Mischa Cheung

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Mischa Cheung

Mischa Cheung (* 16. Juli 1984 in Liestal, Schweiz) ist ein Pianist. Er ist Mitglied der „Vierflügelformation“ Gershwin Piano Quartet[1] und der „klassischen Band“ Spark[2]. Außerdem ist er Assistent der Meisterklasse von Konstantin Scherbakov an der Zürcher Hochschule der Künste.

Biografie

Mischa Cheung stammt aus einer schweizerisch-chinesischen Musikerfamilie in Tenniken im Schweizer Kanton Basel-Landschaft. Sein Vater war aus Hong Kong nach Deutschland ausgewandert, um dort Klavier zu studieren, seine Mutter stammt aus Basel. Mischa hat zwei ältere Geschwister, Christopher (* 1970)[3] und Katja (* 1972)[4], die ebenfalls Pianisten geworden sind. Geboren in Liestal, wuchs Mischa in Tenniken auf und besuchte dort die Primarschule, dann in Sissach das Progymnasium und schließlich in Liestal das Gymnasium. Nach seiner Matur ging er nach Zürich, wo er noch heute lebt, und studierte Klavier bei Konstantin Scherbakov an der Zürcher Hochschule der Künste, der ihn schon während seiner Gymnasialzeit als Jungstudent unterrichtet hatte. 2009 legte Mischa Cheung dort sein Konzertexamen mit Auszeichnung ab. Noch im selben Jahr wurde er Assistent in der Meisterklasse von Konstantin Scherbakov. 2011 erwarb er den "Master of Arts in Specialized Music Performance". Im ersten Halbjahr 2012 vertrat er André Desponds an der Zürcher Hochschule der Künste als Dozent für Klavierimprovisation.

Klavier spielen lernte Mischa Cheung schon im Alter von drei Jahren zuhause von seinem Vater, wobei ihm seine älteren Geschwister ein Vorbild waren. Nach mehreren kleineren Konzerten gab Mischa im Alter von 12 Jahren sein erstes abendfüllendes Solokonzert (Rezital) in Sissach, mit 16 Jahren vertrat er die Schweiz beim Steinway-Festival in der Musikhalle Hamburg. Als Preisträger des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs durfte er im November 2003, also kurz vor seiner mündlichen Reifeprüfung, auf eine Konzertreise nach Andalusien gehen, bei der er in 9 Tagen 8 Rezitale gab. Dieser Einblick in das Leben eines konzerttätigen Pianisten hat ihn weiter in seiner Absicht bekräftigt, die berufliche Laufbahn eines Pianisten einzuschlagen. Während seines Studiums trat er als Solist mit verschiedenen Orchestern auf, darunter das Sinfonieorchester Nota Bene[5], das Collegium Musicum Basel und die Junge Münchner Philharmonie.

Mischa Cheung (oben rechts) 2008 mit dem Gershwin Piano Quartet

Seit 2007 ist Mischa Cheung Mitglied des Gershwin Piano Quartet, das Werke von George Gershwin und anderen Komponisten im Arrangement für vier Konzertflügel aufführt. Mit dem Quartett unternahm er Konzertreisen in verschiedene europäische und außereuropäische Länder, z.B. nach China, Brasilien und in den Nahen Osten. Seit Ende 2011 ist er auch Pianist bei der "klassischen Band" Spark, die in demselben Jahr mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet worden war. Außer seiner Tätigkeit bei diesen Ensembles tritt Mischa Cheung auch als Solist und in anderen Formationen auf, zum Beispiel Duo mit Violine, Duo mit Querflöte, Klavier-Duo.

Durch den klassischen Solistenwerdegang und die Auftritte mit Solorezitalen und als Solist mit Orchestern steht für Mischa Cheung die klassische Musik im Vordergrund, Chopin und Rachmaninow zählen zu seinen Lieblingskomponisten. Schon früh hat er aber auch ein Interesse an anderen Stilen gezeigt und eine Leidenschaft für Jazz und Improvisation entwickelt. Seine derzeitigen Engagements beim Gershwin Piano Quartet, bei Spark und im klassischen Solospiel entsprechen seinen verschiedenen Interessen und bieten ihm Abwechslung zwischen den verschiedenen Stilen. Insgesamt gibt er mit all seinen Projekten zusammen etwa 80-90 Konzerte im Jahr, überwiegend in der Schweiz und in Deutschland. Für 2013 sind u.a. 12 Auftritte mit dem Gershwin Piano Quartet im Rahmen des Schweizer Tourneetheaters Das Zelt vorgesehen.[6]

Diskografie

Mischa Cheung (links) 2012 mit dem Ensemble Spark

mit dem Gershwin Piano Quartet:

mit Spark:

  • 2012: Folk Tunes (Deutsche Grammophon/Universal)[9]
  • 2012: New Directions In Classical Music (Sampler von Deutsche Grammophon/Universal mit 2 Stücken von Spark)[10]
  • 2012: Eine Klassik für sich - Die besten Alben 2012 (Sampler von Deutsche Grammophon/Universa/Decca, Jahresrückblick mit 1 Stück aus Folk Tunes)[11]
  • 2015: Wild Territories (Berlin Classics)[12]

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2001: Erster Preis am Klavierwettbewerb der Musik-Akademie Basel
  • 2002: Erster Preis und Ehrenpreis am Laupersdorfer Musikwettbewerb
  • 2003: Erster Preis mit Auszeichnung am Finale des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs
  • 2005: Preis der Friedl-Wald-Stiftung
  • 2010: Zweiter Preis beim 29. Concours Prix Géraldine Whitaker (Klaviertrio mit dem Violinisten Jakub Dzialak und der Violinistin Anna Savytska)
  • 2010: Solisten- und Publikumspreis der Jmanuel und Evamaria Schenk Stiftung[13]
  • 2011: Kulturpreis der Basellandschaftlichen Kantonalbank
  • 2012: Dritter Preis beim Internationalen Prokofjew-Wettbewerb der IBLA Foundation, New York, in Ragusa Ibla (Klavier-Duo mit Yulia Miloslavskaya)
  • 2013: Erster Preis beim Allround Piano Contest der Nico Kaufmann Stiftung[14]

Literatur

  • Wie aus dem Handgelenk geschüttelt. In: Der Landbote. Winterthur 21. Juli 2008.
  • Ich fühle mich sehr schweizerisch. Pianist und Meisterschüler Mischa Cheung (24). In: Migros-Magazin . 11. August 2008.
  • Die Leidenschaft zum Beruf gemacht. Mischa Cheung, Pianist mit grossen Ambitionen. In: Volksstimme. Sissach 3. April 2009.
  • Andrea Masek: Hart arbeiten und sich treiben lassen. Der Baselbieter Pianist Mischa Cheung will weltweit auftreten – und schafft es bereits. In: Basellandschaftliche Zeitung. 18. Januar 2011, S. 22.

Weblinks

  • Mischa Cheung auf der Website der Zürcher Hochschule der Künste (mit Kurzbiografie)

Einzelnachweise

  1. Mischa Cheung. In: Website des Gershwin Piano Quartet. Abgerufen am 17. Dezember 2012.
  2. Bio. In: Website von Spark. Abgerufen am 17. Dezember 2012.
  3. Dozenten und Assistenten. In: Website des Klavier-Institut Frédéric Chopin in Zürich. Abgerufen am 21. Dezember 2012 (zweitunterste Biografie).
  4. Katja Cheung Bihler. In: Website der Augsburger KlavierAkademie PianoArt. Abgerufen am 21. Dezember 2012.
  5. Mischa Cheung, Pianist. In: Website des Sinfonieorchesters Nota Bene. 2004, abgerufen am 19. Dezember 2012.
  6. Concerts. In: Website des Gershwin Piano Quartet. Abgerufen am 12. Dezember 2012.
  7. Gershwin Piano Quartet - be.four. In: Website von ZHdK Records. Abgerufen am 18. Dezember 2012.
  8. Edition Klavier-Festival Ruhr Volume 29. In: Website des Klavier-Festivals. Abgerufen am 8. Dezember 2012.
  9. Folk Tunes. In: Website der Universal Music Group. Abgerufen am 20. Dezember 2012.
  10. New Directions In Classical Music. In: musik-sammler.de. Abgerufen am 15. Januar 2013.
  11. Eine Klassik für Sich 2012. In: Website der Universal Music Group. Abgerufen am 15. Januar 2013.
  12. Wild Territories. In: Website der Edel AG. Abgerufen am 16. Oktober 2015.
  13. Gewinner Solisten ab 1995. In: Website der Jmanuel und Evamaria Schenk Stiftung. Abgerufen am 17. Dezember 2012.
  14. Stiftung Nico Kaufmann vergibt Stipendium 2013 an Mischa Cheung. In: Website der Stadt Zürich Präsidialdepartement. Abgerufen am 29. Mai 2013.