Mochowoje (Kaliningrad, Prawdinsk)

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Untergegangener Ort
Mochowoje
Eberswalde

Моховое
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Erste Erwähnung 1437
Frühere Namen Eberdeswalde,
Groß Ebertswalde
(nach 1437),
Groß Eberswalde
(nach 1820),
Eberswalde
(nach 1874)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 34′ N, 20° 45′ OKoordinaten: 54° 33′ 39″ N, 20° 44′ 48″ O
Mochowoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Europäisches Russland)
Mochowoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Mochowoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
Mochowoje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Mochowoje (Моховое, deutsch Eberswalde) war ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Die Ortsstelle gehört heute zum Rajon Prawdinsk (Stadtkreis Friedland (Ostpreußen)).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsstelle von Mochowoje resp. Eberswalde liegt im südlichen Westen der Oblast Kaliningrad, 20 Kilometer nördlich der früheren Kreisstadt Preußisch Eylau (russisch Bagrationowsk) bzw. 22 Kilometer nordwestlich der heutigen Rajonshauptstadt Prawdinsk (deutsch Friedland (Ostpreußen)).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1437 wurde der kleine Gutsort Eberdeswalde erstmals urkundlich erwähnt und danach Groß Ebertswalde, Groß Eberswalde (nach 1820) und – unter Wegfall der Zusatzbezeichnung – Eberswalde (nach 1874) genannt.[1]

Nachdem am 4. April 1874 das Gut Klein Eberswalde[2], das zum Forst Preußisch Eylau gehörte, nach Groß Eberswalde eingemeindet worden war, kam der Gutsbezirk Eberswalde[3] im Mai 1874 zum neu gebildeten Amtsbezirk Uderwangen (russisch Tschechowo) im Kreis Preußisch Eylau in Ostpreußen.[4] Im Jahre 1910 zählte Eberswalde 41 Einwohner.[5]

Am 30. September 1928 schloss sich der Gutsbezirk Eberswalde mit dem Gutsbezirk Pilgrim (russisch Soldatskoje) und den beiden Landgemeinden Uderwangen (Tschechowo) und Unruh (Kertschenskoje) zur neuen Landgemeinde Uderwangen, weiterhin dem gleichnamigen Amtsbezirk zugehörig, zusammen.[4]

Von der Abtretung des gesamten nördlichen Ostpreußen in Kriegsfolge 1945 an die Sowjetunion war auch Eberswalde betroffen. Es erhielt die russische Namensform „Mochowoje“ und war wohl anfangs noch besiedelt, wurde dann aber bald verlassen, so dass auch keine Zuordnung zu einem Dorfsowjet belegt ist. Mochowoje gilt heute als untergegangen. Seine Ortsstelle gehört jetzt zum Rajon Prawdinsk (Stadtkreis Friedland (Ostpreußen)) in der Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) der Russischen Föderation.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 war Eberswalde in das Kirchspiel der evangelischen Kirche Uderwangen (Tschechowo) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.[6]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsstelle von Mochowoje resp. Eberswalde liegt an einer Nebenstraße, die bei Tschechowo von der 27A-083 (ex russische A 196, frühere deutsche Reichsstraße 131) zur Ortsstelle von Armeiskoje (Ackerau) führt.

Uderwangen war vor 1945 die nächste Bahnstation. Sie lag an der seit 1945 nicht mehr befahrenen Bahnstrecke Königsberg–Angerburg.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dietrich Lange: Eberswalde, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  2. kein russischer Name bekannt
  3. Wegfall der Zusatzbezeichnung
  4. a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Uderwangen
  5. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Preußisch Eylau
  6. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 470