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Liste der Stolpersteine in Georgsmarienhütte

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Die Liste der Stolpersteine in Georgsmarienhütte enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts von Gunter Demnig in Georgsmarienhütte verlegt wurden. Mit ihnen soll an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in den Altgemeinden der Stadt Georgsmarienhütte lebten und wirkten.[1] Die Aufklärung der Einzelschicksale durch die Historikerin Inge Becher ging auf einen Beschluss des Rates der Stadt zurück und war Teil des vom Anne Frank Zentrum in Berlin initiierten Projekts 70 Jahre danach. Generationen im Dialog.[2] Mit der Unterstützung mehrerer Schulklassen wurden Senioren, welche die NS-Zeit noch selbst miterlebt haben, nach ihren Erlebnissen aus der Zeit befragt. Die Schüler gestalteten auch die Feierstunde in der der Opfer, darunter ein dreieinhalbjähriges Mädchen, gedacht wurde.[3]

Verlegte Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Adresse Ortsteil Verlege-
datum
Person, Inschrift Bild Anmerkung
Karlstraße 14

Alt-Georgsmarienhütte 28. Feb. 2014 Hier wohnte

Helene Plock
geb. Heimbeck
Jg. 1858
eingewiesen 1911
Heilanstalt Osnabrück
‘verlegt’ 24.4.1941
Heilanstalt Eichberg
ermordet 22.5.1941

BW

Helene Plock wurde aufgrund einer Erkrankung in die Heil- und Pflegeanstalt Osnabrück eingewiesen. Im Alter von 75 Jahren wurde sie im Rahmen der Aktion T4 nach Eichberg deportiert, einer Durchgangsstation für Menschen, die in den Gaskammern der Tötungsanstalt Hadamar umgebracht wurden. Sie starb durch Schlafmittel, die ihr täglich verabreicht wurden.

Malberger Straße 27

Alt-Georgsmarienhütte 28. Feb. 2014 Hier wohnte

Albert Baller
Jg. 1909
desertiert 1940
verurteilt 17.5.1940
erschossen 18.5.1940
Nivelles/Belgien

BW

Albert Baller nahm als Soldat am Westfeldzug teil und desertierte nach Beginn der ersten Kriegshandlungen in Belgien. Er wurde aufgegriffen und durch ein Kriegsgericht zum Tode verurteilt.

Sutthauser Straße 56

Holzhausen 28. Feb. 2014 Hier wohnte

Ignatz Wojewoda
Jg. 1894
denunziert
Schutzhaft 19.9.1938
Sachsenhausen
ermordet 18.2.1940

BW

Der Pole Ignatz Wojewoda arbeitete auf der Hütte. Er wurde von der GeStaPo verhaftet, weil er bemerkt hatte: Wenn an der Grenze etwas passiert, sind immer beide Seiten Schuld.

Oeseder Straße 44

Oesede 28. Feb. 2014 Hier wohnte

Bernhardine Mönkedieck
Jg. 1940
'eingewiesen' 24.5.1943
Kinderfachabteilung Lüneburg
ermordet 14.6.1944

Stolperstein Georgsmarienhütte Oeseder Straße 44 Bernhardine Mönkedieck

Bernhardine Mönkedieck kam mit einer Behinderung zur Welt. Sie wurde in die Kinderfachabteilung der Landes-Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg, die allein dafür eingerichtet wurde, behinderte Kinder zu töten, eingewiesen.

Oeseder Straße 85

Oesede 28. Feb. 2014 In Oesede lebte

Katharina Westenberg
Jg. 1887
eingewiesen 1917
Heilanstalt Osnabrück
‘verlegt’ 24.4.1941
Heilanstalt Eichberg
ermordet 10.6.1941 Tötungsanstalt Hadamar

Stolperstein Georgsmarienhütte Oeseder Straße 85 Katharina Westenberg Katharina Westenberg lebte in Oesede, bis sie aufgrund einer Erkrankung in die Heil- und Pflegeanstalt Osnabrück kam. Im Alter von 54 Jahren wurde sie im Rahmen der Aktion T4 nach Eichberg deportiert, einer Durchgangsstation für Menschen, die in den Gaskammern der Tötungsanstalt Hadamar umgebracht wurden. Da ihr genauer Wohnort unbekannt ist, wurde der Stolperstein vor dem Rathaus verlegt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Inge Becher: Stolpersteine. In: Beiträge zur Geschichte Georgsmarienhüttes und seiner Stadtteile. Band 7. Stadt Georgsmarienhütte, Georgsmarienhütte 2014

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Fünf Stolpersteine im Stadtgebiet verlegt – Stadt Georgsmarienhütte. In: georgsmarienhuette.de. 17. Mai 2017, abgerufen am 16. September 2017.
  2. Rückblick: »70 Jahre danach. Generationen im Dialog«. In: annefrank.de. 28. Juli 2016, abgerufen am 17. September 2017.
  3. Lautlose Stufen – wie Jugendliche die NS-Zeit erlebten! In: therapeutic-touch-west.de. 4. Mai 2018, abgerufen am 29. April 2019.