Lydia Davis
Lydia Davis (* 15. Juli 1947 in Northampton, Massachusetts) ist eine US-amerikanische Schriftstellerin und Übersetzerin, besonders bekannt für ihre Kurzgeschichten. Sie lehrt an der State University of New York in Albany im Bundesstaat New York Kreatives Schreiben.
Lydia Davis hat Marcel Prousts Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit ins Englische übersetzt.
Kritik
Natürlich hat Davis die Kurzgeschichte nicht erfunden. Die short story ist mit der angelsächsischen Literatur eng verbunden, man denke an Katherine Mansfield, den scharfzüngigen Truman Capote, an Alice Munro. Lydia Davis hat sich, von dieser Tradition abfedernd, etwas Eigenes geschaffen (…) Sie sagt, sie habe in der Lektüre der surreal anmutenden Prosa-Gedichte von Russel Edson etwas entdeckt. Wie klein Geschichten sein können. Wie entbehrlich Handlung ist. Sie nennt ihre Texte nicht Lyrik, weil sich in Lyrik Wörter vor allem aufeinander beziehen. Davis’ Stoff verweist auf Reales, es ist der Kern, um den herum eine unendliche Vielzahl von Formen aufblüht – ein Aperçu, eine Aufzählung, ein Witz, ein Paradox.[1]
Ehrungen und Auszeichnungen
- 2005: Aufnahme in die American Academy of Arts and Sciences
- 2013 erhielt sie für ihr Gesamtwerk den Man Booker International Prize.[2]
- 2013: Award of Merit Medaille der American Academy of Arts and Letters, Manhattan, New York City.
Werke (Auswahl)
- The Thirteenth Woman and Other Stories. Living Hand, 1976.
- Sketches for a Life of Wassilly. Station Hill Press, 1981, ISBN 0-930794-45-1.
- Story and Other Stories. The Figures, 1985, ISBN 0-935724-17-6.
- Break It Down. Farrar Straus Giroux, 1986, ISBN 0-374-11653-9.
- The End of the Story. Farrar Straus & Giroux, 1994, ISBN 0-374-14831-7.
- Das Ende der Geschichte. Literaturverlag Droschl, 2009, ISBN 978-3-85420-761-0.
- Almost No Memory. Farrar Straus & Giroux, 1997, ISBN 0-374-10281-3.
- Fast keine Erinnerung: Stories. 3. Auflage. Literaturverlag Droschl, 2008, ISBN 978-3-85420-735-1.
- Samuel Johnson Is Indignant. McSweeney’s, 2001, ISBN 0-9703355-9-8.
- Varieties of Disturbance. Farrar Straus and Giroux, New York City, USA 2007, ISBN 978-0-374-28173-1.
- Formen der Verstörung. Literaturverlag Droschl, 2011, ISBN 978-3-85420-784-9.
- Proust, Blanchot, and a Woman in Red. Center for Writers and Translators, 2007, ISBN 978-0-9552963-5-2.
- The Collected Stories of Lydia Davis. Farrar, Straus and Giroux, 2009, ISBN 978-0-374-27060-5.
- The Cows. Sarabande Books. 2011, ISBN 978-1-932511-93-2.
- Can’t and Won’t. Stories. Farrar, Straus and Giroux, 2014, ISBN 978-0-374-11858-7.
- deutsch von Klaus Hoffer: Kanns nicht und wills nicht. Literaturverlag Droschl, 2014, ISBN 978-3-85420-955-3.
Weblinks
- Literatur von und über Lydia Davis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Porträt Lydia Davis. Welt durch die Lupe. von Sacha Verna, Der Tagesspiegel, 2. September 2014
Einzelnachweise
- ↑ Susanne Mayer: In aller Kürze. In: zeit.de. 29. April 2015, abgerufen am 2. Juli 2016.
- ↑ Man Booker International prize goes to Lydia Davis. In: BBC. 22. Mai 2013, abgerufen am 23. Mai 2013.
Personendaten | |
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NAME | Davis, Lydia |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 15. Juli 1947 |
GEBURTSORT | Northampton, Massachusetts |