Maria Häussler

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Maria Häussler, auch Maria Häußler (* 18. Dezember 1939 in Berlin; † 27. Januar 2015 in Eastbourne, Vereinigtes Königreich), war eine deutsche Schauspielerin.

Leben und Karriere

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Maria Häussler war die Tochter des Schauspielerehepaares Richard Häußler und Helga Freiin von Wangenheim (1912–1996).[Anm. 1] Ihre Mutter war eine Tochter des königlich-preußischen Majors Ludwig Freiherr von Wangenheim und dessen Ehefrau Cordula Mühlmann.[1][2] Nach seiner Scheidung Ende der 1950er Jahre[1] war ihr Vater mit der Schauspielerin Maria Andergast verheiratet; ihre Mutter heiratete im März 1964 den Dramaturgen und Filmemacher Otto Baron von Hahn (1923–1995).[1]

Ihr Debüt als Filmschauspielerin gab Häussler als 16-Jährige unter der Regie von Hans Heinrich als junge, hübsche Schiffbaustudentin Anne Vollbeck in der DEFA-Binnenschifferkomödie Alter Kahn und junge Liebe (1957) an der Seite von Götz George, der in diesem Film seine erste größere Filmrolle spielte.[3] Häussler und George, für den Maria Häussler seine erste „richtige“ Freundin war, verliebten sich während der Dreharbeiten ineinander; die Liaison setzte sich nach den Dreharbeiten fort und dauerte zwei Jahre an.[Anm. 2][4]

In der Spielzeit 1956/57 trat Häussler am Hebbel-Theater in Berlin in dem Lustspiel Die Abiturientin (Matura) von Ladislas Fodor in einer Inszenierung von Erik Ode auf.[5] In der Spielzeit 1957/58 gastierte sie am Theater am Kurfürstendamm in Die Zeit und die Conways.[6] In der Spielzeit 1957/58 trat sie auch an der Freien Volksbühne Berlin in einer Inszenierung von Der Alpenkönig und der Menschenfeind (Regie: Oscar Fritz Schuh) auf.[7] Gelegentlich war sie zwischen 1956 und 1958 bei der DEFA auch als Synchronsprecherin tätig.[8][9][10]

Nach dem Mauerbau 1961 ging Häussler in den Westen.[11] Zu ihren weiteren Bühnenrollen gehörten u. a. die Prinzessin Sidselill in Schluck und Jau (Städtische Bühnen Frankfurt, Regie: Herbert Kreppel, Premiere: Spielzeit 1962/63) und die Viola in Was ihr wollt (Städtische Bühnen Lübeck, Premiere: Spielzeit 1963/64, Regie: Jürgen von Alten). In der Spielzeit 1964/65 spielte sie an den Bühnen der Hansestadt Lübeck in der Uraufführung des Theaterstücks Wo liegt Jena von Theodor Schübel.[12] Anschließend war sie am Wuppertaler Schauspielhaus engagiert. In einer TV-Verfilmung des Büchner-Dramas Dantons Tod (Erstsendung: März 1963) verkörperte sie unter der Regie von Fritz Umgelter die Julie Danton, die Gattin des Titelhelden.[13]

Als Hörspielsprecherin arbeitete Häussler u. a. beim SWR, beim Süddeutschen Rundfunk, beim WDR und beim NDR. Sie las u. a. Texte von Honoré de Balzac und Bertolt Brecht ein, wirkte in Hörspielen mit (u. a. Urfaust, Besuch im Pfarrhaus von Ilse Aichinger) und nahm Märchenhörspiele auf.[14][15][16] 1974 übernahm sie beim WDR eine Rolle in der Hörspiel-Produktion Es mußte sein, Elke, das war ja nicht mehr auszuhalten oder Die Ängste der Bürger von Renke Korn.[17]

Ab 1963 war Häussler mit dem Regisseur, Oberspielleiter und Dramaturgen Günter Ballhausen (1929–2015) verheiratet.[18][19][Anm. 3] Die Ehe, aus der zwei Töchter hervorgingen, wurde später geschieden.

Maria Häussler starb im Januar 2015 wenige Wochen nach Vollendung ihres 75. Lebensjahres bei einem Aufenthalt im Seebad Eastbourne in der englischen Grafschaft East Sussex.

Einzelnachweise

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  1. a b c Klas Lackschewitz: Wie ich meine Zeit sah. 1880–1945. Dr. Theodor Baron v. Hahn a.d.H. Schnepern †. Wehrhalden 2010, S. XXIV (Digitalisat unter 5) herunterladbar [PDF]).
  2. Helga Freiin von Wangenheim. In: Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete. C. A. Starke, Limburg 1987, S. 192.
  3. Jens Rübner: Karrierestart bei der DEFA. In: Faszination Kulisse – 60 Jahre DEFA. Engelsdorfer, Leipzig 2011, ISBN 978-3-86703-985-7.
  4. Jens Rübner: Götz George. In: »Rotznasen«. Filmkinder – aus längst vergangenen Tagen. Engelsdorfer, Leipzig 2012, ISBN 978-3-86901-181-3.
  5. Die Abiturientin' von Ladislas Fodor. Programmheft. Abgerufen am 20. August 2019.
  6. DIE ZEIT UND DIE CONWAYS. Programmheft. Abgerufen am 20. August 2019.
  7. Reichhardt, Hans J. (u. a.): 25 Jahre Theater in Berlin: Theaterpremieren 1945-1970. Spitzing Verlag, Berlin, 1972. Seite 229
  8. DER FILM-OPA ERZÄHLT. Synchron-Forum der Deutschen Synchronkartei. Beitrag vom Juli 2017. Abgerufen am 20. August 2019.
  9. LES AMANTS DE VERONA. Filmdatenbank der DEFA-Stiftung. Abgerufen am 20. August 2019.
  10. LABAKAN. Filmdatenbank der DEFA-Stiftung. Abgerufen am 20. August 2019.
  11. "Hol über" - für einen großen Schauspieler. In: der Freitag vom 27. Juni 2016. Abgerufen am 20. August 2019.
  12. WO LIEGT JENA?. Kritik zur Uraufführung. In: DIE ZEIT vom 4. Juni 1965. Abgerufen am 20. August 2019.
  13. Dantons Tod. Produktionsdetails. Abgerufen am 20. August 2019.
  14. Maria Häussler (Sprecher). audible.de. Abgerufen am 20. August 2019.
  15. Studiozeit Hörspiel: Besuch im Pfarrhaus. Produktionsdetails. Deutschlandfunk Kultur. Abgerufen am 20. August 2019.
  16. Goethes früher, fragmentarischer Faust als Hörspiel: Der Urfaust. Produktionsdetails. Deutschlandfunk Kultur. Abgerufen am 20. August 2019.
  17. Renke Korn. Hörspielproduktionen. Abgerufen am 20. August 2019.
  18. GÜNTER BALLHAUSEN (1929–2015). Nachruf. Landestheater Württemberg-Hohenzollern, abgerufen am 20. August 2010.
  19. Günter Ballhausen bei Who’s Who Germany, The People-Lexicon, abgerufen am 20. August 2019.
  1. Nach anderen, jedoch nicht zutreffenden Angaben war Maria Häussler die Tochter von Richard Häußler und Maria Andergast, siehe Jens Rübner: Karrierestart bei der DEFA. In: Faszination Kulisse – 60 Jahre DEFA. Engelsdorfer, Leipzig 2011, ISBN 978-3-86703-985-7.
  2. Maria Häussler war bei den Dreharbeiten zum Film Alter Kahn und junge Liebe 16 Jahre alt und zwei Jahre jünger als Götz George.
  3. Ballhausen, in Essen geboren, war Regisseur an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main, anschließend Chefdramaturg und Oberspielleiter der Bühnen der Hansestadt Lübeck. In den Jahren 1965 bis 1975 war er als Oberspielleiter und Mitglied der Theaterleitung am Wuppertaler Schauspielhaus tätig. Von 1990 bis 2000 war er Chefdramaturg am Theater der Stadt Heilbronn, von 1984 bis 1991 Oberspielleiter am Landestheater Württemberg-Hohenzollern.