Lucia Moholy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Oktober 2016 um 07:57 Uhr durch Ilja Lorek (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur: erg). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lucia Moholy, geb. Schulz, (* 18. Januar 1894 in Prag, Österreich-Ungarn; † 17. Mai 1989 in Zürich) war eine Fotografin. Sie war mit dem Bauhaus-Lehrer László Moholy-Nagy verheiratet und wurde insbesondere durch ihre Bauhaus-Fotografien bekannt.

Leben und Werk

Als Tochter eines Rechtsanwalts wuchs Lucia im Prager Vorort Karolinenthal auf. Obgleich sie laut Geburtsurkunde mosaischen Glaubens war, wurde sie eher atheistisch erzogen. 1910 bestand sie die Matura und war nach einem Studium der Philosophie, Philologie und Kunstgeschichte in Prag als Redakteurin und Lektorin tätig. Ab 1918 arbeitete sie nacheinander für den Kurt Wolff Verlag, den Hyperion Verlag und den Rowohlt Verlag, in dem sie bis 1923 als Lektorin angestellt war. Die Sommer der Jahre 1918 und 1919 verbrachte sie auf Heinrich Vogelers „Barkenhoff“ in Worpswede, wo erste Fotografien entstanden. Im Jahr 1921 heiratete sie in Berlin den Maler und Fotografen László Moholy-Nagy, mit dem sie von 1923 bis 1928 am Bauhaus in Weimar und Dessau tätig war.

1923/24 absolvierte sie ein Fotografie-Praktikum und nahm Fotografie-Unterricht in Leipzig. Gemeinsam mit ihrem Mann ging Lucia Moholy 1928 nach Berlin. 1929 trennte sich das Ehepaar. Sie lebte danach mit Theodor Neubauer zusammen, einem kommunistischen Reichstagsabgeordneten und späterem Widerstandskämpfer. Von 1929 bis 1931 gab sie Unterricht in Fotografie an Johannes Ittens privater Kunstschule.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 emigrierte Lucia Moholy, da sie wegen ihrer jüdischen Abstammung bedroht war, über Paris nach London, wo sie als Fotografin und Dozentin für Fotografie tätig wurde und ab 1940 an wissenschaftlichen Dokumentationen arbeitete. Nach dem Krieg arbeitete sie in Prag und bis 1957 in Nationalbibliotheken des Nahen und Mittleren Ostens im Auftrag der UNO.

Nach einjährigem Aufenthalt in Berlin ließ sich Lucia Moholy 1959 in Zollikon (Schweiz) nieder, wo sie biografische Sammlungen herausgab und als freie Korrespondentin für Kunstzeitschriften arbeitete. Die Wiederentdeckung des Bauhauses, über das sie ab 1946 regelmäßig berichtete, begleitete sie eher kritisch, was ihrer Wiederentdeckung als Fotografin, Theoretikerin und Zeitzeugin nicht förderlich war.

Schriften

  • Lucia Moholy: A Hundred Years of Photography 1839–1939. Penguin Books, Harmondsworth 1939.

Literatur

Weblinks