Michael Ashburner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Michael Ashburner

Michael Ashburner (* 23. Mai 1942 in Brighton[1][2]; † 7. Juli 2023) war ein britischer Genetiker und Bioinformatiker und Professor an der University of Cambridge.[3]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ashburner erwarb 1964 an der University of Cambridge einen Bachelor in Genetik (Tripos). 1968 folgten ebendort der Master und der Ph.D., ebenfalls in Genetik, der Sc.D. 1978. Als Postdoktorand arbeitete er 1968/1969 bei Herschel K. Mitchell am California Institute of Technology. Erste Lehrverpflichtungen (University Lecturer) an der University of Cambridge übernahm Ashburner 1973, 1980 als Reader. 1991 erhielt er eine ordentliche Professur für Biologie. Zusätzlich war Ashburner von 1994 bis 2001 Forschungsgruppenleiter (Senior Scientist) und dann Co-Direktor am European Molecular Biology LaboratoryEuropean Bioinformatics Institute (EMBL-EBI) in Hinxton, unweit von Cambridge.

Ashburner befasste sich vor allem mit der Struktur und der Evolution von Genomen. Für den Großteil seiner Forschungen nutzte er Drosophila melanogaster als Modellorganismus. Ashburner ist Autor des Standardwerks Drosophila: A Laboratory Handbook. Ashburner befasste sich mit Genetik, Entwicklungsbiologie, Zytogenetik und Evolutionsbiologie, letzteres sowohl auf molekularer als auch auf organismischer Ebene. Er gehörte zu der Gemeinschaft von Wissenschaftlern, die das gesamte Genom von Drosophila sequenzierten. In den letzten Jahren seiner wissenschaftlichen Karriere befasste sich Ashburner zunehmend mit der Organisation von genetischen Datenbanken. So gehörte er zu den Gründern von FlyBase, einer der wichtigsten Datenbanken für Drosophila, und von Gene Ontology, einer internationalen Bioinformatik-Initiative zur Vereinheitlichung eines Teils des Vokabulars der Biowissenschaften. Ashburner unterstützt massiv den Gedanken von Open Access.[4]

Ashburner war ab 1963 verheiratet. Er hatte drei Kinder. Er starb am 7. Juli 2023 im Alter von 81 Jahren.[5]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Ashburner: Michael Ashburner. In: Current Biology (2006). Band 16, Nr. 22, S. R941–R943, doi:10.1016/j.cub.2006.10.010 (elsevier.com).
  2. Curriculum Vitae (PDF, 88,5 kB, Stand etwa 2003) bei der Universität Kreta (uoc.gr); abgerufen am 17. Dezember 2016.
  3. Gerald M. Rubin: Michael Ashburner (1942–2023). In: Current Biology. Band 33, Nr. 17, 2023, PR881-R883, doi:10.1016/j.cub.2023.08.029.
  4. a b Benjamin Franklin Award - Bioinformatics.org. In: bioinformatics.org. Abgerufen am 17. Dezember 2016 (englisch).
  5. In Memoriam: Michael Ashburner. In: flybase.org. Abgerufen am 19. Juli 2023 (englisch).
  6. Ilire Hasani, Robert Hoffmann: Academy of Europe: Ashburner Michael. In: ae-info.org. 25. Mai 2015, abgerufen am 17. Dezember 2016.
  7. Michael Ashburner bei der Royal Society. (Memento vom 17. November 2015 im Internet Archive)
  8. Book of Members 1780–present, Chapter A. (PDF; 1,1 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 31. Oktober 2021 (englisch).
  9. R. S. Hawley, T. C. Kaufman: The 1999 George W. Beadle Medal. Michael Ashburner. In: Genetics. Band 154, Nummer 1, Januar 2000, S. 5, PMID 10681184, PMC 1460911 (freier Volltext).
  10. A. Spradling: The 2008 Thomas Hunt Morgan Medal. Michael Ashburner. In: Genetics. Band 178, Nummer 3, März 2008, S. 1123–1124, doi:10.1534/genetics.104.017832, PMID 18385103, PMC 2278087 (freier Volltext).