Max von Gruber

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. März 2016 um 13:34 Uhr durch Schokofreund (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Max von Gruber.

Maximilian Franz Maria Gruber, seit 1908 Ritter von Gruber (* 6. Juli 1853 in Wien; † 16. September 1927 in Berchtesgaden) war ein österreichischer Mediziner, Biologe und Rassenhygieniker/Eugeniker. Von Gruber gilt als einer der Begründer der modernen Hygiene.

Leben

Max von Gruber, Sohn von Ignaz Gruber, einem der ersten Ohrenärzte Österreichs, wuchs in Wien auf und studierte dort Medizin. 1876 wurde er promoviert. 1882 habilitierte er sich in Wien im Fach Hygiene. 1884 übernahm er die Leitung des Hygiene-Instituts in Graz. Ab 1887 lehrte er in Wien, wo er zum Direktor des Hygienischen Institutes berufen wurde.

1896 entdeckte von Gruber, zusammen mit seinem englischen Kollegen Herbert Edward Durham, die sogenannte Agglutination und begründete damit die spätere Serologie.

1902 wurde von Gruber Direktor des Hygiene-Instituts in München. 1908 erfolgte die Erhebung in den bayerischen Personaladel. In seiner Münchener Zeit wandte er sich zunehmend rassenhygienischen Fragestellungen zu. Von 1910 bis 1922 war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Rassenhygiene. Während des Ersten Weltkriegs engagierte er sich als nationalistisch-politischer Redner für einen deutschen „Siegfrieden“ und ein vergrößertes deutsches Kolonialreich.[1] Von Gruber war Mitglied im Alldeutschen Verband.[2] 1917 nahm er die Herausgeberschaft der von Julius Friedrich Lehmann gegründeten rassistisch-nationalistischen Zeitschrift Deutschlands Erneuerung an (unter anderem zusammen mit Houston Stewart Chamberlain). Zusammen mit Lehmann gründete von Gruber die bayerische Sektion der Deutschen Vaterlandspartei. 1919 war er Mitbegründer der Deutschnationalen Volkspartei in Bayern.

Bekannte Familienmitglieder waren sein Bruder, der Architekt Franz von Gruber, und sein Sohn, der Geodät Otto von Gruber.

Nach Max von Gruber wurde eine kleine Seitenstraße am Klinikum Schwabing in München benannt.[3]

Werke

  • Hygiene des Geschlechtslebens 1903

Literatur

Weblinks

Wikisource: Max von Gruber – Quellen und Volltexte
Commons: Max von Gruber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang U. Eckart, Die deutsche Ärzteschaft im Furor teutonicus, Deutsches Ärzteblatt, Heft 17/2014, S. A.728-A.732, [1]
  2. Rainer Hering, Konstruierte Nation: der Alldeutsche Verband, 1890 bis 1939, Christians 2003, S. 191
  3. Die Max-von-Gruber-Straße in OpenStreetMap