Max-Planck-Institut für Ornithologie

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Max-Planck-Institut für Ornithologie
Max-Planck-Institut für Ornithologie
Einige der Institutsgebäude, Januar 2009
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Max-Planck-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Seewiesen
Außenstelle: Teilinstitut in Radolfzell
Art der Forschung: Grundlagenforschung
Fächer: Naturwissenschaften
Fachgebiete: Zoologie, Ornithologie, Verhaltensbiologie
Grundfinanzierung: Bund (50 %), Länder (50 %)
Leitung: Bart Kempenaers (Geschäftsführender Direktor)
Mitarbeiter: 215
Homepage: www.orn.mpg.de

Das Max-Planck-Institut für Ornithologie ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung unter der Trägerschaft der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. (MPG) und hat seinen Sitz in dem zur Gemeinde Pöcking in Oberbayern gehörenden Ort Seewiesen. Das Institut betreibt in erster Linie Grundlagenforschung im Fach der Naturwissenschaften auf dem Gebiet der Neurobiologie, Verhaltensökologie, Evolutionsbiologie und Tierwanderung. Dem Hauptinstitut in Seewiesen ist ein Teilinstitut in Radolfzell am Bodensee (Möggingen) angegliedert.

Geschichte

Das mit Senatsbeschluss vom März 2004 gegründete Max-Planck-Institut für Ornithologie ist aus zwei älteren zur Max-Planck-Gesellschaft gehörenden Einrichtungen hervorgegangen: aus der 1991 eingerichteten Abteilung des Ornithologen und Verhaltensforschers Eberhard Gwinner im früheren Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie in Seewiesen und aus der Vogelwarte Radolfzell.

Der Eßsee im Winter
  • Das Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie wurde 1954 unter der Leitung von Erich von Holst und dem späteren Nobelpreisträger Konrad Lorenz gegründet und 1999 geschlossen. Der ornithologisch ausgerichtete Arbeitsbereich sollte allerdings beibehalten werden, deswegen wurden die Arbeiten in der Max-Planck-Forschungsstelle für Ornithologie unter der Leitung von Eberhard Gwinner und Peter Berthold fortgeführt.
  • Die Geschichte der Vogelwarte Radolfzell geht zurück auf die im Jahr 1901 von der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft unter Johannes Thienemann gegründete Vogelwarte Rossitten im damaligen Ostpreußen (heute Vogelwarte Rybatschi). Die Vogelwarte Rossitten wurde 1924 in die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft aufgenommen, 1946 nach Radolfzell verlegt und 1949 in die Max-Planck-Gesellschaft übernommen. Die Vogelwarte wurde 1959 dem MPI für Verhaltensphysiologie angegliedert.
  • Das Institut wird kollegial geleitet, d.h. einer der drei Direktoren am Institut wird jeweils für eine bestimmte Zeit Geschäftsführender Direktor. Mit Stand April 2016 ist Bart Kempenaers Geschäftsführender Direktor.[1]

Gliederung des Instituts

Das Institut besteht aus drei Abteilungen und sechs Forschungsgruppen an den Standorten Radolfzell am Bodensee und Seewiesen.

Seewiesen

  • Verhaltensneurobiologie, Manfred Gahr
  • Verhaltensökologie und evolutionäre Genetik, Bart Kempenaers
  • Kommunikation und Sozialverhalten, Henrik Brumm
  • Evolutionäre Ökologie von Variation, Niels Dingemanse
  • Vergleichende Gestische Kommunikation, Simone Pika
  • Schlaf und Flug bei Vögeln, Niels Rattenborg
  • Sinnesökologie
  • Evolutionäre Physiologie, Michaela Hau[2]

Radolfzell

Windkanal für Vogelzugforschung

Das MPI für Ornithologie verfügt am Standort Seewiesen seit 1999 über einen Windkanal, der der Erforschung des Vogelzuges dient. Über der Flugkammer des Windkanals befindet sich die Kuppel eines Planetariums, die den Tieren eine Orientierung am Sternhimmel ermöglicht. Der Windkanal ist auch für externe Wissenschaftler nutzbar; er ist weltweit der zweite, der für Flugversuche mit Vögeln erbaut wurde.[3][4]

Infrastruktur - International Max Planck Research School

An der Vogelwarte Radolfzell wird die Vogelberingung in Süddeutschland, Österreich und Berlin koordiniert. 2010 wurde am Institut in Radolfzell das interaktive Besucherzentrum MaxCine eröffnet. Seit 2009 findet die Doktorandenausbildung am Max-Planck-Institut für Ornithologie in der International Max Planck Research School for Organismal Biology (kurz: IMPRS for Organismal Biology) statt, einem strukturierten Doktorandenprogramm, das gemeinsam mit dem Fachbereich Biologie der Universität Konstanz organisiert wird.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.orn.mpg.de/kontakt, abgerufen 30. April 2016
  2. siehe Homepage der Gruppe von Michaela Hau
  3. siehe Seite des MPI für Ornithologie über den Windkanal unter http://www.orn.mpg.de/3499/Windkanal
  4. Christina Beck: Schlaflos im Windkanal, in: MaxPlanckForschung 2/2008, S. 46 online (PDF; 4,7 MB)

Koordinaten: 47° 58′ 21″ N, 11° 14′ 8″ O