Lorenzo Fernández
Lorenzo Fernández | ||
Personalia | ||
---|---|---|
Geburtstag | 20. Mai 1900 | |
Geburtsort | Montevideo, Uruguay | |
Sterbedatum | 16. November 1973 | |
Sterbeort | Montevideo, Uruguay | |
Größe | 1,73 m | |
Position | Abwehr |
Lorenzo Fernández (* 20. Mai 1900 in Montevideo, Uruguay; † 16. November 1973 in Montevideo) war ein uruguayischer Fußballspieler.
Karriere als Spieler
Verein
Entgegen anderer Quellenangaben, wonach er im spanischen Redondela am 20. März 1901 geboren sei[1], wird berichtet, Fernandéz sei am 20. Mai 1900 in Montevideos Calle Colón (zwischen Piedras und 25 de agosto) zur Welt gekommen.[2]
Der el Gallego und el Patrón genannte 1,73 Meter große Fernández war ein sehr defensivstarker, aber durchaus mit technischen Fähigkeiten ausgestatteter, kraftvoller und mental starker Spieler, der vor allem auf der Mittelläufer-Position zu Hause war. Luciano Álvarez beschreibt Fernández als einen Sohn des Hafens, wo er mit seinem Vater und seinen zahlreichen Brüdern als Gepäckträger arbeitete. Er sei jemand gewesen, der wenig Spaß verstand, keinen Sinn für Humor gehabt habe und genauso ernsthaft Fußball spielte wie er lebte. Zudem wird er als temperamentvoll, mutig aber auch ein bißchen einfach gestrickt und naiv bezeichnet. Der Masseur Nacionals Juan Kirschberg äußerte sich einst dahingehend, dass immer, wenn er Fernández massierte, den Eindruck gehabt habe, einen Laternenpfahl zu massieren. Fernández' Beine seien wie aus Eisen geflochtene Muskelmassen gewesen.[3]
Mit 14 Jahren begann er mit dem Fußballspielen beim in der Tercera Extra der AUF antretenden Verein Capurro. Zur Zeit der Aufspaltung der Organisationsstruktur des uruguayischen Fußballs in die Verbände AUF und FUF trat er dann für den Club Atlético Wanderers an und wurde dort 1923 uruguayischer Meister der FUF. Im Folgejahr kehrt er zu Capurro zurück.[4]
1927 stieß Fernández zu Peñarol und spielte dort bis 1935.[5] Eine andere Quelle nennt den Zugehörigkeitszeitraum 1928 bis 1936.[6] In dieser Zeit wurden die Aurinegros in den Jahren 1928, 1929, 1932 und 1935 uruguayischer Meister. Bei Peñarol bildete er an der Seite von Silva und Gestido in der Abwehr den berühmten sogenannten eisernen Vorhang (cortina metálica).[7] 1928 hatte er das Amt des Mannschaftskapitäns inne, wurde jedoch im Folgejahr als solcher von Gestido abgelöst. Zwar war er weiterhin dessen Stellvertreter, jedoch traf dies den Stolz des Spielers und bildete vermutlich den Auslöser zu einer in der Folge zwischen diesen beiden bestehenden Rivalität. Auch sonst war die Karriere des Lorenzo Fernandéz ständig von Konflikten begleitet. 1929, während eines Spiels der Copa Uruguaya gegen Bella Vista, endete eine Auseinandersetzung für ihn auf dem Polizeirevier. Ebenfalls fand seine Zeit bei Peñarol 1935 durch Auflösung seines Vertrages infolge eines disziplinarischen Problems ihr Ende.[8]
1936 zog Fernández sich nach einer mit River Plate absolvierten Frankreich-Tournee vom Fußballsport zurück. 1938 und 1939 schloss er sich aber nochmals Defensor an.[9]
Nationalmannschaft
Der Abwehrspieler Fernández gewann mit der uruguayischen Fußballnationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 1928 die Goldmedaille, die Fußball-Weltmeisterschaft 1930 im eigenen Land sowie 1926 und 1935 das Campeonato Sudamericano. Auch 1927 und 1929 nahm er an den Südamerikameisterschaften teil. Er bestritt vom 18. Juli 1925 bis zum 27. Januar 1935 31 Länderspiele, in denen er vier Tore erzielte.[10]
Trainertätigkeit
1942 übernahm er das Traineramt bei Peñarol. Obwohl die Mannschaft nicht schlecht abschnitt, wurde der Vertrag jedoch gelöst. Dies gipfelte in Streitigkeiten, die zum Rücktritt des seinerzeitigen Vereinspräsidenten Dr. Bolívar Baliñas führten.[11]
Erfolge
- Olympiasieger 1928
- Weltmeister 1930
- 2x Südamerikameister (1926, 1935)
- 5x Uruguayischer Meister (1923 (FUF), 1928, 1929, 1932 und 1935)
Sonstiges
Das Konterfei Fernández' zierte im Jahr 2002 eine Briefmarke der uruguayischen Post.[12][13]
Literatur
- Folke Havekost, Volker Stahl: Fußballweltmeisterschaft 1930 Uruguay, AGON, 1. Auflage, 2005, ISBN 978-3-89784-245-8
Einzelnachweise
- ↑ Lorenzo Fernández in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original), abgerufen am 11. November 2012
- ↑ Lorenzo Fernández (spanisch) auf www.padreydecano.com, abgerufen am 11. November 2012
- ↑ Luciano Álvarez: Historia de Peñarol, 3. Auflage 2010, S. 177f
- ↑ Lorenzo Fernández (spanisch) auf www.padreydecano.com, abgerufen am 11. November 2012
- ↑ Luciano Álvarez: Historia de Peñarol, 3. Auflage 2010, S. 177ff, 178
- ↑ Lorenzo Fernández (spanisch) auf www.padreydecano.com, abgerufen am 11. November 2012
- ↑ Lorenzo Fdez. Un redondelano en Uruguay (spanisch), abgerufen am 29. Juli 2012
- ↑ Luciano Álvarez: Historia de Peñarol, 3. Auflage 2010, S. 177ff
- ↑ Lorenzo Fernández (spanisch) auf www.padreydecano.com, abgerufen am 11. November 2012
- ↑ Statistische Daten zu den Länderspieleinsätzen in der uruguayischen Nationalmannschaft auf www.rsssf.com, abgerufen am 10. November 2012
- ↑ Luciano Álvarez: Historia de Peñarol, 3. Auflage 2010, S. 180
- ↑ Correos presentó sellos de la emisión deportistas uruguayos (spanisch), abgerufen am 11. November 2012
- ↑ Sellos conmemorativos, abgerufen am 11. November 2012
Personendaten | |
---|---|
NAME | Fernández, Lorenzo |
KURZBESCHREIBUNG | uruguayischer Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1900 |
GEBURTSORT | Montevideo, Uruguay |
STERBEDATUM | 16. November 1973 |
STERBEORT | Montevideo |
- Fußballnationalspieler (Uruguay)
- Fußballspieler (Montevideo Wanderers)
- Fußballspieler (Club Atlético Peñarol)
- Fußballspieler (Club Atlético River Plate, Montevideo)
- Fußballspieler (Defensor Sporting Club)
- Fußballweltmeister (Uruguay)
- Olympiasieger (Fußball)
- Olympiateilnehmer (Uruguay)
- Teilnehmer der Olympischen Sommerspiele 1928
- Fußballsüdamerikameister
- Uruguayischer Meister (Fußball)
- Uruguayer
- Geboren 1900
- Gestorben 1973
- Mann