Lokrischer Modus

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Siehe auch
Kirchentonart
Modale Tonleitern
Bildliche Darstellung der lokrischen Tonleiter. (Erläuterung)

Lokrisch (nach den Lokrern) ist ein moderner Modus, der im System der alten Modi oder Kirchentonarten nicht enthalten war. Er wurde in neuerer Zeit als „Vervollständigungsmodus“ hinzugefügt.

In seiner Tonleiter liegt ein Halbton zwischen der ersten und zweiten sowie der vierten und fünften Stufe, die anderen Intervalle sind Ganztonschritte. Sie kann gebildet werden, indem man von der natürlichen Molltonleiter die 2. und die 5. Stufe erniedrigt. Die lokrische Skala ist damit der einzige Modus, der auf der fünften Stufe an Stelle der reinen Quinte die dissonante verminderte Quinte (Tritonus) enthält.

Die Tonart H-Lokrisch enthält die Stammtöne der westlichen Musik, denen auf Tasteninstrumenten die weißen Tasten entsprechen.

H-Lokrisch

Aktuelle Musikpraxis

In der Musikpraxis wird diese Skala nur selten verwendet. Gelegentlich findet man sie im Jazz und im Metal, außerdem in der Klezmer-Musik unter der Bezeichnung Yshtabach.

Im Jazz wird der lokrische Modus hauptsächlich mit halbverminderten Septakkorden in Verbindung gebracht, also Akkorden bestehend aus Grundton (1), kleiner Terz (b3), verminderter Quinte (b5) und kleiner Septime (b7). Ein solcher Akkordtyp lässt sich aus dem lokrischen Modus (1, b2, b3, 4, b5, b6, b7, 8) ableiten und findet seine Anwendung z. B. in einer II-V-I-Verbindung in Moll.

Härtere Metal-Riffs stehen oft im lokrischen Modus, da die verminderte Quinte sowie die kleine Sekunde (b2) im Bezug zum Grundton besonders dissonant klingen.

Hörbeispiel

Tonleiter in c-Lokrisch/?

Weblinks