Marianne Rodenstein

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Marianne Rodenstein (* 28. Juni 1942 in Braunschweig) ist seit 1988 Professorin im Fachbereich Gesellschaftswissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main im Bereich Soziologie und Sozialpolitik (Schwerpunkt Stadt-, Regional- und Gemeindeforschung).

Leben

Nach dem Abitur studierte sie Soziologie, Volkswirtschaft und Wirtschaftsgeschichte in München und Berlin. 1968 machte sie ihren Abschluss als Diplom-Soziologin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Dort begründete sie die Arbeitsstelle für verkehrssoziologische Forschung e.V. mit. Am Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt (Abteilung Habermas) in Starnberg erhielt sie ein Forschungs- und Promotionsstudium. 1976 promovierte Rodenstein zum Dr. rer. pol. an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 1979–1984 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin, wo sie 1986 habilitierte. Dort war sie Mitbegründerin des Berliner Instituts für Sozialforschung und sozialwissenschaftliche Praxis e. V. Ihre universitären Forschungs- und Lehrgebiete beinhalten die Stadtplanungstheorie und -geschichte, Stadt und Gesundheit, sowie feministische Stadtplanung als auch Kommunal-, Frauen- und Sozialpolitik.

Von 1991 bis 1993 fungierte sie als Sprecherin der Sektion Stadt- und Regionalsoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Außerdem betätigte sie sich seit 1991 mehrfach als Vorstandsmitglied der Feministischen Organisation von Planerinnen und Architektinnen Rhein-Main. Als Vorstandsmitglied des Frankfurter Instituts für Frauenforschung arbeitete sie von 1994 bis 2000.

Von 1991 bis 2000 war Marianne Rodenstein Mitglied im Gutachtergremium des Forschungsverbundes „Public Health“, gleichzeitig arbeitete Rodenstein von 1991 bis 1996 als Beiratsmitglied und Gutachterin im niedersächsischen Forschungsverbund „Arbeitsgruppe Interdisziplinäre Strukturforschung“ (agis, später agis e. V.). 1997 bis 2003 war Rodenstein außerdem als Beiratsmitglied und Gutachterin im Forschungsverbund „Niedersächsischer Forschungsverbund für Frauen-/Geschlechterforschung in Naturwissenschaft, Technik und Medizin“ tätig. Dieser ist auf Initiative des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur entstanden und soll in den Naturwissenschaftsbereichen die Frauen- und Geschlechterforschung fördern.

Schriften (Auswahl)

als Autorin

Aufsätze
  • Städtebaukonzepte. Bilder für den baulich-räiumlichen Wandel der Stadt. In: Hartmut Häußermann, u.a.: Stadt und Raum. Soziologische Analysen (Stadt, Raum und Gesellschaft; Bd. 1). Centaurus, Pfaffenweiler 1991, ISBN 3-89085-552-0, S. 31–68.
  • Arbeiterselbsthilfe, Arbeiterselbstverwaltung und staatliche Krankenversicherungspolitik in Deutschland. In: Tim Guldimann, Marianne Rodenstein, Ulrich Rödel, Frank Stille: Sozialpolitik als soziale Kontrolle (Starnberger Studien; Bd. 2). Suhrkamp, Frankfurt/M. 1978, ISBN 3-518-10963-4.
  • Gesunde Wohnungen und Wohnungen für gesunde Deutsche. Der Einfluß der Hygiene auf Wohnungs- und Städtebau in der Weimarer Republik und im Dritten Reich (zusammen mit Stefan Böhm-Ott). In: Gert Kähler (Hrsg.): Geschichte des Wohnens, Bd. 4: 1918–1945. Reform, Reaktion, Zerstörung. DVA, Stuttgart 1996, S. 453–555, ISBN 3-421-03114-2.
  • Planungstheorie in der Stadt- und Regionalplanung. Ein Überblick über die Entwicklung verschiedener Ansätze seit Ende der 60er Jahre. In: Marianne Rodenstein (Hrsg.): Diskussionen zum Stand der Theorie in der Stadt- und Regionalplanung (ISR Diskussionsbeiträge; Bd. 10). Technische Universität, Berlin 1983 S. 1–59.
  • Sterben in der Großstadt. Am Beispiel Frankfurt am Main. In: Renate Bautsch (Hrsg.): Sterben in der Großstadt. Ein Beitrag zur Hospizgeschichte. Mabuse-Verlag, Frankfurt/M. 2007, ISBN 978-3-938304-91-4, S. 34–49.
Bücher
  • Wege zur nicht-sexistischen Stadt. Architektinnen und Planerinnen in den USA. Edition Kore, Freiburg/B. 1994, ISBN 3-926023-49-X.
  • „Mehr Licht, mehr Luft“. Gesundheitskonzepte im Städtebau seit 1750. Campus Verlag, Frankfurt/M. 1988, ISBN 3-593-33911-0 (zugl. Habilitationsschrift, Zechnische Universität Berlin 1988).
  • Bürgerinitiativen und politisches System. Eine Auseinandersetzung mit soziologischen Legimationstheorien. Focus Verlag, Gießen 1978, ISBN 3-920352-78-5 (zugl. Dissertation, Universität München 1976).
  • Feministische Ansätze in Planungstheorie und Architektur in den USA. Drei Vorträge (Beiträge zur Stadt- und Regionalforschung; Bd. 4). Universität, Frankfurt/M. 1993.

als Herausgeberin

  • Hochhäuser in Deutschland. Zukunft oder Ruin der Städte?. Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-016274-8.
  • Wie sicher ist die soziale Sicherung? Suhrkamp, Frankfurt/M. 1989, ISBN 3-518-11568-5 (zusammen mit Barbara Riedmüller).
  • Die Kommune in der Staatsorganisation. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1974, ISBN 3-518-00680-0 (zusammen mit Rainer Emenlauer, Herbert Grymer und Thomas Krämer-Badoni).
  • Zur sozio-ökonomischen Bedeutung des Automobils. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1971 (zusammen mit Thomas Krämer-Badoni und Herbert Grymer).

Literatur

  • Martina Löw (Hrsg.): Differenzierungen des Städtischen. Marianne Rodenstein zum 60. Geburtstag gewidmet (Stadt, Raum und Gesellschaft; Bd. 15). Verlag Leske + Budrich, Opladen 2002, ISBN 3-8100-3546-7.

Weblinks