Makowice (Świdnica)

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Makowice
Schwengfeld
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Hilfe zu Wappen
Makowice Schwengfeld (Polen)
Makowice
Schwengfeld (Polen)
Makowice
Schwengfeld
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Świdnicki
Gmina: Świdnica
Geographische Lage: 50° 49′ N, 16° 30′ OKoordinaten: 50° 48′ 32″ N, 16° 30′ 18″ O
Einwohner: 243
Telefonvorwahl: (+48) 74
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ŚwidnicaWrocław
Nächster int. Flughafen: Breslau



Makowice (deutsch Schwengfeld) ist ein Dorf der Landgemeinde Świdnica (Schweidnitz) im Powiat Świdnicki (Kreis Schweidnitz) in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt etwa sieben Kilometer südöstlich der Kreisstadt Świdnica (Schweidnitz).

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte sind Bystrzyca Dolna (Nieder Weistritz) im Westen, Opoczka (Esdorf) im Südwesten, Jakubów (Jakobsdorf) im Norden, Boleścin (Pilzen) im Nordosten, Krzyżowa (Kreisau) im Osten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rittergut Schwengfeld, Sammlung Duncker
Kirche St. Katharina in Makowice

Der Ortsname Schwengfeld leitet sich von einem gleichnamigen ausgestorbenen Adelsgeschlecht ab. Die Ersterwähnung erfolgte 1283 als Swenkinfelt.[1] Früher bestand das Dorf aus drei Teilen: Schwengeld als oberer-, Panthenau, als mittlerer- und Erlicht als unterer Teil. 1318 verkaufte Herzog Bernhard II. von Schweidnitz sein „fürstliches Geschoss an Getreide und Geld, auf seine Güter Kunzendorf, Polnisch-Weistritz und das bei Schwengfeld liegende Erlicht“. Die Güter Schwengfeld, Esdorf und Erlicht blieben lange in Besitz dieser Familie. 1372 überreichte es Herzogin Agnes von Schweidnitz dem Ritter und Burggrafen zu Nimptsch Hermann von Czettritz, dessen Sohn gleichen Namens, Burggraf auf Fürstenstein, vererbte seine drei Güter seinem Sohn George von Czettritz auf Fürstenstein, der es wiederum seinen zwei Söhnen George und Hans übergab. Letztere verkauften es 1457 an Hans von Peterswalde, dessen Erben Söhne Schwengfeld aufteilten. Heinrich von Peterswalde erhielt die Hälfte des Dorfes mit Esdorf, George von Peterswalde den anderen Teil mit Erlicht. 1581 besaßen Hans und Heinrich von Peterswalde die Güter Esdorf und Schwengfeld, Esdorf war hingegen an Hans Elbel gekommen. 1594 vereinigte Heinrich von Peterswalde wieder die Güter. 1607 brachte es Wolfram von Rothkirch käuflich an sich, 1621 Balthasar, 1637 Hans Christoph von Rothkirch, auf ihn folgte 1693 Hans Karl, 1724 Karl Ferdinand, 1742 Karl Heinrich, 1754 Sohn von letzterem Ferdinand Sigmund und darauf dessen Bruder Karl Wilhelm Peter Freiherr von Seher-Thoß. 1785 besaß es dessen Schwester, die Frau des Generals von Prittwitz war.[2] 1840 erhielt das Gut für 84100 Reichstaler der Kaufmann und Mineraloge Martin Websky aus Wüstegiersdorf.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Schwengfeld an Preußen und wurde in den Kreis Schweidnitz eingegliedert. 1845 bestand Schwengfeld aus 35 Häusern, einem herrschaftlichen Schloss, einem Vorwerk, 282 Einwohnern (44 katholisch und der Rest evangelisch), evangelisch zur Friedenskirche Schweidnitz gepfarrt, eine katholische Majoratskirche, eine katholische Schule, eine Wassermühle, eine Brauerei, drei Baumwollwebstühle, vier Leibwebstühle, sieben Handwerker und ein Händler.[3] Anfang des 20. Jahrhunderts zählte das Dorf 346 Einwohner, ein Dominium mit Schloss, eine Wassermühle, eine Kornbrennerei, eine katholische zu Ober-Weistritz gehörende Filialkirche. Evangelisch war Schwengfeld zur Friedenskirche Schweidnitz gepfarrt. Die Schule befand sich in Esdorf. Am 30. September 1928 wurde Schwengfeld nach Esdorf eingemeindet.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Schwengfeld mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es durch die polnische Administration in Makowice umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden, soweit sie nicht schon vorher geflohen waren, vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die römisch-katholische Filialkirche St. Katharina (polnisch kościół filialny pw. św. Katarzyny) wurde im 15. Jahrhundert errichtet und im 17. und 18. Jahrhundert erweitert. Die Kirche war verbunden mit der Pfarrkirche in Dittmannsdorf. Gottesdienste fanden im 19. Jahrhundert einmal monatlich und an zwei Feiertagen statt. Eingepfarrt waren Schwengfeld und Esdorf. Zur Kirche gehörte ein Pfarrwidum mit sechs Morgen Land.
  • Schloss Schwengfeld, Neorenaissancebau aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, Vorgängerbau aus dem 17. Jahrhundert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Makowice, Lower Silesian Voivodeship – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Beiträge zur Siedlungskunde im ehemaligen Fürstentum Schweidnitz. E. Wohlfarth, 1907 (google.de [abgerufen am 29. November 2020]).
  2. Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band. bey Johann Ernst Tramp, 1785, S. 490–491.
  3. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845, S. 620.