Maingau Energie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Maingau Energie

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1907
Sitz Obertshausen, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Richard Schmitz (Geschäftsführer)
  • Dirk Schneider (Geschäftsführer)[1]
Mitarbeiterzahl 183[1]
Umsatz 558 Mio. Euro (2021)[1]
Branche Energieversorgungsunternehmen
Website maingau-energie.de
Stand: 2022

Die Maingau Energie (Eigenschreibweise in Großbuchstaben) mit Sitz in Obertshausen im Rhein-Main-Gebiet ist ein bundesweiter Energieversorger mit rund 250 Mitarbeitern.

Das Unternehmen ging 2002 aus dem 1907 gegründeten Gasversorgungsverband Obertshausen hervor. Es entwickelte sich vom regionalen Gasversorger zum bundesweiten Anbieter von Strom und Gas. Die Anzahl der Kunden betrug 2021 rund 282.000 in Deutschland und rund 13.000 in Österreich.[2]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Maingau Energie ist als bundesweiter Energieversorger ein Unternehmen mit mehrheitlich kommunalen (zusammen 53,41 %) und privatwirtschaftlichen Partnern (46,59 %). Die Gesellschafteranteile setzen sich wie folgt zusammen:[3]

Stadt Obertshausen 15,59 %
Stadtwerke Dietzenbach 15,00 %
Stadt Heusenstamm 11,91 %
Stadtwerke Rodgau 08,28 %
Stadt Mühlheim 02,63 %
rhenag Rheinische Energie AG 26,12 %
Süwag Energie AG 20,47 %

Gasnetzbetreiber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Maingau Energie GmbH - Netz ist der Netzbetreiber der Gasversorgungsnetze in den Städten Dietzenbach, Heusenstamm, Obertshausen, Rodgau und im Stadtteil Lämmerspiel der Stadt Mühlheim am Main. Die Maingau Energie ist gemäß Energiewirtschaftsgesetz entbündelt („unbundled“).[4]

Grundversorger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Maingau Energie ist im oben genannten Netzgebiet Grundversorger für die Erdgasversorgung.[5]

Stromkennzeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach § 42 EnWG zur Stromkennzeichnung sind alle Energieversorgungsunternehmen in Deutschland verpflichtet, die Herkunft ihres Stroms zu veröffentlichen. Die Maingau Energie bietet Stromtarife und Ökostromtarife an. Der aktuelle (2020) Strommix der Maingau Energie sieht wie folgt aus:

Gesamtenergieträgermix Produktmix Stromtarife Produktmix Ökostromtarife Energieträger Bundesmix
Erneuerbare Energien, gefördert nach dem EEG - 65,00 % 65,00 % 44,90 %
Sonstige Erneuerbare Energien mit Herkunftsnachweisen 40 % 0,60 % 35,00 % 4,10 %
Kernenergie 20,80 % 12,10 % - 12,40 %
Kohle 30,40 % 17,60 % - 24,00 %
Erdgas 7,60 % 4,40 % - 13,30 %
Sonstige fossile Energieträger 1,10 % 0,60 % - 1,30 %
CO2-Emission 346 g/kWh 201 g/kWh 0 g/kWh 492 g/kWh
Radioaktiver Abfall 0,0006 g/kWh 0,0003 g/kWh 0 g/kWh 0,0003 g/kWh

Stromnetzbetreiber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeinschaftsunternehmen Mainnetz entstand 2019 unter Beteiligung von Maingau Energie und der Energieversorgung Offenbach (EVO).[6] Es ist Betreiber der Stromnetze der Versorgungsgebiete Heusenstamm, Obertshausen und Hainburg im Kreis Offenbach am Main. Mainnetz stellt ihre Netze Lieferanten zur Belieferung von Kunden in ihren Versorgungsgebieten zur Verfügung.[7]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gasversorgungsverband Obertshausen 1907–2002[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung des Gasversorgungsverbands Obertshausen (GVVO) durch die Gemeinden Obertshausen, Hausen, Lämmerspiel und Heusenstamm erfolgte 1907. Nach der Aufnahme von Dietzenbach in den Verband wurde ein Gaswerk in eigener Regie errichtet und ein Jahr später in Betrieb genommen. 1909 wurden die Gemeinden Weiskirchen und Hainhausen in den GVVO aufgenommen. 1922 wurde der Eigenerzeugung durch Kohlevergasung eingestellt und der Bezug von Stadtgas erfolgte nun durch die Stadtwerke Offenbach. 1929 stellten die Stadtwerke Offenbach die Eigenerzeugung von Gas ein, das Gas wurde nun von der Main-Gaswerke Frankfurt über die Stadtwerke Offenbach bezogen. Die Gasversorgung war nach dem Zweiten Weltkrieg vollständig zusammengebrochen. Nach 1945 wurde sie rapide ausgebaut. Die Gemeinde Jügesheim tritt 1962 zum GVVO bei. 1970 erfolgt die Umstellung der Versorgung auf Erdgas.

Maingau ab 2002[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Umgründung des GVVO in Maingau Energie und Beteiligung von rhenag als strategischer Partner erfolgte 2002. Die Aufnahme des Stromvertriebes in der Region Rhein Main begann 2007. Erweiterung des Gasvertriebes auf das Bundesland Hessen mit anschließender Ausdehnung auf das gesamte Bundesgebiet folgte 2008. Die Ausweitung des Stromvertriebs auf das gesamte Bundesgebiet 2011. 2014 erfolgte die Übernahme der Gaskonzession in Rodgau-Süd. Die Übernahme der Stromkonzessionen in Obertshausen, Heusenstamm und Hainburg 2015. 2016 begann die Vermarktung von Strom und Gas in Österreich.[8]

Umsatzentwicklung von 2005 bis 2021
Jahr Mio Euro
2005
  
33
2006
  
37
2007
  
31
2008
  
41
2009
  
49
2010
  
64
2011
  
98
2012
  
127
2013
  
159
2014
  
162
2015
  
214
2016
  
309
2017
  
316
2018
  
335
2019
  
402
2020
  
429
2021
  
558
Datenquelle: Konzernabschlüsse der jeweiligen Geschäftsjahre im Bundesanzeiger
Jahr Kunden (gesamt)
2012 90.000
2013 130.000
2014 140.000
2015 195.000
2016 250.000
2018 270.000
2019 300.000
2020 350.000
2021 500.000

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021 im Bundesanzeiger
  2. Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 im Bundesanzeiger
  3. Konzernabschluss zum Geschäftsjahr 2018 der Maingau Energie GmbH. In: Bundesanzeiger, 24. Januar 2020, abgerufen am 3. Februar 2020.
  4. Unser Netz | Maingau Energie. Abgerufen am 18. Februar 2019.
  5. Netzinformation | Maingau Energie. Abgerufen am 18. Februar 2019.
  6. Madeleine Reckmann: Lösung im Stromnetzstreit. In: Frankfurter Rundschau. 2. Februar 2019, abgerufen am 23. Januar 2024.
  7. Mainnetz. Abgerufen am 21. Februar 2017.
  8. Maingau Energie Österreich. Abgerufen am 21. Februar 2017.