Max Timm

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Max Timm (* 19. März 1898;† (nach 1962)) war ein deutscher Verwaltungsbeamter und in der Zeit des Nationalsozialismus Abteilungsleiter im Reichsarbeitsministerium (RAM).

Leben

Nach dem Studium der Volkswirtschaft und der Promotion zum Dr. rer. pol. begann Timm in der Industrie und Landwirtschaft zu arbeiten. 1928 wurde er Leiter des Arbeitsamtes Heide. Im April 1933 wurde Timm zur Hauptstelle nach Berlin abgeordnet. Hier wurde er zunächst Referent in der Abteilung II (Arbeitsvermittlung und Berufsberatung) und dort nach seinem Parteieintritt am 1. Mai 1933 auch Vertrauensmann der NSDAP. 1934/35 wurde Timm zum Oberregierungsrat ernannt und 1937/38 Leiter der Abteilung II (Arbeitseinsatz und Berufsberatung); 1939 Leiter der Abteilung Va (Arbeitseinsatz einschließlich Berufsnachwuchslenkung), mittlerweile als Ministerialrat. 1942 bestellte ihn Fritz Sauckel in seiner Funktion als Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz (GBA) zum Leiter der Hauptabteilung VI (Europaamt für den Arbeitseinsatz) und wurde damit der ranghöchste Beamte im RAM. Somit war Timm für den Arbeitseinsatz, insbesondere für die Rekrutierung der ausländischen Arbeitskräfte zuständig, zuletzt als Ministerialdirigent. Das RAM war seit Einrichtung der Behörde des GBA im März 1942 fachlich und seit März 1943 dieser auch personell unterstellt und damit insgesamt mitverantwortlich für den Einsatz von Zwangsarbeitern.

Vor dem Internationalen Militärgerichtshof wurde Timm nur als Zeuge beim Prozess gegen Sauckel 1945/46 befragt. Ab 1950 war Timm Abteilungsleiter (Arbeit) im Sozialministerium in Schleswig-Holstein, während der er in eine Affäre um Sozialen Wohnungsbau verwickelt war.[1] Ab 1962 war er Ministerialdirigent, in seinen Arbeitsbereich fiel auch die Zuständigkeit für die Sozialgerichte.[2]

Privates

Max Timm war seit dem 20. April 1924 mit Luise, geb. Schröder verheiratet. Sie hatten drei gemeinsame Kinder..

Auszeichnungen

Schriften

  • Die bevorzugte Arbeitsvermittlung für die alten Kämpfer der nationalsozialistischen Revolution, in: Arbeitseinsatz und Arbeitslosenhilfe 1 (1934), S. 6–8.
  • Der Einsatz ausländischer Arbeitskräfte in Deutschland, in: RABl V, Nr. 34 (1941), S. 609–617, Nr. 35–36 (1941), S. 636–642, Nr. 1 (1942), S. 5–15, Nr. 2 (1942), S. 23–33.

Quellen

  • Bundesarchiv Berlin: Mitgliederkartei der NSDAP.
  • Handbuch (1944), Band I., S. 271.
  • Verwaltungs-Jahrbücher.

Literatur

  • Dieter G. Maier: Anfänge und Brüche der Arbeitsverwaltung bis 1952. Zugleich ein kaum bekanntes Kapitel der deutsch-jüdischen Geschichte (= Schriftenreihe der Fachhochschule des Bundes für Öffentliche Verwaltung, Band 43), Brühl/Rheinland 2004, S. 162.
  • Walter Naasner: Neue Machtzentren in der deutschen Kriegswirtschaft 1942–1945. Die Wirtschaftsorganisation der SS, das Amt des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz und das Reichsministerium für Bewaffnung und Munition/Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion im nationalsozialistischen Herrschaftssystem (= Schriften des Bundesarchivs 45), Boppard 1994, S. 48.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.

Einzelnachweise

  1. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-25657783.html (mit Bild)
  2. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 626f.