Lommedalsbanen

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Lommedalsbanen
Dampflok Bjørkaasen (O&K Nr. 1363/1904)
Lokschuppen, Batterie-Lok Altermark und Bahnhof
Dampflok Bjørkaasen (O&K Nr. 1363/1904)

Lokschuppen, Batterie-Lok Altermark und Bahnhof
Strecke der Lommedalsbanen
Streckenverlauf
Streckenlänge:1 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
0,000 Gundershogget
0,150 Hagan
0,220 Bjørkåsen
0,500 Vensåsbakken
0,900 Smutterud
1,000

Lommedalsbanen ist eine einen Kilometer lange Schmalspur-Museumsbahn mit einer Spurweite von 600 mm in Lommedalen bei Bærum in Norwegen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der Lommedalsbane begann 1957 in einem Garten bei Haslum in Bærum. Ein Eisenbahnfreund hatte Drehgestelle vom Straßenbau durch den Reichsarbeitsdienst aus dem Zweiten Weltkrieg bei Krokskogen gefunden und wollte diese der Nachwelt erhalten. Im Herbst 1956 überführte er diese vom Fundort an der Straße GuribyMattisplass bei Tverrelva in den Garten. Die Drehgestelle wurden zu einem Wagen zusammengebaut, der im Frühjahr 1957 auf einem 60 Meter langen Gleis bewegt werden konnte.

Im August 1968 entdeckte ein Mitglied der Urskog–Hølandsbanen in Bjørkaasen Gruber unterhalb der Entladeanlage unweit des Kais eine kleine Dampflokomotive mit 600 mm Spurweite. Die Eisenbahnfreunde verfassten eine Bewerbung an die Aktieselskabet Bjørkaasen Gruber in Ballangen, Ofoten mit der Bitte um Übernahme der Lokomotive, die am 6. September 1968 positiv entschieden wurde. So konnten sie die Lokomotive kostenlos übernehmen. Nach sechs Tagen Bahntransport traf der Wagen am 27. November 1968 am Bahnhof Lysaker ein. Nach einer Zwischenabstellung wurde die Lokomotive am 10. Juni 1969 zur weiteren Aufbewahrung in den alten Schmalspurlokomotivschuppen in Sandvika transportiert.

Am 6. Januar 1973 musste die Lokomotive, die Bjørkaasen genannt wurde, Sandvika verlassen, da Norges Statsbaner das Gebäude an Sigvartsen Steinindustri verpachtet hatte. Sie wurde von Sandvika nach Haslum überführt. 1977 wurde die Diesellokomotive Kröhnke von Kristiseter AS, Åndalsnes, übernommen. Nach der Inbetriebnahme wurde festgestellt, dass der Betrieb im Garten im Wohngebiet Haslum nicht vereinbar war.

Nachdem ein entsprechendes Gelände gefunden war, erfolgte am 11. November 1978 der erste Spatenstich für die spätere Lommedalsbane. 1979 wurden 45 Meter Schienen verlegt, die Kulturutvalget gab einen Zuschuss von 2000 Kronen zum Kauf von Schotter. 1980 entschieden das Verteidigungsministerium (Forsvarsdepartementet) und das Verteidigungsmuseum (Forsvarsmuseet), dass militärisches Eisenbahnmaterial erhalten werden sollte. Lommedalsbanen erhielt daher Lokomotiven, Kleinwagen, Wagen, Schneepflüge, Weichen und Schienen vom Østlandske Sjøforsvarsdistrikt, Østøya bei Horten und Trøndelag Sjøforsvarsdistrikt, Steinvik Lager bei Langstein. Am 7. Mai 1981 brachte die norwegische Marine mit ihrem Landungsboot Rotsund die Schmalspurausrüstung von Steinvik in Nord-Trøndelag nach Horten. Von Horten wurde das Material per Bahn zum Bahnhof Sandvika transportiert. Von Sandvika zur Lommedalsbanen wurde der Transport von der Ausbildungsabteilung Ingeniørvåpenet øvingsavdeling aus Hvalsmoen bei Hønefoss durchgeführt.

Die offizielle Eröffnung des ersten 150 m langen Streckenabschnitts von Gundershogget nach Hagan erfolgte am 3. Oktober 1981. Die erste Probefahrt der Dampflokomotive Bjørkaasen fand am 19. Juni 1982 statt. Am 25. August 1984 wurde die Strecke bis Bjørkåsen verlängert, dem neuen Endbahnhof. Die Streckenlänge betrug nun 220 Meter. Seit dieser Zeit wird die Dampflokomotive Bjørkaasen auf der Strecke eingesetzt.[1][2]

Am 26. Juni 1987 wurde die Stiftelsen Lommedalsbanen gegründet, die offizielle Eröffnung der Lommedalsbane für den öffentlichen Personenverkehr fand am 10. Oktober 1987 statt.

Das Fylkeskulturstyret (Kulturausschuss) in Akershus verlieh der Lommedalsbane am 21. Juni 1990 den Status eines halböffentlichen Museums. 2233 Fahrgäste nutzten die Museumsbahn. 1991 wurde die Erweiterung Bjørkåsen–Smutterud eröffnet und in Gundershogget ein neues Bahnhofsgebäude errichtet.

1992 wurde ein neuer geschlossener Wagen in der NSB-Werkstatt Sundland in Drammen fertiggestellt. An der Station Gundershogget wurde ein elektrisches Einfahrsignal in Betrieb genommen und am 19. Juni die Streckenverlängerung auf 1000 Meter genehmigt. 757 Fahrgäste fuhren mit dem Weihnachtszug am 20. Dezember und insgesamt wurden in diesem Jahr 5940 Fahrgäste befördert. 1997 erhielt die Dampflokomotive Bjørkaasen von der NSB-Werkstatt Sundland in Drammen einen neuen Kessel. Es war der letzte in Norwegen gebaute Dampfkessel für eine Lokomotive.

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bahn wird als Teil des Museumsverbands Museene i Akershus von einer am 26. Juni 1987 gegründeten Stiftung betrieben.[3] Im Jahr 2013 zählte die Lommedalsbane 90.000 Besucher.

Lokomotiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diesellok Blåmann (Levahn 155/1952)
Name Hersteller Werks-Nr. Baujahr Typ Anmerkungen
Bjørkaasen Orenstein & Koppel 1363 1904 Zaadrups
Bison VEB LKM Babelsberg V10C Bei der Museiföreningen Munkedals Järnväg in Schweden in Betrieb
Sulitjelma Levahn 350 1966 3 TD
Loke Levahn 366 1966 25 - 3 TD 1966 neu an Sulitjelma Gruber AS geliefert. 1995 von Erling J. Wiig erworben und in seinem Hafen bei Bygdéy auf einer 30 m langen Strecke betrieben. Am 30. September 2020 an Lommedalsbanen gespendet.
Risnes Levahn 147 1952 4,5 TD Ursprünglich an die NSB Vossebanen geliefert. Später beim Bergenshalvens Energieunternehmen und bis Juni 1987 im Risnes Kalkverk in Bergen-Trengereid.
Rygge Levahn 223 1958 6 TD Neu mit 750 mm Spurbreite an Héyre Ellefsen AS geliefert. Wurde 1984 im Ausbesserungswerk Grorud im Osloer Stadtteil Grorud auf 600 mm umgespurt.
Blåmann Levahn 155 1952 8 TD Neu an die SD in Horten (Norwegen) geliefert.
Steinvik Deutz 36838 1941 OMZ 122 F
Langstein Deutz 36839 1941 OMZ 122 F
Flinta Gmeinder 4096 1943 HF 50 B
Budic Budich 2570 1939 SL44/600Z
Løkken Jenbach 354-499 1967 JW DM 20
Kronstad Diema 4139 1978 DFL 30/1,75
Romsdal Diema 2897 1967 DC30/1 Neu an den Unternehmer M. Kristiseter in Åndalsnes geliefert
Kröhnke Kröhnke 1952
Altermark Levahn 215 1958 Batterie-elektrische Lokomotive, seit 1985 bei der Lommedalsbane
Major'n Glaser & Pflam 9902 1935 bm FE Skinnebil/Major`n
Tiur`n Eigenbau der Nittedal Torvindustri AS, Abteilung Skage in Nord-Trøndelag
Filip Diema 1958 DS20

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lommedalsbanen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Skinnelangs – Lommedalsbane
  2. Stiftelsen Lommedalsbanen
  3. Lommedalsbanen is a special museum for railway material from plant, industry and the Norwegian defence

Koordinaten: 59° 58′ 54,8″ N, 10° 29′ 1,7″ O