Militärbezirk V

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Kommando Militärbezirk V
— XX —


Truppenfahne
Aktiv 1. März 1956 bis 2. Oktober 1990
Staat Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
Streitkräfte NVA
Teilstreitkraft NVA Landstreitkräfte
Truppengattung
Typ Armee
Gliederung siehe Tabelle
Stärke ca. 400 Soldaten und 120 Zivilangestellte
Unterstellung Kommando Landstreitkräfte
Garnison
Gefechtsstand
Neubrandenburg
Letzter Befehlshaber/ Chef des Stabes
Generalmajor

M. Jonischkies

Chef Militärbezirk V
Dienstgrad

N.N.

Chef des Stabes
Stationierung der Landstreitkräfte der NVA auf dem Gebiet der DDR

Der Militärbezirk V war eine militäradministrative territoriale Gliederung der Landstreitkräfte der NVA. Ihm unterstanden im Frieden eine Panzer- und zwei motorisierte Schützendivisionen sowie mehrere Unterstützungseinheiten und -truppenteile. Im Mobilmachungsfall sollten aus den Einheiten, Truppenteilen und Verbänden des Militärbezirkes die 5. Armee und ein territorialer Militärbezirk gebildet werden. Der Sitz des Kommandos des Militärbezirkes befand sich in Neubrandenburg.

Geschichte

Gliederung

Der Militärbezirk V entstand mit Schaffung der NVA aus der Territorialverwaltung Nord der Kasernierten Volkspolizei der DDR.

„Der Militärbezirk V war auf dem Gebiet der Bezirke Neubrandenburg, Rostock, Schwerin, Potsdam, Frankfurt/Oder und Magdeburg stationiert. Dem Chef des Militärbezirks waren alle Verbände, Dienststellen und Einrichtungen, die gemäss Struktur zum Militärbezirk gehören, in den Fragen des Standortdienstes alle im territorialen Bereich des Militärbezirkes ständig oder zeitweilig untergebrachten Verbände, Truppenteile, Dienststellen, Lehranstalten und Einrichtungen der Land- und Luftverteidigung unterstellt.“ [1]

Ihm wurden die 9. Panzerdivision, die 6. motorisierte Schützendivision und die 8. Infanteriedivision zugeordnet. Bereits 1956 wurde die 8. Infanteriedivision zur motorisierten Schützendivision umformiert. Die 6. motorisierte Schützendivision wurde 1958 aufgelöst. Aus ihren Truppenteilen wurden drei Ausbildungsregimenter formiert, die im Mobilmachungsfall zu motorisierten Schützendivisionen aufwachsen sollten. Die 1. motorisierte Schützendivision wurde infolge der Umstrukturierungsmaßnahmen dem Kommando des Militärbezirkes V unterstellt. Diese Gliederung blieb bis zur Auflösung der NVA erhalten.

1962 wurde in Stallberg die selbständige Artilleriebrigade-2 (sABr-2) aufgestellt, die mit operativ-taktischen Raketen ausgerüstet war. Die Brigade wurde am 1. Mai 1965 dem Kommando des Militärbezirkes V unterstellt und 1967 in 5. Raketenbrigade umbenannt. Dem Kommando Militärbezirk waren ebenfalls das Artillerieregiment 5 und das Flak-Regiment 5 unterstellt. Letzteres wurde zu einer Flak-Abteilung umstrukturiert, aus der schließlich das Fla-Raketenregiment 5 hervorging. Dem Kommando des Militärbezirkes waren weiterhin unterstellt:

  • Pionierregiment 5 in Pasewalk
  • Pontonregiment 5 in Havelberg
  • Geschoßwerferabteilung 5 in Dabel
  • Kampfhubschraubergeschwader 5 in Basepohl
  • Bewegliche Raketentechnische Basis 5 in Demen
  • Bewegliche Fla-Raketentechnische Basis 5 in Basepohl
  • Nachrichtenregiment 5 in Fünfeichen
  • Panzerjägerabteilung 5 in Dabel
  • Funktechnisches Bataillon 5 in Basepohl
  • Funk- und Funktechnisches Aufklärungsbataillon 5 in Glöwen
  • Bataillon Funkelektronischer Kampf 5 in Goldberg
  • Wach- und Sicherstellungsbataillon 5 in Neubrandenburg
  • Instandsetzungsbataillon 5 in Relzow

Ausbildungszentren und Mobilmachung

Die folgenden im Frieden vom Kommando Militärbezirk V geführten Ausbildungseinrichtungen bildeten die Basis für die Aufstellung der Mobilmachungsdivisionen:

  • Ausbildungszentrum 19 in Burg für die Aufstellung der 19. MSD
  • Ausbildungszentrum 20 in Karpin für die Aufstellung der 20. MSD

Für den Kriegsfall war die Ausgabe von Kernwaffen an Einheiten des Militärbezirks V vorgesehen, die durch die Streitkräfte der Sowjetunion im Sonderwaffenlager Himmelpfort verwahrt wurden.[2]

Befehlshaber

Chefs des Militärbezirkes V waren:

Literatur

Einzelnachweise

  1. Archivportal Europa
  2. Hans Ehlert und Matthias Rogg: Militär, Staat und Gesellschaft in der DDR. Forschungsfelder, Ergebnisse, Perspektiven, 2004, Ch Links, ISBN 978-3861533290 S. 196