dolinenartige Sackungserscheinungen auf, das Gebiet ist aber auch verkarstet.
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⊙ | 60 | |||||
Königsbach-Schlucht mit Wasserfall | 172R024
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Schönau a.Königssee Der Königsbach fließt durch eine Schlucht und über einen Wasserfall dem Königssee zu. An der Bacheinmündung zum Königssee sind Moränenreste zu finden. Mit einer Höhe von ca. 200 m ist der Königsbach-Wasserfall der fünfthöchste Fall in Deutschland.
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⊙ | 1,2 | |||||
Eiskapelle W von St. Bartholomä | 172R025
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Schönau a.Königssee Die Eiskapelle ist ein wechselnd großes, aber ständiges Firnfeld, das durch den Lawinenschnee der Watzmann- Ostwand genährt wird. Dieses stellt ein Relikt eines Eisstroms dar, der aus dem Watzmannkar kommend in das Königsseetal geflossen war. Die Eiskapelle wird von einer geräumigen Höhle durchzogen, die jedoch ständig einsturzgefährdet ist. Es handelt sich um das tiefstgelegene Vorkommen von Gletschereis im deutschen Alpenraum.
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⊙ | 25 | |||||
Blaueisgletscher am Hochkalter | 172R026
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Ramsau b.Berchtesgaden Dieser nördlichste Alpengletscher ist der einzige echte deutsche Gletscher. Es handelt sich um einen Hängegletscher geringerer Ausdehnung mit Rand-, Längs- und Radialspalten sowie Gletschertor und Gletscherbach. Vorgelagert findet man mehrere Moränenwälle. Als nordwärts fließender Kargletscher ist er von Sonneneinstrahlung weitgehend geschützt, seine Gletscherzunge reicht bis auf ca. 2000 m über NN herunter.
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⊙ | 40 | |||||
Watzmann-Gletscher | 172R027
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Ramsau b.Berchtesgaden Etwa sechs Hektar großer Restgletscher im Watzmannkar. Er ist in den vergangenen Jahrzehnten äußerst stark zurückgeschmolzen und besteht im Wesentlichen nur noch aus Firneis.
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⊙ | 12,5 | |||||
Schwemmfächer SW von St. Bartholomä | 172R028
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Schönau a.Königssee Infolge der Längsverbauung am Eubach existiert keine natürliche Flussdynamik mehr, zur Schuttsedimentation kommt es nur noch im Südteil.
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⊙ | 120 | |||||
Bergsturz zwischen Königssee und Obersee | 172R029
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Schönau a.Königssee Der Bergsturz aus dem 11. Jahrhundert trennt zusammen mit einem Moränenwall den Obersee vom Königssee.
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⊙ | 56 | |||||
Karrenfelder im Steinernen Meer | 172R031
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Ramsau b.Berchtesgaden Die unterschiedlichsten Karrenformen findet man großflächig im Steinernen Meer.
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⊙ | 200 | |||||
Kesselbach-Schlucht mit Wasserfall | 172R032
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Schönau a.Königssee Der Kesselbach überwindet über 500 Höhenmeter in einer engen Schlucht. Die starke Schuttführung durch den Kesselbach führt zu einer Beckeneinengung des Königssees.
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⊙ | 10 | |||||
Buckelwiese SW von Unterjettenberg | 172R033
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Schneizlreuth Die Buckelwiesen sind eine geomorphologische Besonderheit des Alpenraums. Sie entstanden während der letzten Eisrückzugsstadien in periglazialem Klimabereich.
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⊙ | 2 | |||||
Buckelwiesen bei Gschoßhäusl | 172R034
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Ramsau b.Berchtesgaden Die Buckelwiesen sind eine geomorphologische Besonderheit des Alpenraums. Sie entstanden während der letzten Eisrückzugsstadien in periglazialem Klimabereich. Die Buckelwiesen um Gschoßhäusl liegen z.T. in Fernmoräenenüberdeckung.
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⊙ | 10 | |||||
Weißbachschlucht | 172R035
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Schneizlreuth Wilde, vegetationsarme Felsenschlucht im Hauptdolomit.
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⊙ | 15 | |||||
Großer und Kleiner Barmstein | 172R036
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Marktschellenberg Die Barmsteine sind zwei steil aufragende Felsgebilde an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Vor allem an ihrer Ostseite (Blick ins Salzachtal!) schufen eiszeitliche Gletscher senkrechte bis überhängende Wände. Nach der Lokalität sind die so genannten Barmsteinkalke benannt: kalkreiche Turbidite in den Oberalmer Kalken (lokales Äquivalent der Ammergauer Schichten).
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⊙ | 2,5 | |||||
Watzmann-Ostwand | 172R037
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Schönau a.Königssee Die mit rund 1800 m Höhe nahezu senkrecht abfallende Ostwand der Watzmann-Südspitze ist die höchste Ostalpenwand. Sie wird auch als Bartholomäwand bezeichnet. Aufgeschlossen ist mit ca. 30 bis 40 Grad nach Norden einfallender gebankter Dachsteinkalk.
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⊙ | 40 | |||||
Dolinenfeld Oberschönau | 172R038
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Schönau a.Königssee Unter den würmzeitlichen Schottern lagern Schichten des Haselgebirges mit Hohlräumen, aus denen Gips und Anhydrit ausgelaugt wurde. Das Dolinenfeld im Wiesengebiet zwischen den Gehöften Standler und Storchen besteht aus vier größeren (bis 2 m Tiefe und 10 bis 30 m Durchmesser) und zwei kleinen Mulden. Westlich von Simon befindet sich die größte Doline mit 30 m Durchmesser und 12 m Tiefe. Vergleichbar ist die Doline bei Panorama und beim Schapbachhof (172R039).
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⊙ | 32 | |||||
Doline am Schapbachhof | 172R039
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Schönau a.Königssee In den unterliegenden Schichten des Haselgebirges wurde Gips und Anhydrit ausgelaugt, wodurch Hohlräume entstanden. Im Bereich Oberschönau besteht das einzige Vorkommen von Gipsdolinen in der Region.
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⊙ | 0,09 | |||||
Unterkreide-Aufschluss bei der Engert-Holzstube | 172A007
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Ramsau b.Berchtesgaden Die Hirschbichlstraße durch das Klausbachtal ist für den privaten Kfz-Verkehr gesperrt. Mit dem Almerlebnis-Bus kann die Haltestelle Engert-Holzstube (Nationalpark-Infostelle) erreicht werden. Direkt nach der Engert-Holzstube sind in einer Wand an der Straße grünlichgraue, schiefrige Mergel der Schrambach- Schichten der Unterkreide gut zugänglich aufgeschlossen. Sie werden weiter oben am Hang von dem etwa 100 Mio. Jahre älteren Ramsaudolomit (Trias) überlagert. Die bedeutende Deckenüberschiebung von Juvavikum auf Tirolikum trennt die Schichtfolgen. Die Überschiebung kann zwar vielerorts im Klausbachtal aus dem Nebeneinander von Gesteinen stark unterschiedlichen Alters abgeleitet werden, sie ist aber überall unter Gesteinsschutt verborgen.
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⊙ | 0,2 | |||||
Aufschluss am Nierentalgraben E von Pompoint | 172A015
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Bischofswiesen Gümbel beschreibt und zeichnet 1861 vom Mauslochgraben im Nierental ein Normalprofil für die Zusammensetzung der jüngeren Kreide dieses Alpentheils und benennt die Folge als Nierenthalschichten. Plöchinger & Oberhauser haben 1957 Gümbels Mauslochgraben als den südlichen Nierentalgraben identifiziert. Dabei handelt es sich um den weithin sichtbaren Graben östlich Pompoint, an dessen oberem Ende ein Quellhorizont an der Basis eozäner Kalke durch Rückverlagerung ständig den Hang angräbt. Grundwasserstauer sind die Mergel der Nierentaler Schichten. Das Profil ist stark gestört, der Graben nur weglos erreichbar und zudem durch die junge Geröllfüllung an den Flanken nicht ungefährlich. Dagegen wurden in jüngster Zeit durch den Forstwegebau die Nierentaler Schichten als graue bis rote Mergel am Hängendsteingraben (nördlicher Nierentalgraben) leicht erreichbar freigelegt. Unten am Mauslochgraben steht das Gosau-Basiskonglomerat an.
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⊙ | 0,075 | |||||
Röthbachfall | 172R030
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Schönau a.Königssee Der Röthbach-Wasserfall gilt als der höchste Wasserfall Deutschlands. Sein Fuß ist von der Schiffshaltestelle Salet am Königssee in etwas mehr als 1-stündiger Wanderung zu erreichen. Der Röthbach überwindet in der eindrucks- vollen Abschlusswand des Königsseetales auf kurzer Strecke ca. 470 Höhenmeter. Der Fuss des Wasserfalls liegt ein ganzes Stück über dem Talgrund in Blockschutt aus dem Dachsteinkalk der Felswand. Nach kurzer Wegstrecke verschwindet der Röthbach dann in einer Senke und speist unterirdisch den Obersee. Sein Quellgebiet hat der Röthbach nahe der Wasseralm, durchquert dort Moränenablagerungen und fließt zur Steilwand über Fischunkel. Dass der Bach nicht schon vor Erreichen der Felswand im verkarsteten Dachsteinkalk verschwindet, wird daran liegen, dass sich entlang des Fließwegs (noch) kein Schluckloch aufgetan hat und dass Feinsedimente aus dem Moränenmaterial die Wegstrecke zumindest teilweise abdichten. Bei relativ geringer Wasserführung und kaum Geschiebeinhalt fehlt dem Röthbach dann auch die Kraft, sich eine Klamm zu schaffen.
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⊙ | 1 | |||||
Schwarzensee-Uvala im Steinernen Meer | 172R040
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Schönau a.Königssee Der Schwarzensee ist ein sehr lohnendes Wanderziel und liegt am Weg Funtensee - Wasseralm. Vom Kärlingerhaus am Funtensee ist er in 1 3/4 Stunden erreichbar. Die Bezeichnung Uvala für eine meist längliche und geschlossene Karstsenke, die durch vermehrte linienhafte Korrosion entstanden ist, wurde im klassischen Karstgebiet der Dinariden geprägt. Der Schwarzensee nimmt einen Teil der Uvala ein. In der Felswand des roten Liaskalks an seiner Westseite sind Rinnenkarren ausgebildet. In Felsspalten dieser Wand verschwindet auch das aus dem Schwarzensee überlaufende Wasser. Die Felswand der Scheibenwand im Osten ist aus Dachsteinkalk aufgebaut. Sie bildet die Ostflanke eines Grabenbruchs, in dem die Liaskalke vor der Abtragung in höherem Niveau bewahrt wurden. Entlang dieser tektonischen Schwächezone führte vermehrte Korrosion zur Ausbildung der Uvala. In einem Markierungsversuch von 1998 konnte in den Schwarzensee eingegebener Farbstoff in Quellen am Königssee unterhalb des Simetsbergs, aber auch im Abfluss des Obersees nachgewiesen werden.
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⊙ | 4,8 | |||||
Grünsee-Uvala im Steinernen Meer | 172R041
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Schönau a.Königssee Der Grünsee am Wanderweg Funtensee - Wasseralm ist ein attraktives Ausflugsziel und vom Kärlingerhaus in 1 Stunde zu erreichen. Der Grünsee selber nimmt nur einen kleinen Teil der Uvala - einer länglichen, geschlossenen Senke im Karst - ein. Vermehrte Lösung entlang einer tektonischen Schwächezone führte zur Bildung dieser Hohlform. Nach Osten zu sind in den umgebenden Dachsteinkalk Gesteine des Lias an Störungen eingesenkt. Seine Existenz verdankt der Grünsee der Abdichtung des Seegrunds durch den Feinanteil einer Grundmoräne. Seine Wasserspiegelhöhe wird durch Überlauf in Karstspalten bestimmt. Ein Markierungsversuch mit Farbstoffeingabe im Grünsee ergab, dass das Wasser des Grünsees durch die Salzgrabenhöhle fließt und in den Quellen am Ufer des Königssees oder im Königssee selbst wieder austritt. Der Farbstoff konnte auch in Salet und am Abfluss des Obersees nachgewiesen werden.
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Rinnenkarren im Steinernen Meer SSW von Schönau | 172R042
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Schönau a.Königssee Am Wanderweg vom Funtensee (Kärlingerhaus) zum Grünsee und zum Schwarzensee sind an einer Felswand eindrucksvolle Rinnenkarren im Dachsteinkalk ausgebildet. Rinnenkarren entstehen in Gefällerichtung durch die Kalklösung des Regenwassers. Die runden Ränder der Rinnen werden zu scharfen Graten, wenn sich parallele Rinnen durch Eintiefung und Ausweitung annähern und anschneiden. Im Laufe der Zeit tiefen sich bevorzugte Abflussrinnen ein, andere werden stillgelegt.
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Felssturzmassen und Murkegel im Klausbachtal SW von Ramsau | 172R043
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Ramsau b.Berchtesgaden Der Alm-Erlebnisbus nach Hirschbichl durchquert unmittelbar nach der Haltestelle Hängebrücke Ablagerungen einer Mure. Am 8. September 1999 lösten sich im Gipfelbereich des Kleinen Mühlsturzhorns etwa 250.000 m³ an Fels und stürzten Richtung Klausbachtal. Die Massen von Dachsteinkalk blieben im unteren Bereich des Großen Mühlsturzgrabens etwa 120 - 140 Höhenmeter über der Hirschbichlstraße liegen. Ein nachfolgender kleiner Felssturz kam auf Altschnee zu liegen und löste eine erste Mure aus. Im Sommer 2000 wurden bei kurzfristigen intensiven Niederschlagsereignissen zahlreiche, teils heftige Muren ausgelöst. Sie führten teils zu Aufstau und Verlegung des Klausbaches. Die Furt der Hirschbichlstrasse musste mit Bagger freigeräumt werden. Murgänge finden bei heftigen Niederschlagsereignissen weiter statt. Der Wanderweg wurde mit einer Hängebrücke auf die andere Talseite verlegt. Ein Bagger steht ständig zum Freiräumen der Straße bereit. Im Bett des Klausbachs ist jenseits der unter Schutt verborgenen Deckengrenze Juvavikum/Tirolikum Allgäu-Formation des Jura aufgeschlossen.
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Leitenbach-Tal W von Thumberg | 172R044
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Teisendorf Neben einer aufgelassenen Kiesgrube W von Thumberg befindet sich an der Nordost-Abdachung des Hochhorns das Tal des Leitenbachs. Der Bach und seine sporadisch Wasser führenden Zuflüsse sind tief in das Moränenmaterial des Salzach-Saalach-Gletschers der Würmzeit einerodiert. Viele kleinere Findlinge (Konglomerate, Gneise, Kalke) säumen die Talflanken. Im Bachbett ist möglicherweise Seewer Kalk aufgeschlossen. Das Tal ist durch einen Wanderweg und mehrere Forstwege gut erschlossen.
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Mäander der Sur NW von Gumperting | 172R045
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Teisendorf Freierodierte Rippen aus Konglomeraten führen mehrfach zu Aufstau. Zusammen mit dem geringen Gefälle wird dadurch ein starke Mäanderbildung bewirkt. An den Prallhängen sind die Konglomerate (Nagelfluh) gelegentlich zugänglich aufgeschlossen.
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Legende für Geotop |
Siehe auch
- Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Berchtesgadener Land
- Liste der Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Berchtesgadener Land
- Liste der FFH-Gebiete im Landkreis Berchtesgadener Land
Einzelnachweise
- ↑ Geotope im Landkreis Berchtesgadener Land (abgerufen am 15. September 2013)
Weblinks