Ludovika-Akademie

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Die Ludovica Akademie in Budapest

Die königlich-ungarische-Ludovika Akademie, ursprünglich Ludoviceum genannt, war eine Kadettenschule im Königreich Ungarn, ab 1897 Militärakademie, in Pest. Zusätzlich gab es eine Landwehr-Oberrealschule in Sopron und zwei Landwehrkadettenschulen.

Funktion

Die Akademie war eine Stiftung zur Heranbildung von Berufsoffizieren primär für die k.u. Landwehr. Die Absolventen konnten sich jedoch auch für eine Dienstverwendung bei der gemeinsamen Armee bewerben. Von 1872 bis 1897 hatte sie den Status einer Kadettenschule in der 14 bis 17 jährige Zöglinge als Stiftlinge (kostenlos) oder als Zahlzöglinge aufgenommen wurden. Jährlich wurden 90 Zöglinge aufgenommen. Es gab vier Jahrgänge und danach wurden die Zöglinge als Kadett-Feldwebel und bei sehr gutem Erfolg als Kadett-Offiziersstellvertreter zur Truppe ausgemustert. Die zwei Jahrgangsbesten wurden als Leutnante ausgemustert. 1897 wurde die Ludovika Akademie dann der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt in allen Belangen gleichgestellt und so musterten alle Absolventen als Leutnante zur Truppe aus.

Uniform

Die Uniform der Zöglinge entsprach in Farbe und Schnitt der königlich-ungarischen Landwehr. Die Kopfbedeckung war ein dunkelblauer Tschako mit goldseidener Borte. Der dunkelblaue Waffenrock (Dolman) war mit weichselroten Kragen und Ärmelverschnürungen versehen, die Uniformhosen hatten krapprote Passepoils.

Geschichte

Die Gründung der Ludovika Akademie erfolgte im Jahre 1808 durch den ungarischen Reichstag. Ihren Namen erhielt sie von Maria Ludovika, der dritten Ehefrau des österreichischen Kaisers Franz I. (in Ungarn König Ferenc I.).

Das ungarische Krönungsgeschenk in der Höhe von 50.000 Forint stiftete Maria Ludovika zur Errichtung der Akademie. Obwohl andere Spender, überwiegend aus der ungarischen Aristokratie, weit höhere Beträge stifteten (z.B. 126.000 Forint von Graf János Buttler) nannte man die Akademie aus Loyalität zur Herrscherfamilie Ludovika-Akademie. Mehrere Familien spendeten Grundstücke für die Errichtung eines passenden Gebäudekomplexes. Erst 1831 waren ausreichend Geldmittel vorhanden, sodass der ungarische Palatin Erzherzog Joseph (ungarisch : József nador) die Grundsteinlegung vornehmen konnte. In weiterer Folge boykottierte die ungarische Regierung jedoch das Projekt, weil man das Geld anderweitig verwenden wollte. Es dauerte bis 1835 bis der Gebäudekomplex fertig war. Doch die Eröffnung der Akademie wurde bis Anfang 1849 hinausgezögert.

Die Eröffnung der Akademie wurde durch die Revolution von 1848 weiter verzögert. Die Ungarn hatten sich gegen die Herrscherfamilie erhoben und eine kaiserliche Armee hatte die Magyaren mit Hilfe des russischen Zaren geschlagen. Erst am 21. November 1872 konnte die Akademie ihren Betrieb aufnehmen.

1897 wurde sie der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt gleichgestellt und bestand bis zum Ende der Habsburgermonarchie.

Der Gebäudekomplex besteht noch heute am Ludovikaplatz im VIII. Bezirk in Budapest und beherbergt heute das humanistische Gymnasium Wallenberg, sowie Teile des ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums.

Literatur

  • Gerhard Janaczek: Tüchtige Officirs und rechtschaffene Männer. Eine historische Bildreise zu den Militär-Erziehungsanstalten und Bildungsanstalten der k.(u.)k. Monarchie. Vitalis Verlag, Furth im Wald 2007, ISBN 978-3-89919-080-9.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Royal Hungarian Ludovica Academy of Military – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 28′ 54″ N, 19° 5′ 8″ O