Martin Unrein
Martin Unrein (* 1. Januar 1901 in Weimar; † 22. Januar 1972 in München) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.
Leben
Unrein kämpfte kurz als Offizier im Ersten Weltkrieg. 1920 wurde er in die Reichswehr übernommen, die 1935 in die Wehrmacht überging. Während des 2. Weltkriegs befehligte er verschiedene Einheiten:
- 1940 Kommandeur der Aufklärungsabteilung 268
- 1941–1942 Oberstleutnant und Kommandeur des Kradschützenbataillons 6
- 1942–1943 Oberst und Kommandeur des Panzer-Grenadier-Regiments 4
- 1. Oktober 1943 bis 1. Februar 1945 Kommandeur der 14. Panzer-Division
- 1. Februar 1945 bis 1. April 1945 Kommandeur des III. SS-Panzerkorps
- 1. April 1945 bis 24. April 1945 Kommandeur der Panzer-Division „Clausewitz“
Nach dem Krieg stand Unrein mindestens bis 1960 im Dienst der US-Armee. Er befehligte deutsche Zivilisten, die Einrichtungen der amerikanischen Armee zu bewachen hatten.[1] Zu seinem Wirkungsbereich gehörte auch das Gelände des früheren Konzentrationslagers Dachau.
Kontroverse
Bei einem Besuch von Lord Russell of Liverpool im Jahr 1960 behauptete Unrein, die (anscheinend nie in Betrieb genommene) Gaskammer in Dachau sei lediglich ein Duschraum und die dortigen Gasöfen zur Verbrennung von Leichen seien erst nach dem Kriege von den Alliierten errichtet worden. Diese Aussagen wurden der englischen Tageszeitung Daily Telegraph und der deutschen Wochenzeitung Die Zeit wiedergegeben und führten zu Anfragen im Deutschen Bundestag.[1][2]
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. Klasse
- Verwundetenabzeichen (1918) in Silber
- Eisernes Kreuz (1939) I. Klasse
- Spange zum Eisernen Kreuz II. Klasse
- Deutsches Kreuz in Gold am 28. Februar 1942
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub [3][4]
- Ritterkreuz am 10. September 1943
- Eichenlaub am 26. Juni 1944 (515. Verleihung)
Literatur
- Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940–1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010–2011.
- Rolf Grams: Die 14. Panzerdivision 1940–1945
Einzelnachweise
- ↑ a b Weg mit ihm!, Die Zeit Nr. 33 von 1960, 12. August 1960
- ↑ Deutscher Bundestag 138. Sitzung – DIP des Bundestages vom 28. September 1960, Seite 7170 (pdf-Datei, 2,8 MB)
- ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis / Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2.
- ↑ Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945 – Die Inhaber der höchsten Auszeichnung des Zweiten Weltkrieges aller Wehrmachtteile. Dörfler Verlag, Eggolsheim 2004, ISBN 3-7909-0284-5.
Personendaten | |
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NAME | Unrein, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg |
GEBURTSDATUM | 1. Januar 1901 |
GEBURTSORT | Weimar |
STERBEDATUM | 22. Januar 1972 |
STERBEORT | München |
- Major (Reichswehr)
- Generalleutnant (Heer der Wehrmacht)
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Person im Zweiten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Kommandeur einer Panzer-Division (Heer der Wehrmacht)
- Träger des Deutschen Kreuzes in Gold
- Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Deutscher
- Geboren 1901
- Gestorben 1972
- Mann