Mellum (Schiff, 1984)

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Mellum
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Mehrzweckschiff
Rufzeichen DBPG
Heimathafen Wilhelmshaven
Eigner Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Bauwerft Elsflether Werft
Baunummer 406
Kiellegung 26. August 1983
Stapellauf 17. Dezember 1983
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 79,56 m (Lüa)
72,29 m (Lpp)
Breite 15,07 m
Tiefgang (max.) 5,79 m
Verdrängung 2370 t
Vermessung 2546 BRZ / 763 NRZ
 
Besatzung 16 Personen
Maschinenanlage
Maschine 4 × Dieselmotoren (MaK 8 M 332)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 6.620 kW (9.001 PS)
Höchst­geschwindigkeit 15,6 kn (29 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 1332 tdw
Sonstiges
Pfahlzug

1100 kN (110 t)

Sonstiges
Klassifizierungen DNV GL
Registrier­nummern IMO-Nr. 8301981

Die Mellum ist ein Mehrzweck- und Gewässerschutzschiff des Bundes. Sie wird vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven betrieben. Das Schiff wird eingesetzt als Tonnenleger und zur Unterhaltung von Schifffahrtszeichen (Schifffahrtszeichenfahrzeug), zur Schadstoffunfallbekämpfung, Brandbekämpfung, für Hilfeleistungen auf See (insbesondere das Notschleppen), als Eisbrecher und für schifffahrtspolizeiliche Aufgaben. Benannt ist das Schiff nach der niedersächsischen Insel Mellum.

Einsatzbereiche

Der Einsatz als Schifffahrtszeichenfahrzeug stellt dabei den Schwerpunkt des Schiffes dar. Für die Brandbekämpfung verfügt das Schiff über fünf Löschkanonen (Monitore), die alle von der Brücke des Schiffes aus fernbedient werden können.

Das Schiff ist in das System der Überwachung von Meeresverschmutzungen aus der Luft (mit Flugzeugen des Typs Dornier Do 228 LM) als Koordinationsstelle auf See eingebunden. Es erhält die von den Flugzeugen gesammelten Daten direkt auf eine spezielle Bodenstation übermittelt und kann damit die Schutz- und Bekämpfungsmaßnahmen einleiten und führen.

In strengen Wintern, in denen sich auf der Ostsee Eis bildet, das zu einer Behinderung der Schifffahrt führt, kann die Mellum als Eisbrecher eingesetzt werden. Sie wird dafür der „Zentralen Eisdienststelle“ am Standort Kiel der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt unterstellt. Zum Eisbrechen ist das Schiff mit einem Eisbrechersteven und verstärkter Bordwand ausgerüstet. Das Schiff verfügt über die Eisklasse E3.

Bau und Stapellauf

Die Mellum wurde 1984 unter der Baunummer 406 auf der Elsflether Werft gebaut. Die Kiellegung des Schiffes fand am 26. August, der Stapellauf am 17. Dezember 1983 statt. Die Fertigstellung des Schiffes erfolgte im Juni 1984. Das Schiff wurde mehrfach modernisiert. Zuletzt wurde es im Januar 1999 um 7,5 m verlängert, um die Längsstabilität zu verbessern.

Antrieb

Das Schiff wird von vier Achtzylinder-Viertaktmotoren des Herstellers Krupp MaK Maschinenbau mit einer Leistung von je 1655 kW angetrieben, die auf zwei Verstellpropeller wirken. Als Manövrierhilfe ist im Bug eine Bugstrahlanlage mit einer Leistung von 660 kW eingebaut. Für die Stromversorgung an Bord sind drei Dieselgeneratoren mit je 750 kVA installiert.

Zwischenfälle

Am 7. Juni 2016 wurde die Mellum in Wewelsfleth während eines Werftaufenthaltes durch ein Feuer beschädigt. Der Schaden beträgt rund 100.000 Euro.[1]

Ersatzplanung

Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt hat Anfang 2016 den Neubau von zwei Mehrzweckschiffen europaweit ausgeschrieben. Eines dieser Schiffe soll als neue Mellum beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven stationiert werden und die alte Mellum ablösen.[2]

Bilder

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Commons: Mellum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • GS Mellum, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven
  • Mellum (Memento vom 2. April 2012 im Internet Archive), Havariekommando

Einzelnachweise

  1. Feuer auf Notfallschlepper „Mellum“ im Dock: Hoher Schaden. In: Lübecker Nachrichten. 8. Juni 2016, abgerufen am 9. Juni 2016.
  2. Zwei neue moderne Mehrzweckschiffe für noch mehr Sicherheit in Nord- und Ostsee. (PDF) GDWS, 2. Februar 2016, abgerufen am 4. Februar 2016.