Mellum (Schiff, 1984)
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Die Mellum ist ein Mehrzweck- und Gewässerschutzschiff des Bundes. Sie wird vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven betrieben. Das Schiff wird eingesetzt als Tonnenleger und zur Unterhaltung von Schifffahrtszeichen (Schifffahrtszeichenfahrzeug), zur Schadstoffunfallbekämpfung, Brandbekämpfung, für Hilfeleistungen auf See (insbesondere das Notschleppen), als Eisbrecher und für schifffahrtspolizeiliche Aufgaben. Benannt ist das Schiff nach der niedersächsischen Insel Mellum.
Einsatzbereiche
Der Einsatz als Schifffahrtszeichenfahrzeug stellt dabei den Schwerpunkt des Schiffes dar. Für die Brandbekämpfung verfügt das Schiff über fünf Löschkanonen (Monitore), die alle von der Brücke des Schiffes aus fernbedient werden können.
Das Schiff ist in das System der Überwachung von Meeresverschmutzungen aus der Luft (mit Flugzeugen des Typs Dornier Do 228 LM) als Koordinationsstelle auf See eingebunden. Es erhält die von den Flugzeugen gesammelten Daten direkt auf eine spezielle Bodenstation übermittelt und kann damit die Schutz- und Bekämpfungsmaßnahmen einleiten und führen.
In strengen Wintern, in denen sich auf der Ostsee Eis bildet, das zu einer Behinderung der Schifffahrt führt, kann die Mellum als Eisbrecher eingesetzt werden. Sie wird dafür der „Zentralen Eisdienststelle“ am Standort Kiel der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt unterstellt. Zum Eisbrechen ist das Schiff mit einem Eisbrechersteven und verstärkter Bordwand ausgerüstet. Das Schiff verfügt über die Eisklasse E3.
Bau und Stapellauf
Die Mellum wurde 1984 unter der Baunummer 406 auf der Elsflether Werft gebaut. Die Kiellegung des Schiffes fand am 26. August, der Stapellauf am 17. Dezember 1983 statt. Die Fertigstellung des Schiffes erfolgte im Juni 1984. Das Schiff wurde mehrfach modernisiert. Zuletzt wurde es im Januar 1999 um 7,5 m verlängert, um die Längsstabilität zu verbessern.
Antrieb
Das Schiff wird von vier Achtzylinder-Viertaktmotoren des Herstellers Krupp MaK Maschinenbau mit einer Leistung von je 1655 kW angetrieben, die auf zwei Verstellpropeller wirken. Als Manövrierhilfe ist im Bug eine Bugstrahlanlage mit einer Leistung von 660 kW eingebaut. Für die Stromversorgung an Bord sind drei Dieselgeneratoren mit je 750 kVA installiert.
Zwischenfälle
Am 7. Juni 2016 wurde die Mellum in Wewelsfleth während eines Werftaufenthaltes durch ein Feuer beschädigt. Der Schaden beträgt rund 100.000 Euro.[1]
Ersatzplanung
Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt hat Anfang 2016 den Neubau von zwei Mehrzweckschiffen europaweit ausgeschrieben. Eines dieser Schiffe soll als neue Mellum beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven stationiert werden und die alte Mellum ablösen.[2]
Bilder
Literatur
- Peer Schmidt-Walther: Auf Küstenwache. Eine Nordsee-Schicht mit SUBS Mellum. In: Ders.: Frachtschiffreisen. Als Passagier an Bord. Koehlers Verlagsgesellschaft, 2. überarbeitete Auflage, Hamburg 2010, S. 183–187, ISBN 978-3-7822-1016-4.
Siehe auch
Weblinks
- GS Mellum, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven
- Mellum ( vom 2. April 2012 im Internet Archive), Havariekommando
Einzelnachweise
- ↑ Feuer auf Notfallschlepper „Mellum“ im Dock: Hoher Schaden. In: Lübecker Nachrichten. 8. Juni 2016, abgerufen am 9. Juni 2016.
- ↑ Zwei neue moderne Mehrzweckschiffe für noch mehr Sicherheit in Nord- und Ostsee. (PDF) GDWS, 2. Februar 2016, abgerufen am 4. Februar 2016.